„Bei der Arbeitssicherheit gibt’s kein Auslernen“, schickt Arbeitssicherheitsexperte Peter Czetina voraus. Und erklärt die veränderte Philosophie hinter der Neugestaltung des Arbeitsicherheits-Parcours: „Im vergangenen Jahr haben wir alle Mitarbeiter mit den Basis-Elementen der Arbeitssicherheit vertraut gemacht, jetzt soll Bewusstseinsbildung bei ergänzenden Themen stattfinden. Dazu haben wir im ersten Raum neue Stationen errichtet, im zweiten Raum die wichtigsten Stationen des bisherigen Parcours zusammengefasst. Hier schulen wir vor allem neue Mitarbeiter.“ Im Jänner zum Beispiel habe es so eine Schulung gegeben; für Zeitarbeitnehmer.
Die offizielle Eröffnung des neu gestalteten Safety Land fand am 10. Februar statt – die Mitglieder des Management-Teams absolvierten als erste die neuen Stationen. Das erste richtige Training fand am 16. Februar statt. Seither läuft der Normalbetrieb. „Wie im Vorjahr, am Montag um 14.30 Uhr, am Mittwoch um 10.15 Uhr und am Donnerstag um 14.30 Uhr“, sagt Czetina. „Neu eingeführt haben wir noch spezielle Termine für Montage-Mitarbeiter; in Blöcken.“ Die Anmeldung erfolgt durch die Vorgesetzten.
Wenn’s Spaß macht, lernt sich’s leichter
Bei der Gestaltung der neuen Stationen haben Dieter Stockinger, Peter Czetina. Markus Zangl, Josef Fangl und Reinhard Bagyura viel Wert auf spielerische Elemente gelegt. So bleibt Wissen am besten hängen. An fast allen Stationen werden Filme eingesetzt.
Wenn es zum Beispiel um die richtige Ladegutsicherung geht, werden nicht nur die richtigen Gurte und Antirutschmatten handgreiflich und in einem Film vorgeführt, sondern auch die Gefahren mit einem – ferngesteuert im Kreis fahrenden – Miniatur-LKW veranschaulicht. Hergestellt wurde der von Markus Zangl und Peter Czetina.
Umweltbewusstsein
Bei der Station zum Thema Mülltrennung gab es tatkräftige Unterstützung der Lehrlinge: Sie fabrizierten das Übungssystem mit Lichtschaltern, an dem die Teilnehmer jeweils zu zweit das richtige Mülltrennen üben können.
Und noch eine zweite Station zum Thema Umwelt erweitert das bisher nur auf reine Arbeitssicherheitsfragen ausgerichtete Spektrum des Safety Land: Die Übungsteilnehmer erfahren, was passiert, wenn Öl austritt, und welche Gefahren damit für das Grundwasser verbunden sind. Die Ausarbeitung der beiden Stationen geht auf das Konto von Sepp Fangl und Birgit Staribacher.
Außerhalb des Werks
Um Sicherheit und Ergonomie außerhalb des Werks geht es bei den nächsten zwei Stationen: An der Station „Oglenkt“ sind die Teilnehmer aufgerufen auf einem virtuellen Renn-Parcours ihr autofahrerisches Können zu testen – wenn sie gleichzeitig etwas trinken, ein SMS schreiben, Gespräche führen … Der virtuelle Übungs-SUV wurde in der Lehrwerkstätte hergestellt.
Gleich daneben ausgiebige Information zur richtigen Ergonomie an einem Büroarbeitsplatz: Wie sitze ich richtig? Wie ist der Bürosessel richtig einzustellen? In welchem Winkel und an welchem Platz soll der Bildschirm stehen? – Ergonomie und Arbeitssicherheit gilt eben nicht nur für die in der Produktion Beschäftigten.
Im Werk
Vier weitere Stationen befassen sich mit Verletzungsgefahren im Werk: Da geht es um den richtigen Augenschutz – mit Informationen zu den Fragen: Wann soll ich welche Schutzbrille tragen? Was tun, wenn ein Fremdkörper ins Auge kommt?
Eine weitere Station informiert anschaulich zu den Fingerverletzungs-Gefahren beim Arbeiten mit Handschuhen an Bohrmaschinen oder beim unsachgemäßen Umgang mit Schleifmaschinen.
Gehörschutz ist das nächste Thema: Ab 80 dB wird’s gefährlich – das ist etwa so laut wie ein vorbeifahrendes Motorrad. Lieber Gehörschutz tragen! Denn Gehörschäden sind irreversibel.
„Befahren von Behältern“ nennt sich die Station, die zu Arbeiten in Sprinklerschächten, Druckluftbehältern, Pumpensümpfen, ECM-Anlagen usw. informiert. Die Hauptgefahr dabei: der Sauerstoffmangel! Deshalb gibt es ganz strenge Regeln für das Arbeiten in „Behältern“. Im Werk Aspern gibt es immerhin 205 davon. Öltrennanlagen, Ölreinigungsanlagen, Pumpstationen usw. zählen auch noch dazu.
Gabelstapler mal 2
Aus der Gabelstapler-Station im Eingangsbereich des Safety Land entstanden zwei – wechselweise – einzusetzende Stationen: Neue MitarbeiterInnen absolvieren die Übung zu den Sichtverhältnissen rund um einen Gabelstapler, „fortgeschrittene“ MitarbeiterInnen haben die Aufgabe rund um den Gabelstapler eine Sicherheitsbegehung zu machen. Zehn Fehler sollten gefunden werden.
Am Ende des Parcours werden die auf allen Stationen gewonnenen Erkenntnisse bei der Übung mit dem Glücksrad zusammengefasst. Ihr Resumée: Wir bei Opel arbeiten sicher, indem wir alle Arbeitssicherheitsaspekte berücksichtigen.
Gewinnspiel
Damit der Spaß am Safety Land für alle Beteiligten noch größer wird, gibt’s ein Gewinnspiel. Alle Teilnehmer haben während des Parcours einen Fragebogen zu den Stationen auszufüllen; und zwar in Teamwork. Alle zwei Monate wird ein Fragebogen gezogen. Der Teilnehmer, der ihn ausgefüllt hat, ist der glückliche Gewinner eines Wochenendes mit einem aktuellen Opel-Modell.
Text: Kristin Engelhardt, Fotos: Richard Tanzer
Eröffnung:
Jänner 2014
Im Jahr 2014 durchliefen 1.800 MitarbeiterInnen, 170 Zeitarbeitnehmer und 60 Fremdfirmen-Mitarbeiter das Training.
Eröffnung Safety Land neu:
10. Februar 2015
Insgesamt 11 neue Stationen.
In diesen neuen Stationen insgesamt 5 Filme.
Die neuen Stationen:
„Hestas gfunden?“ – Sicherheitsbegehung rund um einen Gabelstapler
„Ins Aug gegangen“ – Augenschutz
„Aufgwickelt“ – Gefahr von Fingerverletzungen beim Bohren und Schleifen
„Hearst mi?“ – Gehörschutz
„Befahren von Behältern“
„Sitz grad!“ – Büroarbeitsplatz ergonomisch richtig gestaltet
„Oglenkt“ – Ablenkungen beim Autofahren
„Pfui Deifl!“ – Umweltbewusstsein bei Ölverschmutzungen und dergl.
„Wo schmeiß mas hin?“ – Richtiges Mülltrennen
„Und ogfoarn is …“ – Ladegutsicherung
Glücksrad