Karl-Thomas Neumann hat schon einen. Tina Müller auch. „KTN“ seinen mittlerweile sogar mit nach Hause genommen. Notgedrungen. Denn in seinem Büro hat das feine Stück Technik einfach zu viele Besucher vom eigentlichen Gesprächsthema abgelenkt. Von was hier die Rede ist? Na, von einem Opel ADAM. Keinem echten allerdings, sondern von einem 1:10-Modell mit „Remote Control“(RC), Fernsteuerung also. So detailreich und liebevoll nachgebaut, dass die 40 Zentimeter lange Miniatur den gleichen unwiderstehlichen Charme ausstrahlt wie ein Original Opel-Flitzer.
Fast die komplette Produktpalette als 1:10-Modell
Verantwortlich für das kleine Kunstwerk zeichnet Racers Paradise. Der Modellsportspezialist aus Erftstadt bei Köln arbeitet bereits seit 1998 mit Opel zusammen, hat unter anderem verschiedene Funktionsmodelle gebaut, mit denen Händler Opel-Technik veranschaulichen – beispielsweise einen Zafira A mit elektrisch klappbarem Flex 7-Sitzsystem oder Händler-Demo-Modelle des Ampera im Maßstab 1:7.
Und ähnlich wie Opel selbst läutet jetzt auch Racers Paradise eine einzigartige Produktoffensive ein. Nach ADAM, Astra GTC und Commodore B bietet der Modellbauer nun auch Corsa D, Corsa OPC sowie die Kult-Klassiker Commodore A, Rekord C, Kadett C Coupe und Opel GT als detailfreudige 1:10-Nachbildungen an. Doch das ist längst nicht alles: Ausgestattet mit den offiziellen Opel-Lizenzen wird Racers Paradise 2015 nahezu die komplette aktuelle Produktpalette des Automobilkonzerns in sein Sortiment aufnehmen. Aktuelle Modelle wie Corsa E sowie weitere Meilensteine werden folgen: Ampera, Manta B, Kadett E GSI, Opel Monza, Rekord A und Corsa B.
Opel-Marketing und -Design sind mit im Boot
„Mit diesem Angebot wird unsere Marke auch die Modellbauabteilungen der großen Spielwarengeschäfte erobern“, freut sich Projekt-Ingenieur Reimer Völz. Der Sitzexperte aus der ITEZ-Vorausentwicklung koordiniert als technischer Berater die Aktivitäten zwischen Racers Paradise und den Ansprechpartnern von Opel-Marketing und -Design, die ebenfalls ihren Beitrag leisten, damit die Modelle so viel Opel-Feeling wie möglich vermitteln. „Kein anderer Automobilhersteller bietet so viele hochwertige Modelle von seiner Marke an“, weiß Reimer Völz.
Der ADAM hat den Anfang gemacht. Kein anderer Opel wäre wohl besser geeignet gewesen, um die Detailverliebtheit der Modellbauer zu demonstrieren. Bieten sie doch auf ihrer Homepage auch einen Konfigurator nach Opel-Vorbild an, der fast genauso viele Möglichkeiten zur Individualisierung des Fahrzeug-Äußeren bietet wie der Original-ADAM. Karosserie in Fire Red oder Marangu Green? Dach in Midnight Black oder Cream White? Grillspange in Mojito Green oder Lime Yellow? Racers Paradise lackiert das 1:10-Modell auf Wunsch als fast identischen kleinen Zwilling des Originals.
Wenn’s hilft, gibt’s CAD-Daten und Werkzeug vom Original
Die Lackierung wird übrigens von Hand erledigt. Die Polycarbonat-Karossen werden thermogeformt, was dem Tiefziehverfahren, das Opel in seinen Presswerken mit Stahl praktiziert, recht ähnlich ist. Und damit die Proportionen absolut hundertprozentig geraten, stellen die Opel-Designer den Modellbauern sogar ihre CAD-Daten zur Verfügung. Auch das ein oder andere originale Opel-Werkzeug wurde schon von Rüsselsheim nach Erftstadt geschickt.
Gelötet und geschraubt wird vom Chef selbst und seinen Mitarbeitern Holger Lübeck und Michael Reichwein. Ehefrau Katja Knott kümmert sich in dem Familienunternehmen um Logistik und Versand. In Spitzenzeiten wird das Produktionsteam mit handwerklich begabten Studenten und Rentnern verstärkt.
Fast 50 Jahre danach: Die „Schwarze Witwe“ wird ModelL
„Für ein Serienmodell benötigen wir anderthalb bis zwei Stunden“, erklärt Markus Knott, der von klein auf an ein echter Opel-Fan ist. „An einem Spezialauftrag sitzen wir schon mal acht Stunden – oder auch noch länger“. Und Sonderaufträge sind keine Seltenheit. So fertigte die Crew beispielsweise die Monza-Concept-Studie, die auf der IAA 2013 Aufsehen erregte, als 1:10-RC-Modell – als ganz besonderes Präsent.
Und bei einer Weihnachtstombola im Entwicklungsbereich gab es eine „Schwarze Witwe“ zu gewinnen, den legendären Opel-Rennwagen auf Rekord C-Basis, mit dem in den späten 1960er Jahren der damals noch blutjunge Niki Lauda und die spätere Designlegende Eric Bitter für Furore sorgten. Und alle, die bei der Verlosung Nieten zogen, können an dieser Stelle getröstet werden: Die „Schwarze Witwe“ kann jetzt ebenfalls jetzt bei Racers Paradise geordert werden.
Stand Februar 2015