Gleich zwei Anläufe stehen 2014 an. Elvira Tölkes freut sich drauf.

Autos sind keine reine Männersache

Opel Post: Sie sind jetzt seit einem Monat in Eisenach, wie haben Sie sich eingelebt?

Elvira Tölkes: Die Eisenacher machen es einem wirklich sehr, sehr leicht, sich gut einzuleben. Wir haben hier freundliche und aufgeschlossene Mitarbeiter und was das Werk angeht, gibt es viele Standards, die ich bereits kenne.

 

Das Werk in Kaiserslautern, das Sie zuletzt leiteten, baut Motoren und Komponenten, in Eisenach rollen „richtige“ Autos vom Band.

Ja, für mich schließt sich jetzt in Eisenach ein Kreis. Ich habe circa 20 Jahre bei Opel Produktentwicklung und Produktplanung gemacht, war Chefingenieurin für Innenraumentwicklung, ich habe den ADAM mit auf den Weg gebracht und in Kaiserslautern den Produktionsanlauf für ein Drittel der Karosserien und die Vorderradträger verantwortet. Jetzt vereinen sich für mich in Eisenach alle Facetten – im attraktiven und dynamischen ADAM.

 

Was bringen Sie an Know-how mit nach Eisenach?

Als Maschinenbauingenieurin mit knapp 20 Jahren Erfahrung in der Produktentwicklung und Planung sowie nach zweieinhalb Jahren als Werksleiterin in Kaiserslautern weiß ich sehr gut, wie einerseits Entscheidungen zustande kommen, wie man sie andererseits beeinflussen und wie man das Werk positionieren kann. Dazu habe ich eine sehr fundierte Technikausbildung. Besonders wichtig ist jedoch meine Führungserfahrung von großen Teams. Das alles zusammen ist eine gute Kombination für den Standort Eisenach. Umso mehr freue ich mich auf meine neue Aufgabe.

 

Elvira Tölkes spricht im Interview mit der Opel Post über ihren Werdegang, ...
Elvira Tölkes spricht im Interview mit der Opel Post über ihren Werdegang, …

 

Die beinhaltet mit dem ADAM ROCKS und dem neuen Corsa gleich zwei Anläufe in diesem Jahr.

Ja. Die Anläufe in entsprechender Qualität und Stückzahl auf den Markt zu bringen, ist eine große Herausforderung für uns. In Eisenach haben wir ein sehr erfahrenes Team, das einen sensationellen ADAM-Launch hingelegt hat. Ich bin mir sicher: Dann können wir auch zwei Anläufe in einem Jahr stemmen.

 

Das bedeutet aber auch, dass der Platz an der Linie noch enger wird.

Lean Manufacturing ist – basierend auf unserer Historie – eine unserer Stärken in Eisenach und wird auch unsere Zukunft sein. Wie schaffen wir es, flexible und clevere Materialkonzepte zu entwickeln, um dann genau diese Individualisierungen wie beim ADAM, die unsere Kunden so schätzen, in den zukünftigen Projekten umsetzen zu können? Dafür haben wir in  Eisenach bereits effiziente Wege definiert, die müssen aber weiterentwickelt werden, um für die Zukunft gerüstet zu sein.

 

Welchen Stellenwert hat der ADAM in der Opel-Familie?

Er ist ein ganz wichtiges Produkt, er ist ein sogenannter „Brand Shaper“, der die Marke Opel neu definiert: Aufregend und nahbar – „Made in Germany“. Er verkörpert alle Attribute, die man mit der neuen Marke Opel in Verbindung bringt, insbesondere die Möglichkeit zur Individualisierung. Bisher sind mehr als 70.000 Bestellungen eingegangen. Dass ziegt, dass wir auf dem richtigen Weg sind. Mit dem ADAM ROCKS hat die ADAM Familie jetzt noch weiteren Zuwachs bekommen. Der ROCKS bietet Open-Air-Feeling und ein noch sportlicheres, dynamischeres Auftreten. Ich bin sehr optimistisch, dass auch der ROCKS am Markt sehr gut ankommen wird.

 

… weibliche Führungsqualitäten und ...
… weibliche Führungsqualitäten und …

 

Mary Barra ist neue GM-Konzernchefin, Sie sind die erste deutsche Werksdirektorin, die nun bereits das zweite Werk leitet. Hat Opel zuerst die Führungsqualitäten von Frauen in der Automobilbranche erkannt?

Ich denke schon, dass Opel die Führungsqualitäten der Frauen erkannt hat, das ist aber nicht ganz neu. Wenn ich auf meine berufliche Entwicklung zurückblicke, gab es immer starke Frauen in der Opel-Organisation. Zurzeit sitzen im Vorstand mit Susanna Webber (Einkauf) und Tina Müller (Marketing) zwei sehr starke weibliche Führungspersönlichkeiten. In meinen 22 Jahren bei Opel bin ich jedenfalls nie auf Widerstände gestoßen, weil ich eine Frau bin. Ausschlaggebend ist ohnehin immer die fachliche und persönliche Qualifikation.Ich persönlich lege großen Wert auf ein gemischtes Team, das durch die Diversität von Erfahrungen und die unterschiedlichen Blickwinkel eine große Stärke hervorbringt.

 

Also stimmt die Floskel, dass Frauen einen anderen Blick auf das Ganze haben?

Ich denke schon, dass Frauen einen weiteren oder anderen Aspekt in die Entscheidungsfindung mit einbringen.

 

Aber Autos sind doch Männersache…

…denkt der Mann! Hier muss der ein oder andere „Umparken Im Kopf“. 72 Prozent unserer ADAM-Kunden sind Frauen.  Ich glaube, dass Frauen einen sehr guten Blick auf die Details haben, was sehr wichtig für die Fahrzeugentwicklung, die Produktion und die Qualität ist. Zudem schauen Frauen sehr stark auf Design und Funktionalität.

 

Hatten Sie in Ihrer bisherigen Karriere einmal den Eindruck, dass man Sie als Frau unterschätzt hat?

Eine Frau stößt in der Automobilbranche – zumindest ist das meine Erfahrung – auf Neugierde. Und Neugierde ist die Chance, die sie ergreifen können, denn sie eröffnet Ihnen Gestaltungsspielräume. Diese habe ich genutzt. Somit war ich in der aktiven Rolle. Wenn man Chancen erkennt und ergreift, dann ist man auch erfolgreich.

 

… die Ziele, die Sie gemeinsam mit der Belegschaft erreichen will.
… die Ziele, die Sie gemeinsam mit der Belegschaft erreichen will.

 

Was können die Eisenacher Mitarbeiter von Ihnen erwarten?

Sie können von mir erwarten, dass ich sehr engagiert bin, um den Standort für die Zukunft aufzustellen. Das ist mein Versprechen. Ich möchte unser Werk noch positiver positionieren, zum Beispiel wird zukünftig jeder Besucher einen besonders guten ersten Eindruck bekommen. Ich möchte nach 20 erfolgreichen Jahren in Eisenach wieder mehr Liebe zum Detail reinbringen, das merken die Mitarbeiter und die Gäste. Damit wächst der Stolz auf den Standort. Daran möchte ich gemeinsam mit den Mitarbeitern arbeiten.

 

Und was erwarten Sie von der Belegschaft?

Dass wir gemeinsam an den Werkszielen arbeiten. Die wichtigsten sind Arbeitssicherheit, Qualität, Produktivität und ein offener Umgang miteinander – denn nur dann kann man sich kontinuierlich verbessern. Jeder einzelne Mitarbeiter kann dazu beitragen, unser Werk noch besser zu machen, wobei ich sagen darf, dass die Einbeziehung der Mitarbeiter in Eisenach bereits hervorragend klappt.

 

Welches Opel-Modell fahren Sie?

Ich bestelle mir gerade für den Sommer einen Cascada, dessen Innenraum ich noch mitgestaltet habe. Und natürlich wird mein Cascada von einem Zwei-Liter-Dieselmotor aus Kaiserslautern angetrieben.

 

Thüringen bietet im Sommer auch ohne Auto so einiges.

Ich freue mich jetzt erst einmal auf den Frühling in Thüringen, weil ich gern wandern gehe, jogge und Fahrrad fahre. Dafür bietet Thüringen für meine leider viel zu kurz kommenden Freizeitaktivitäten in der Tat alle Möglichkeiten, wenn ich nur an den Rennsteig denke. Ich freue mich darauf, Land und Leute kennenzulernen.

Vielen Dank für das Gespräch, Frau Tölkes

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ZUR PERSON

Elvira Tölkes

geboren 1966 in Bitburg

seit 02/2014 Werksleitung Opel Eisenach

10/2011 – 01/2014
Werksleitung Opel Kaiserslautern

07/2009 – 09/2011
Direktor GME Interior Engineering

10/2006 – 06/2009
Direktor GME Engineering – Gesamtfahrzeug-Validierung

01/2004 – 09/2006
Direktor GME Programm Management

05/2003 – 01/2004
Temporäre Aufgabe Direktor GME Advanced Concept Engineering & Vorschriften & Umwelt

06/2001 – 01/2004
Direktor GME Vorschriften & Umwelt

09/2000 – 05/2001
Manager GME Vorschriften & Umwelt

07/1998 – 08/2000
Manager Umwelt Strategien Produkt & Prozesse

04/1996 – 06/1998
Staff Project Engineer Umwelt Strategien – produktbezogen

01/1992 – 04/1996
Ingenieur Internationales Technisches Entwicklungszentrum, Verbindung Behörden

10/1985 – 10/1991
Universität Kaiserslautern,  Vordiplom (1988) und Diplom Ingenieur Allgemeiner Maschinenbau

08/1978 – 07/1985
Abitur am Staatlichen St. Willibrord Gymnasium