Rendezvous in der Provence

Sie ist die Heimat von Lavendel und Parfüm, Bouillabaisse und Ratatouille, Amphitheatern und Aquädukten. Die Provence hat aber auch ihre sportliche Seite: In der Region zwischen Rhonetal, Mittelmeer und Italien testen Rennsportteams, Auto- und Motorradhersteller rund ums Jahr, was das Zeug hält. Lédenon, Le Castellet, Miramas, Grand Sambuc oder Le Luc – die Dichte an Teststrecken ist wohl weltweit einzigartig. Dazu kommt das Testzentrum Fontange von Michelin in Salon-de-Provence, wo sich der neue Opel Insignia GSi im Februar zwei Wochen lang der europäischen Fachpresse präsentiert hat. Und das durchaus stürmisch.

 

„Das Medieninteresse
war riesig“

 

„Das Medieninteresse war riesig“, so Opel-Eventmanager Konstantin Korostov. „400 Journalisten aus ganz Europa wollten das Auto live erleben“, schickt seine Kollegin Susanne Hartmann hinterher. Wenn ein GSi zum Rendezvous lädt, kann man eben schlecht nein sagen. Denn immerhin ist das Opel-Sportgerät „eines der aufregendsten neuen Autos auf dem Markt“, wie AutoBild Spanien die Leser wissen lässt. Die Verabredung startet am Flughafen von Marseille, wo eine Flotte von GSi-Modellen die Gäste erwartet. Das Navi 900 IntelliLink leitet nach Fontange, einem Test- und Entwicklungszentrum des Reifenherstellers Michelin. Denn hier ist ein ganz spezieller Bestandteil des Insignia GSi zu Hause: der Michelin Pilot 4 S Sportreifen für die Extraportion Grip.

Vor Ort Susanne Hartmann ist zuständig für die Organisation des Events.

 





Begehrt Das „Ticket to Ride“.

Bewährt Opel-Instruktor Joachim „Jockel“ Winkelhock.

In Fontange stehen zehn Insignia GSi 2.0 Turbo mit 260 PS, Achtstufen- Automatik und Allradantrieb mit Torque Vectoring für schnelle Testrunden parat. Die „Lizenz zum GSi-Fahren“, das sogenannte „Ticket to Ride“, gibt es nach der Pressekonferenz, bei der die Kollegen aus den Bereichen Marketing, Engineering und Sitzentwicklung es nicht versäumen, den kernig-präzisen Charakter des Top-of-the-Line-Sportlers herauszuarbeiten. Mit dabei: Volker Strycek, Opel-Direktor Performance Cars und Motorsport. Keiner kann leidenschaftlicher schildern wie der Insignia GSi unermüdlich über die Nürburgring-Nordschleife getrieben wurde, das Team an jedem Fahrwerksdetail gefeilt, es verbessert, verändert und erneut getestet hat. (siehe auch Interview).

 

Sauschneller Schwabe
lädt zur Praxisprüfung

 

Für die Praxisprüfung hat Opel einen sauschnellen Schwaben eingeladen. Opel-Markenbotschafter und Rennfahrerlegende Joachim „Jockel“ Winkelhock zeigt, wie rasant und präzise man den Insignia GSi über die Strecke jagen kann. Natürlich dürfen die Journalisten auch selbst fahren, aufgeteilt in Konvois inklusive Instruktor geht es auf die Hochgeschwindigkeitspiste und den Nass-Handlingkurs. Hier überrascht den AutoBild-Redakteur vor allem das FlexRide-Fahrwerk und die Lenkung, in die das Team um Volker Strycek viel Arbeit gesteckt hat: „Diese Detailarbeit und Akribie haben sich ausgezahlt, wie der GSi im 80 km/h-Slalom beweist.“ „Beeindruckend gut“ halte sich der Insignia GSi selbst auf nassem Untergrund, schreibt auch das niederländische Online-Magazin AutoRai.nl über den Ausritt auf der Teststrecke.

 

Zum Mitschreiben Volker Strycek, Opel-Direktor Performance Cars und Motorsport, erklärt die Vorzüge des Zweiliter-BiTurbo-Diesel.


Drei Fragen an …

Volker Strycek

GSi – hinter diesem Kürzel steckt ein schlauer Kopf, mit einem schweren rechten Fuß
und einem sehr sensiblen Popometer. Der Vater des GSi, Volker Strycek im Interview.


Wo positioniert sich der Insignia GSi im Vergleich zum Grand Sport?
Der GSi richtet sich an den Connaisseur, der mehr Ansprüche an ein Auto stellt, und positioniert sich komplett anders als der reguläre Insignia. Wir haben uns da so reingebissen, weil wir wirklich ein Auto auf die Räder stellen wollten, was es so bislang noch nicht gegeben hat. Ich bin mir sicher, dass der Insignia GSi eine Referenz für viele Wettbewerber sein wird.

 

Worauf sind Sie beim Insignia GSi besonders stolz?
Der Allradantrieb in Verbindung mit echtem Torque Vectoring ist konkurrenzlos, selbst im höheren Preissegment. Auch das Fahrwerk war eine enorme Entwicklungsarbeit, weil wir das komplette Hydrauliktuning neu aufgesetzt haben. Bei der Lenkung haben wir viel Wert auf das Anlenken gelegt. Und da im GSi ein sportlich-orientierter Fahrer sitzt, wird er die Präzision zu schätzen wissen. Apropos sitzen: Der AGR-geprüfte Opel-Performance-Sportsitz, der extra für den GSi in Rüsselsheim entwickelt wurde, ist bei den Journalisten extrem gut angekommen – zu Recht. Er ist ein Unikat auf dem Markt und steht für unsere Inhouse-Kompetenz beim Thema Sitzentwicklung.

↑ Video: Für Ausfahrt TV hat sich Volker Strycek hinter das Steuer des automobilen Floretts gesetzt.

Der Insignia GSi hat 65 PS weniger Leistung als die OPC-Version seines Vorgängers – merkt der Fahrer das?
Ja, aber nicht wie Ihr denkt: Wir sind mittlerweile auf der Nürburgring-Nordschleife mit dem Insignia GSi ganze zwölf Sekunden schneller als es der alte Insignia OPC war. Und der alte OPC war schon richtig schnell. Der GSi ist 160 Kilogramm leichter als die OPC-Variante seines Vorgängers. Und das könnt Ihr euch selber vorstellen. Das macht sich bemerkbar, natürlich auch im Handling, in dieser wunderbaren Agilität, aber auch im Gesamtverhalten. Dazu haben wir zwei super Motoren: den 260 PS Turbo-Benziner und einen 210 PS Twin-Turbo-Diesel mit 480 Newtonmeter bei 1500 Umdrehungen. Das Ansprechverhalten aus dem unteren Drehzahlbereich bei diesem Motor ist unglaublich.

 


Provenzalisch Felsformationen im Höllental und Aprikosen-Tarte.

Und da der Insignia GSi für maximalen Fahrspaß auf allen Straßen gemacht ist, geht es anschließend in die freie Wildbahn. Die rund 50 Kilometer lange Teststrecke führt durch kurvenreiche und anspruchsvolle Landstraßen, der kluge Allradantrieb zeigt weiterhin, was er kann. Souverän zieht der Opel-Sportler seine Spur vorbei an den von der Erosion gezeichneten Felsformationen, die den Schilderungen aus Dantes Inferno gleichen. Das Handelsblatt kommentiert: „Wie schon beim ganz normalen Insignia überzeugt das Opel-Fahrwerk, harmoniert mit dem Allradantrieb und sorgt auch auf widrigem Geläuf für bestmögliche Bodenhaftung.“

 

Mit dem Leichtbau-Sportler
durch ideales Terrain

 

Im Restaurant „Le Petit Palais d’Aglaé“ in Gordes – ein Name wie aus einem Roman von Alexandre Dumas – warten beim Kaffeestopp provenzalische Köstlichkeiten à la Aprikosen- oder Apfel-Tarte. „Wir haben Gordes nicht ohne Grund ausgesucht, trägt es doch den Titel ‚schönstes Dorf in Frankreich’“, sagt Susanne Hartmann. Stolz sein darf auch Opel auf seinen jüngsten Spross, findet die Auto Zeitung: „Gekonnt nimmt der neue Insignia GSi (2018) den anspruchsvollen Spagat zwischen Alltag und Sport, überreizt dabei nicht sein Blatt und deklassiert den OPC-Vorgänger auf der Nürburgring-Nordschleife dennoch deutlich. GSi ist wieder da!“ Die Opel-Verantwortlichen, die sich der Mission verschrieben haben, ein inspirierendes Auto in einer inspirierenden Region zu präsentieren, sind sehr zufrieden: „Ich denke, wir haben den Geschmack der Gäste in jeder Hinsicht getroffen“, so Konstantin Korostov. Die Provence sei ein ideales Terrain gewesen, den auf höchste Effizienz getrimmten Leichtbau-Sportler mit all seinen technischen Raffinessen zu präsentieren. Klingt alles nach einem Rendezvous, bei dem der Funke übergesprungen ist.


Die Kurzfassung Ein inspirierendes Auto in einer inspirierenden Region.


Provence à la carte Die Testroute führt von Marseille zum Entwicklungszentrum Fontange und von dort zum Restaurant Le Petit d’Aglaé. Wer nicht direkt wieder abreist, übernachtet im Hotel Domaine de Manville. →


Stand März 2018

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Text: Maximilian Köhling, Fotos: Thorsten Weigl, Opel Archiv