Herr Demirhan, als wir vor wenigen Tagen sprachen, lag das Gebot für Ihren Tigra bei 4000 Euro. Sie fanden die Summe unfassbar hoch. Nun ist die Ebay-Auktion beendet und das Auto versteigert – für 55.750 Euro. Wie geht’s Ihnen?
In Bezug auf den Ausgang der Auktion muss ich sagen: bescheiden. Nicht etwa weil ich dieses irre tolle Auto nicht weggeben wollte. Damit habe ich mich inzwischen arrangiert. Schließlich wollen meine Verlobte Joanna und ich einen neuen Opel kaufen, der aus Joannas Sicht mehr als Familienkutsche taugt als der Tigra. Was uns jetzt Sorgen bereitet, ist die Glaubwürdigkeit des letzten Ebay-Gebots.
Ist während der Auktion etwas schiefgegangen?
Das ist anzunehmen. Vermutlich haben sich ein paar Leute kurzfristig bei Ebay angemeldet und die Summe in eine unglaubliche Höhe getrieben. Die Angebote explodierten schier, während auf Pro7 die Aufzeichnung meines Auftritts bei Stefan Raabs „TV Total“ lief. Zurzeit werden das höchste reale Gebot und rechtliche Schritte ermittelt. Aber es gibt ja auch weitaus bessere News.
Sie meinen das Medienecho, das Ihr Inserat ausgelöst hat?
Definitiv. Denn seither hat sich einiges in meinem Leben verändert. Ob das schließlich die berüchtigten 15 Minuten Ruhm sind oder der Anfang von etwas ganz Großem, das spielt im Moment keine Rolle. Die Erfahrung selbst macht riesigen Spaß.
Nervt Sie der Rummel um Ihre Person?
Gar nicht. Als ich neulich morgens zwei Brötchen an der Tanke gekauft habe, da grüßte mich der Typ an der Kasse mit: „Hey, Du bist doch der krasse Ebay-Dichter! Stark, Mann!“ Überhaupt reagieren die meisten mit Zuspruch. Das Ding ist: Es sind inzwischen ziemlich viele Menschen. Um den Hype zu kanalisieren, versorge ich die Leute mit Updates auf Facebook. Dann sind da nach wie vor Interviewanfragen von Medien und Aufforderungen, einen Roman zu schreiben.
Hätten Sie schon eine konkrete Buchidee?
Und ob. Eine Quelle, die niemals versiegt, ist meine eigene Biografie. Ich würde gerne aus dem Leben der Familien von Joanna und mir schreiben, eine Art Ruhrpott-Saga.
Verraten Sie uns, welcher Opel auf den Kult-Tigra folgt?
Puuh, knifflige Frage. Bis vor einigen Tagen war ich sicher, dass der Insignia OPC das Zeug zu meinem neuen Traumauto hätte. Doch dann hat Opel mir den Astra Sports Tourer für eine Woche als Probewagen zur Verfügung gestellt. Und Joanna steht total auf die Innenausstattung. Wir sind gerade dabei, uns so richtig in diesen Astra zu verlieben.
seines Lebens
Erst hat er die längste und persönlichste Autoanzeige der Welt verfasst, dann die Herzen der User in den sozialen Medien erobert. Bald riefen bei Firat Demirhan Zeitungen aus aller Welt an. Auch die Opel Post berichtete.
Als der Hagener Beamte sein Glück kaum fassen konnte, kam es noch besser: Erst erhielt er eine Einladung zu Stefan Raabs „TV Total“ (Pro7), dann einen Astra Sports Tourer von Opel – für eine einwöchige Probefahrt.