Alles im Grip

3, 2, 1 – Start!

Wenn zwei ferngesteuerte Insignia Sports Tourer RC-Modelle mit durchdrehenden Reifen über die Startlinie preschen, Pylonen umkurven und auf Maximalgeschwindigkeit beschleunigen, dann ist das: eine Projekt-Abschlussarbeit. Zwei Teams aus je zehn angehenden Mechatronikern haben eine Woche lang selbstständig auf diese Performance hingearbeitet. Die Challenge lautete: Aus zwei alten Chassis und einer Karosserie fahrbereite und optisch ansprechende Modellautos zu fertigen.

Beim Fertigen von Stoßdämpferbrücken oder einer Bodenplatte aus Aluminium für die RC-Modelle (Remote Controlled) ging es nicht nur darum, Arbeitstechniken und Fertigungsverfahren der Metalltechnik anzuwenden. Einzelteilzeichnungen mussten angefertigt, Qualitätsdatenblätter akribisch ausgefüllt, Prüf- und Übergabeprotokolle für den Kunden geführt werden. Vor allem aber musste das Projekt innerhalb der beiden Teams selbstständig geplant werden. „Das spiegelt die moderne Arbeitskultur wider: Die Azubis bekommen keine fertige Anleitung. Es gibt ein Problem, das sie gemeinsam im Team lösen müssen“, sagt José M. Fernández, Ausbildungsmeister Fachbereich Mechatronik.

Kunden und Ausbilder zugleich Peter Minnert (links) und José M. Fernández haben das Projekt initiiert und durchgeführt.


Startbereit Die beiden RC-Modelle treten als Abschlussarbeit des Projekts im Duell gegeneinander an.


Cooler Sponsor Markus Knott, Inhaber von Racers Paradise, hat die Karosseriebauteile kostenfrei zur Verfügung gestellt.

Auch das gehört zum Arbeitsalltag Qualitätsdatenblätter müssen akribisch ausgefüllt werden.

 

»Das Projekt spiegelt die moderne Arbeitskultur wider: Die Azubis bekommen keine fertige Anleitung. Es gibt ein Problem, das im Team gelöst werden muss.«

 

Fernández und sein Kollege Peter Minnert haben das Projektarbeit initiiert und fungierten nicht nur als Ausbilder, sondern auch als Kunden, nach deren Wünschen die RC-Modelle gefertigt werden mussten. So sollte das Fahrwerk beispielsweise höhenverstellbar sein.

Die Auszubildenden Dirk Raab (Team Rot) und Max Peev (Team Blau) waren als Gruppensprecher besonders gefragt. Denn bei einem Projektteam mit zehn Personen muss es einen Verantwortlichen geben, der den Überblick behält, bei dem alle Fäden zusammenlaufen – und die Kundenwünsche entgegennimmt. „Es war manchmal schon etwas knifflig ein so großes Team zu führen“, räumt Dirk Raab ein, „aber nach ein paar Startschwierigkeiten haben wir uns zusammengerauft.“ Gruppensprecher-Kollege Max Peev nickt und betont, dass man auch als Gruppe zusammengewachsen sei. „Opel bietet uns eine anspruchsvolle Ausbildung, bei der wir uns nicht nur fachlich, sondern auch persönlich weiterentwickeln. Das Projekt hat uns definitiv weitergebracht“, führt er aus.

Dass zwischenzeitlich kleinere Irr- und Umwege zu Tage getreten sind, war durchaus gewünscht. „Das gehört zum selbstgesteuerten Lernen dazu“, sagt José M. Fernández. Wichtig sei es, dranzubleiben. Diese Art von Projektarbeit bedeute auch für die Ausbilder einen Rollenwechsel: „Wir sind weniger Ausbilder als vielmehr Coaches. Wir machen keine strikte Vorgaben, sondern begleiten vielmehr den Prozess“, betont Ausbilder Peter Minnert. Es ist ein Projekt, bei dem alle Seiten dazulernen. Und eines, das künftig jeder zweite Ausbildungsjahrgang im Fachbereich Mechatronik der Technischen Berufsausbildung bei Opel durchlaufen darf.


„Das war eine coole Sache“ Die angehenden Mechatroniker-Azubis im zweiten Lehrjahr haben nicht nur jede Menge gelernt, sie hatten auch jede Menge Spaß.


Stand Januar 2018

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Fotos: Martina Sabais