Alles unter einem Dach

Flexibler, effizienter, kostensparender … Diese Devisen standen Pate bei einer meisterlichen Ho-Ruck-Aktion der Logistik: Binnen sechs Wochen schaffte es Josef Reifböck (Betriebsleiter Bahn, Versand und Überseeverpackung) mit seinem Team  die Verpackungslinien und den Großteil des Verpackungsmaterial-Lagers von der Halle W 70 (besser bekannt als Delphi-Halle) neben das Versandlager zu transferieren (in den Bereich QM und auf die Versandlagerfläche). Parallel zur laufenden Arbeit.

„Ende Oktober fiel die Entscheidung, Ende Dezember war die Übersiedlung abgeschlossen“, sagt Reifböck. „Bis Anfang März müssen wir alles visualisieren und standardisiert haben.“

Klingt einfach. War es aber ganz und gar nicht. Vor allem weil für den Verpackungsbereich neben dem Versandlager und Flächen von QM nur mehr circa 2.500 m2  zur Verfügung stehen statt wie bisher circa 5.000 m2.

 

Mit halb so viel Platz

Die Versandlogistiker mussten in mehrfacher Hinsicht parallel arbeiten und denken: Sie mussten die laufenden Versand- und Verpackungsaufträge erledigen, dazu die Lagerbestände an Verpackungsmaterial herunterfahren sowie die Übersiedlung an den neuen, engeren Arbeitsplatz bewerkstelligen.


So sieht der Verpackungsbereich jetzt aus.


„Wir haben eine Linie nach der anderen abgebaut und am neuen Platz wieder aufgebaut, dazu die Kräne demontiert und neu installiert“, erzählt Josef Reifböck. Im jetzigen Motorenverpackungsbereich war vorher der Bereich QM angesiedelt und nur ein Kran vorhanden, jetzt sind es drei. Im Lagerbereich wurde ein Kran neu installiert und im Jänner 2018 die Bandmaschine am alten Standort abgebaut und nur in drei Tagen auf Achse  L38 neu installiert. Außerdem wurden im Dezember 2017 und Jänner 2018 zwei neue Container-Büros „besiedelt“; ein Büro (Übersee) auf Achse L35 und das von Josef Reifböck auf Achse 042. „Ich war der letzte, der rüber gezogen ist“, berichtet Josef Reifböck.

 

Weniger Transportwege

Der neue Ablauf sieht jetzt so aus: Auf nun zwei Verpackungslinien entstehen Versandkartons mit Holzverstrebungen für den Überseeversand. Eine Linie ist für Motoren-Verpackungen bestimmt, eine für M3x-Getriebe-Verpackungen. F 17-Getriebe-Verpackungen werden wechselweise auf beiden Verpackungslinien zusammengebaut.

Die für den Überseeversand bestimmten Aggregate werden am Ende der Verpackungslinien mit Kränen in die Kartons gehievt und dazu vom nur wenige Meter entfernten Versandlager geholt. Die benötigten Lademengen werden täglich mit der Versandplanung abgestimmt. Gegenüber den früher aufgewendeten Transportwegen zwischen Versandlager und Verpackungslinien sind die Wegstrecken nun wesentlich verkürzt.

Staplerfahrer bringen die befüllten Kartons zur Bandmaschine und von dort zum Werkstor auf Achse L39, das sich gleich neben den Verpackungslinien befindet. Dort werden die Kartons in die Container verladen.

Schaumstoffwürfel geben zusätzlichen Schutz in der Verpackung (Hartwig Grillitsch).

 

Außerdem wird Papier über die wertvollen Aggregate gelegt (Matthias Toifl (l.), Hartwig Grillitsch).


Nach der Übersiedlung finden die Verpackungslinien auf halb so viel Raum Platz.


Versand-Fakten

Ein F 17-Karton fasst 12 Getriebe

Ein M3x-Karton fasst 10 Getriebe

Ein Motoren-Karton fasst 6 Motoren

 

In einen 40 Fuß Container passen:
– 162 Motoren oder
– 480 F 17-Getriebe oder
– 420 M3x-Getriebe


Zusammenbauen der Kartonagen (Nicolae Virgil Kanalas (l.), Michael Knapp).

Staplerfahrer Kurt Strahammer hebt befüllte Kartons auf das Band zur Bandmaschine.

Die nötigen Begleitpapiere – CMR, Versandanzeige und Zollpapiere – werden von der Versandplanung (Martina Freund) erstellt und an Josef Prem und Patric Pawelka/Übersee-Versand gesendet. Die fertigen Container werden per LKW abgeholt.

 

Mit Roboter-Unterstützung

Besonders effizient geht das Verladen in Versandkartons bei den M3x-Getrieben vor sich. Zwei Roboterarme greifen vom Förderband, das die Getriebe vom Ende der Montagelinie bis zum Versandbereich am Ende der Werkshalle bringt, die Aggregate und füllen sie in Gestelle (zum Versand in Europa) oder in Kartons.

Die Roboter Befüllung der M3x-Getriebe in Kartons ist seit November 2017 möglich; vorher befüllten die Roboter nur die Gestelle.

Mehr als ein Jahr hätten die Vorbereitungen gedauert, berichtet Josef Reifböck. Passende Bestandteile mussten geliefert, neue Programmierungen erstellt und schließlich umfangreiche Tests durchgeführt werden.

Der Clou: In jedem Roboter ist ein Scanner, der checkt, ob die Kartons keine Beschädigungen aufweisen oder falsch aufgebaut sind, sodass die Getriebe haargenau in die Kartons eingesetzt werden können.

M3x-Getriebe werden per Roboter in Kartons eingefüllt.

Roboter-Beladung.

Die Verpackungslinie für Motoren.

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Text: Kristin Engelhardt,
Fotos: Helga Mayer