Bei Opel Wien gibt es kein Ausruhen auf wohlverdienten Lorbeeren; schon gar nicht wenn es um Ideen & Verbesserungen/I & V und den Kontinuierlichen Verbesserungsprozess/KVP geht. Auch 2016 gab es eine Fülle von Aktivitäten, die den Ideenreichtum ankurbeln sollten: Verbesserungsidee/VI des Monats, Top-Ten-Abteilungen, Top-VV-Einreicher, Aktionen zu Spezialthemen und die Verlosung eines Corsa unter den VI-Einreichern. Der Erfolg konnte sich sehen lassen: 3,3 Millionen Euro wurden 2016 insgesamt an betrieblichen Nutzen erzielt und damit die Hundert-Millionen-Marke der KVP-Gesamteinsparungen geknackt: Von 1983 (da wurde I&V im Werk eingeführt) bis Ende 2016 wurden insgesamt 102 Millionen Euro eingespart.
Umbauten als Verbesserungschance
Die „Opel Post“ fragte nach zum Erfolgsgeheimnis und bekam verblüffende Antworten: „Die vielen Umbauten waren super. Da haben wir gleich Verbesserungsmöglichkeiten gesehen“, sagt Harald Kaintz/Instandhalter in der Sechsgang-Getriebemontage. Er ist der Mitarbeiter mit den meisten VI-Einreichungen des Jahres 2016. Auch die an zweiter und dritter Stelle gereihten Top-VI-Einreicher sind Instandhalter im gleichen Bereich. Andreas Ginner sagt: „Durch den Generation 3-Umbau sind im Testbereich viele Ideen entstanden.“ Und hat gleich ein Beispiel parat: Ein für Reparaturen zuständiger Kollege habe sich beklagt, dass bei der täglichen Überprüfung des Fehlervermeidungssystems/FEVES an der Station zur Aufbringung eines Dichtstoffs an der Gehäuseverschraubung immer Stillstände notwendig seien. „Meine Idee war, das zu automatisieren“, so Ginner. Gesagt, getan. Jetzt drückt der Kollege zum Test des Kamerasystems nur mehr einen Knopf, womit eine Fehlersimulation hervorgerufen wird. Funktioniert das FEVES, kann die Montagelinie gleich wieder weiterfahren.
„Durch den Generation 3-Umbau sind
viele Ideen entstanden.“
– Andreas Ginner –
Harald Kaintz weiß noch ein Beispiel: „Bei der Operation 4270 am BuyOff haben wir eine neue Visualisierung eingeführt, indem wir das alte PC-basierte System auf MP 377 umgestellt haben.“
Andreas Payan – zweitplatzierter Top-VI-Einreicher – betont: „Wir haben so viele Verbesserungsideen, weil unser Verhältnis zum Meister und im Team sehr gut ist. Wie man in den Wald hineinruft, kommt’s retour.“
Not macht erfinderisch
Meister Erich Gutzelnig wiederum meint: „Not macht erfinderisch. Je mehr Störungen es gibt, desto öfter muss der Instandhalter hinlaufen. Wenn er sich seine Arbeit erleichtern will, muss er sich also was ausdenken. Das tun meine Mitarbeiter. Sie sind insgesamt eine sehr motivierte Mannschaft.“
Eine Lösung, die unnötigen Ausschuss vermeidet, nennt der Meister als Beispiel: „An der Station 3110 wurden Ölbleche zeitweise verstemmt, obwohl sie nicht in der korrekten Position waren. Wir haben einen Messtaster mit einer Auswerteeinheit eingebaut, sodass das Ölleitblech direkt vor dem Verstemmen abgefragt wird. Jetzt haben wir kaum mehr Ausschuss.“
Auf jede einzelne Idee kommt es an
Global Supply Chain war die erfolgreichste Abteilung vor dem Kaizen-Team und dem Instandhaltungsbereich von Erich Gutzelnig. Clemens Fath, der Leiter dieses Bereichs, erklärt dazu: „Es waren vor allem die Leistungen einzelner, überaus engagierter Mitarbeiter, die Verbesserungsvorschläge mit beachtlichen Einsparungen erzielen konnten.“
Da gab es – abgesehen von den Verpackungsänderungen beim Überseeversand der Motoren, die sogar mit einem Staatspreis ausgezeichnet wurden – zum Beispiel die Idee von Thomas Freilinger/GSC: Er erdachte eine Umstellung der Kundenbestellungen auf hubweise Mengen. Die Konsequenz: Dank des Projekts lassen sich 23 Prozent der Fahrten im Versandlager für das Holen der Ware für den Versand nach Europa einsparen. Was gleichzeitig bedeutet, dass entsprechend weniger Wartungs- und Batterie-Kosten usf. anfallen. Und der Clou: Die europäischen Kundenwerke sparen genauso viel beim Entladen.
Clemens Fath hat ein monatliches Abstimmungsmeeting mit Karl Dunst/I &V eingeführt. „Weil die prompte Umsetzung und Abarbeitung von Verbesserungspotenzialen besonders wichtig ist.“
Corsa-Verlosung
Der glückliche Gewinner des Opel Corsa – er wurde aus 751 „VI-Losen“ mit einer berechenbaren Einsparung oder geschätztem Nutzen gezogen – ist: Ewald Theil von der Linieninstandhaltung F 17-Getriebemontage. Weitere Preise (Einkaufsgutscheine im Wert von 300 beziehungsweise 200 Euro sowie Tankgutscheine im Wert von 50 Euro) gewannen: Herbert Schalk, Erwin Klober, Simeon Ivanovic, Al-Musawi Hussein, Harald Kaintz, Martin Hösch, Bernhard Zehetbauer, Manfred Kleemann, Benjamin Fürst.
KVP-Ergebnisse 2016
7.855 73,6 % 5,7 VI 94,8 % 33 3,3 2,4 0,58 0,28 |
eingereichte VI Beteiligungsrate pro MitarbeiterIn Umsetzungsrate abgeschlossene KVP-Workshops (inkl. KVP, GoFast!, Schwerpunkt-KVP, CIP-Next, ..) Millionen Euro gesamter betrieblicher Nutzen Millionen Euro davon budgetwirksame Einsparung Millionen Euro Einsparungen aus KVP-Workshops Millionen Euro ausbezahlte Prämien |
Die Top-Ten-Abteilungen waren:
1.Verpackungsentwicklung / GSC 2. Kaizenteam 3. Linieninstandhaltung Montage M 20/32 4. GM-IT 5. Meister Zylinderblock-/Pleuel-Fertigung 6. Linieninstandhaltung Montage 7. Pleuel Flex Motorbau 8. Linieninstandhaltung Härterei F 17 9. Linieninstandhaltung Wellen F 17 10. GMS-Team |
30,6 24,1 20,2 16,6 10,0 8,5 7,8 7,3 7,0 6,0 |
Die TOP-VI-Einreicher waren:
1. Harald Kaintz 2. Andreas Payan 3. Andreas Ginner 4. Margit Raichow 5. Walter Gabler 6. Peter Meixner 7. Gerald Poppinger 8. Roland Fasching 9. Werner Messinger 10. Martin Mokesch |
77 73 69 68 46 45 45 44 39 36 |
KVP-Ergebnisse 1983 – 2016
447.881 102,0 75,9 16,8 |
eingereichte VI Millionen Euro gesamter betrieblicher Nutzen Millionen Euro davon budgetwirksame Einsparung Millionen Euro ausbezahlte Prämien |