Joachim „Jockel“ Winkelhock ist Tourenwagen-Legende, Le-Mans-Sieger, Opel-Markenbotschafter, leitet das OPC-Fahrsicherheitstraining und ist mit dem Rennwagen wohl schon mehrfach zum Mond und zurück gefahren – wenn man seine Renndistanzen bei der Formel 1, der DTM, den 24 Stunden von Le Mans oder dem Nürburgring zusammenzählen würde. Exklusiv für die Opel Post setzte sich der Vollblutschwabe in einen noch getarnten Corsa OPC und gab nach einigen Runden auf dem Handlingkurs im Opel Test Center Dudenhofen eine erste Beurteilung des sportlichsten aller Corsa ab.
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Der Motor hängt wunderbar am Gas, kein Turboloch, gar nix, saubere Beschleunigung.
„Wow“, jubelt der Rennprofi, „der geht ja ab wie Schmitz‘ Katze“, und jagt auf die erste Kurve zu, bremst sie scharf an und zirkelt den Wagen auf einer sauberen Linie um die Biegung. 207 PS leistet der Vierzylinder-Turbo unter der Haube, 15 mehr als der Vorgänger des neuen Corsa OPC. Und Winkelhock ist begeistert: „Der Motor hängt wunderbar am Gas, kein Turboloch, gar nix, saubere Beschleunigung.“ In weniger als sieben Sekunden sprintet der schnellste Corsa von 0 auf 100 km/h, 280 Newtonmeter katapultieren ihn nach vorne. Das maximale Drehmoment liegt schon ab 1.900 Touren an – das war das erklärte Ziel der Entwickler. Mission erfüllt: Winkelhock hat an jedem Kurvenausgang seine Freude an der rasanten Kraftentfaltung.
Beachtliche 230 km/h Spitze schafft der Corsa OPC. Die lässt sich auf dem kurvigen Kurs in Dudenhofen heute leider nicht erfahren. Aber auch so beeindrucken die Fahrwerkseigenschaften. „Das präzise Einlenkverhalten und die Agilität ist beim neuen Corsa OPC noch besser geworden als bei seinem Vorgänger. Da haben die Leute in der Fahrwerksentwicklung einen klasse Job gemacht“, lobt Winkelhock. Und schiebt praktisches Motorsportwissen nach: „Bei einem Fronttriebler kommt im Grunde alles von der Vorderachse, wenn die nicht perfekt ausgelegt ist, macht das Auto keinen Spaß.“
Jockel Winkelhock und Opel-Chef Karl-Thomas Neumann im CORSA OPC
www.youtube.com/watch?v=uYjGbrccMVo
Das kleine Kraftpaket macht ihm Spaß, jede Menge sogar. „Ich merke jederzeit, was das Auto macht. Diese Rückmeldung ist wichtig, denn dann kann ich im Grenzbereich schnell und richtig reagieren. Auf diese Eigenschaften legt ein Rennfahrer Wert“, erklärt der Spross einer wahren Rennfahrerdynastie. Nur kleine Lenkbewegungen sind nötig, um den Corsa OPC sicher auf Kurs zu halten, die Lenkung reagiert präzise und direkt, Jockel kommt mit jeder Runde mehr in Fahrt.
ARME SIND ZUM LENKEN DA
„Auch die Performance-Sitze sind hervorragend, wie bei allen OPC-Modellen. Die Wangen an Sitzfläche und Lehne geben dem Körper perfekten Seitenhalt, auch wenn in Kurven extrem hohe Querbeschleunigung erreicht wird“, plaudert der Pilot, während er eine enge Kurvenkombination auf der Ideallinie nimmt. „Da muss ich mich nicht am Lenkrad festhalten, was ja immer zu Unruhe beim Fahren führt. Ich kann mich voll auf das Lenken konzentrieren und das geht deshalb so super gefühlvoll, weil ich mit meinen Armen und Händen eben nichts machen muss – außer Lenken eben.“
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Die Maschine klingt absolut kraftvoll und souverän – aber niemals aufdringlich.
Aber der neue Corsa OPC kann auch moderater. „Auch als Rennfahrer ist man ja nicht ständig auf der letzten Rille unterwegs, das wäre im öffentlich Straßenverkehr auch völlig unverantwortlich“, fährt der ehemalige Formel-1-Pilot den Puls runter. „Ich versuche das immer in den Trainings hier in Dudenhofen zu vermitteln: Schnell, sportlich und engagiert fahren geht eben meistens nur auf abgesperrten Strecken. Der neue Corsa OPC gefällt mit auch deshalb so gut, weil er nebenbei noch mehr Komfort bietet als der Vorgänger. Man kann jetzt genüsslich über die Autobahn cruisen, auch lange Strecken stress- und ermüdungsfrei fahren und muss es nicht immer brennen lassen.“
alltagstauglicher Sportler
Der neue OPC passt zu Jockel Winkelhock, er ist immer ein bisschen bescheidener als er eigentlich sein müsste. „Auch der Motorsound passt“, fachsimpelt er, „die Maschine klingt absolut kraftvoll und souverän – aber niemals aufdringlich“. Was mit der Gesamtabstimmung des alltagstauglichen Sportlers harmoniert, wie Winkelhock lobt: „Der Wagen ist völlig einfach zu beherrschen. Wir haben ein ganz leichtes Untersteuern, was die Fahrzeugkontrolle selbst auf der Rennstrecke einfacher macht.“ Und das gelte dann eben auch im Alltag: „Gerade in brenzligen Situationen hat der Corsa OPC ein unglaubliches Sicherheitspotenzial durch sein perfekt ausbalanciertes Fahrwerk, etwa wenn man mal ganz heftig ausweichen muss.“ Winkelhock kann dies wie kaum ein anderer beurteilen. Schließlich ist er gelegentlich bei den finalen OPC-Abstimmungsfahrten auf dem Nürburgring dabei, wenn das Fahrwerk den letzten Schliff bekommt.
BRAUCHT VIEL KÜHLE LUFT
Optisch legt sich der schnelle Kleine ebenfalls ins Zeug: Große Lufteinlässe in der Frontschürze und eine schmale Hutze in der Motorhaube zeigen, dass der turbogeladene Vierzylinder tief durchatmen und gut gekühlt werden will. Hinten blinzeln zwei verchromte Auspuffendrohre denen zu, die mit dem schnellen Corsa nicht mithalten können. Und im Innenraum gibt es neben dem lederbezogenen, unten abgeflachten Sportlenkrad und dem kurzen Schalthebel eine weitere Besonderheit, die den sportlichen Charakter des Corsa OPC betont. Über eine App wird auf dem Display in der Mitte der Schalttafel angezeigt, welch hohe Längs- und Querbeschleunigung der schnelle Opel schafft. Ein Ausstattungsmerkmal, das in dieser Klasse ein absolutes Novum ist.
Winkelhock stellt den OPC nach einer langsamen Runde zum Abkühlen in der Parkbucht ab. Die Bremsen knistern noch leise. Der Rennprofi hat den Corsa ordentlich rangenommen. „Das kann er locker ab, die Leute vom OPC-Team haben erstklassige Arbeit geleistet“, resümiert er. Man merkt ihm an, dass er sich wohlfühlt bei Opel. „Ich mag die Gegend hier und die Hessen. Auch wenn ich aus dem Ländle stamme, komme ich mit den Leuten hier ausgezeichnet zurecht.“ Das gilt auch für die Teilnehmer an den Fahrsicherheitstrainings, die ja aus ganz Deutschland kommen. Unter ihnen wird „der Jockel“ als der beste und beliebteste Trainer gehandelt. Nach den schnellen Runden mit ihm wissen wir warum.
Nicht weniger unkompliziert und umgänglich hat sich dabei der neue Corsa OPC präsentiert. Demnächst kann der kräftige Kurze seine vielen Talente auch abseits der Rennstrecke zeigen. Anfang März debütiert er auf dem Genfer Automobilsalon vor großem Publikum.
Ungetarnt und in purer OPC-Optik wird auch er schnell viele Anhänger gewinnen.
Joachim Winkelhock, Jahrgang 1960, fuhr in der Formel 1 und stieg 1990 in die Deutsche Touren-
wagen-Meisterschaft ein. Drei Mal stand er auf dem Siegertreppchen ganz oben. 1993 wechselte er zur nahezu identischen Rennserie nach Großbritannien und beendete gleich seine erste Saison mit dem Gesamtsieg. Auf dem Nürburgring, den er kennt wie seine Westentasche, der Rennstrecke von Spa-Francorchamps und im legendären Le Mans bestritt er die anspruchsvollen 24-Stunden-Rennen – und fuhr mehrere Siege ein. Seit 2004 ist Winkelhock Markenbotschafter von Opel und Fahrtrainer der OPC-Sicherheitslehrgänge.
Der in Waiblingen geborene Motorsportfan stammt aus einer Rennfahrerfamilie. Sein älterer Bruder Manfred war in der Formel 1 erfolgreich, tragisch verstarb er 1985 an den Folgen eines Unfalls beim Sportwagenrennen in Toronto. Manfred Winkelhocks Sohn Markus versuchte sich ebenfalls in verschiedenen Rennserien und war in der Formel 1 wie auch in der GT1-Serie mit achtbarem Erfolg unterwegs. Auf der Nordschleife des Nürburgrings stellte er 2012 mit der Zeit von 8:09:009 den Streckenrekord für elektrisch betriebene Fahrzeuge auf. Auch der dritte Sprössling aus dem Stamm der Winkelhocks, Thomas, war auf der Rundstrecke schnell. Nach seinen Anfängen bei den Tourenwagen kam er 1991 zu den Monoposto-Serien und war in der Formel Opel aktiv. 1998 wurde er Champion in der DTC, der Deutschen Tourenwagen Challenge.