46 Tage dauert die Seereise der Motoren und Getriebe aus Wien-Aspern bis nach Australien

ÜBERSEE-VERSAND

Etwa 18 Prozent der bei Opel Wien gefertigten Aggregate werden 2014 nach Übersee versandt. Das bedingt komplett andere Abläufe, als sie für europäische Kundenwerke notwendig sind. Für Rüsselsheim, Saragossa & Co. werden die von Robotern in Gestelle abgesetzten Aggregate in der Versandhalle am Ostende des Werks vom Gabelstapler an Ort und Stelle auf Eisenbahnwaggons verladen. Danach geht es „ohne Umsteigen“ bis ins Kundenwerk. Rund 2.800 Waggons mit einem Frachtgewicht von 80.000 Tonnen verlassen alljährlich das Werk Wien-Aspern in Richtung Kunden.

 

DIE ERSTEN SCHRITTE ZUR BESTELLUNG
Für Überseedestinationen trifft das GSC Shipping Department die logistischen Vorbereitungen vom Erstkontakt bis zur Verschiffung. „In der Früh ist meine Mailbox voll mit Mails aus Asien: Korea, China, Indien, Indonesien“, sagt Thomas Freilinger/Leiter GSC Shipping Department. Am Abend sind die Kunden aus USA, Brasilien, Kolumbien dran. Chatten, Mailen, Telefonieren – das ist Freilinger’s tägliches Geschäft mit den Kunden in Übersee. Single Point Contact nennt sich das. Die Erstkontakte zu den Neukunden werden in Rüsselsheim angeknüpft: Die Abteilungen PE/Produktentwicklung und Component Sales bieten die Asperner Motoren und Getriebe unterschiedlichen Fahrzeugplattformen an. Gibt es einen potenziellen Kunden, werden die notwendigen Teilenummern zwischen Rüsselsheim und Wien abgestimmt. Die Kundenanforderung (Request for Quotation) ist dann die Basis für die Preisgestaltung. Sobald der Preis feststeht, folgen die Bestellungen der Kundenwerke. Testaggregate (etwa zwei bis fünf) werden per Luftfracht versandt. Danach ist Aufklärungsbedarf angesagt. Zu den Themen Stückgut-Bestellungen, Container-Befüllung, Verpackungsmengen, so Thomas Freilinger.

 

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Thomas Freilinger/Leiter GSC Shipping Department.

 

DATEN UND DOKUMENTE
Die Serienlieferungen starten erst nach diesem umfassenden Informationsaustausch – circa drei bis vier Monate vor dem Liefertermin. „Etwa drei Wochen davon sind Reaktionszeit und gute zwei Monate Transitzeit“, sagt der Experte. Formulare und Daten markieren den Beginn: Zuerst kommt der Datenaustausch mit den Speditionen. Die Versandplanung erstellt die sogenannte Versandanzeige. Gemeinsam mit der von der Finanzabteilung ausgestellten Rechnung ist sie die Basis, dass die Abteilung Zoll & Verkehr, die Zolldokumente ausstellen und die Spedition informieren kann.

 

VERPACKUNG
Im Verpackungszentrum in der Halle W70 werden auf der Verpackungs-Fertigungsstraße die Karton-Holz-Verpackungen zusammengebaut.

Für Motoren gibt es spezielle „Nester“ aus Holzlatten. Mit Kränen – sie sind für die Verpackungs-Griffe speziell adaptiert – werden die in VCI-Folien eingehüllten beziehungsweise bedeckten Motoren und Getriebe in Karton-Verpackungen gehoben. Je sechs Turbomotoren oder zehn M 20/32-Getriebe oder zwölf  F 17-Getriebe passen in eine Verpackung. Das Holz der Paletten und in den Verpackungen erfüllt vorgegebene Kriterien für Verpackungshölzer, ist also hitzegetrocknet und gegen Insekten imprägniert.

 

Getriebe in die Verpackung heben

Getriebe in die Verpackung heben.

 

CONTAINER-TRANSPORT
Das Werk Wien-Aspern verfügt über einen eigenen Container-Lifter, mit dem die mit den Karton-Verpackungen befüllten Container direkt am Werksgelände auf Eisenbahnwaggons verladen werden können. Eine Spezialanfertigung. „Die Maße wurden speziell für das Verladen auf Eisenbahnwaggons angepasst“, erklärt Josef Reifböck/Leiter des Übersee-Versands. „Ein Eisenbahnwaggon ist ja breiter als ein LKW.“

Die leeren Container liefert die Reederei, auf deren Schiffen die Aggregate auf Reise gehen. Ein Container fasst 144 Motoren oder 420 M 20/32-Getriebe oder 480 F 17-Getriebe.

 

Container-Lifter

Container-Lifter.

 

SCHIFFFAHRT
Per Bahn werden die Container zu einem Hochseehafen – zum Beispiel Hamburg – transportiert und auf ein Containerschiff verladen. Ab dort sind die Motoren und Getriebe Wochen und Monate auf hoher See. Nach Adelaide in Australien dauert die Seefahrt zum Beispiel 46 Tage. Die Koordination der gesamten Container-Reise und der Ladevorgänge liegt bei einer Spedition.

 

DIE LETZTEN KILOMETER
Per Bahn und/oder LKW werden die Container bis zum Kundenwerk gebracht. Im Werk Adelaide zum Beispiel kommen die Wiener Aggregate am 55. Tag nach ihrer Abreise an.

 

Holden Cruze-Werk in Adelaide in Australien – hier werden Motoren und Getriebe von Opel Wien eingebaut

Holden Cruze-Werk in Adelaide in Australien – hier werden Motoren und Getriebe von Opel Wien eingebaut.

 

 

 

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GROSSE FAHRT

Fast jedes fünfte in Wien gefertigte Aggregat geht nach Übersee. Das entfernteste Ziel ist das Holden-Werk in Australien. Die 17.000 Kilometer lange Reise dauert 55 Tage.

 

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Wien-Aspern
Österreich

Vorbereitung
Drei bis vier Monate braucht es, bevor eine Serienlieferung nach Übersee starten kann. Dazu gehören neben dem Erstellen der Versandanzeigen auch das Vorbereiten der Zolldokumente sowie –

eine Woche im Voraus –
die Bestellung der Container bei der Spedition (und somit der Schiffsplätze) und die Bekanntgabe der Volumen (20 Fuss- oder 40 Fuss-Container) nebst exakter Abholtermine.

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Wien-Aspern
Österreich

Tag 1
Die Motoren und Getriebe werden verpackt. Dazu gibt es in Wien-Aspern eigens ein Verpackungszentrum.

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Hamburg
Deutschland

Tag 3 und Tag 4
Per Bahn gelangen die Container zum Hafen Hamburg. Hier werden sie auf ein Containerschiff verladen.

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Auf hoher See

Tag 5 bisTag 51
46 Tage dauert die Seereise. Die führt zunächst die europäische Atlantikküste entlang, um Afrika herum, vorbei am Kap der Guten Hoffenung bis nach Adelaide.

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Adelaide
Holden Werk
Australien

Tag 52 bis Tag 55
Die letzte Strecke vom Hafen Adelaide bis zum etwa 30 Kilometer entfernten Holden-Werk legen die Aggregate per Bahn und Lkw zurück.

 

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