Nachdem Norbert Sprenger das Areal von oben aus dem Flugzeugfenster erkundet hat, wechselt er in einen Heißluftballon, um vor dem Eingang des Firmenkomplexes zu landen. „Verblüffend“, sagt er, als er die Virtual Reality (VR)-Brille schließlich abnimmt. „Ich war gerade in der Zukunft unterwegs.“ Der Ingenieur gehört zu den zehn Mitarbeitenden, die eine exklusive VR-Tour auf dem „grEEn-campus“ erlebt haben – dem künftigen Opel-Hauptquartier in Rüsselsheim. Ein riesiger Opel-Blitz im Innenhof, das beeindruckende Empfangsportal in leuchtendem Gelb – „das wird spektakulär“, lautet sein Fazit.
Möglich gemacht hat diese VR Experience das Team um Pierre-Olivier Garcia. Er verantwortet das Markendesign von Opel. Zusammen mit Daniele Martini und Mike Berger in seinem Team entwirft er die neue Zentrale als virtuelles 3D-Modell. Die Datenbasis entstand zusammen mit den Entwürfen der Architekten der Firma VGP. In der VR Cave des Opel Designs werden sie bereits heute erlebbar. „Auch wenn noch nicht jedes Detail final ist, bekommt man ein gutes Gefühl dafür, was kommt“, sagt Garcia. Was kommt, sind: kurze Wege, viel Grün, eine ikonische Architektur, ein Arbeitsumfeld, das Raum für Ideen und Austausch schafft. „Was unsere Modelle auszeichnet, gilt auch für den ‚grEEn-campus‘ – ein mutiger Auftritt mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit“, betont der Markenspezialist.
„Was unsere Modelle auszeichnet, gilt auch für den ‚grEEn-campus‘ – ein mutiger Auftritt mit einem klaren Fokus auf Nachhaltigkeit.“
– Pierre-Olivier Garcia –





Auf dem 105.000 Quadratmeter großen Areal – gelegen an der Mainzer Straße neben Tor 60, vis à vis zur Aral-Tankstelle – entstehen einander zugewandt ein Verwaltungsgebäude, ein Komplex für Forschung und Entwicklung sowie ein Designzentrum und ein Parkhaus. Im so genannten “Opel-Triangle” wird das künftige Herz der Marke gebündelt, der Stellantis Germany-Komplex schließt sich daran an. „Da wird der Abschied vom Adam Opel Haus dann doch nicht allzu schwerfallen“, räumt Kiyomi Mitschke nach ihrem 3D-Ausflug ein. Als die bisherige Zentrale am Rugbyring 1997 bezogen wurde, war sie gerade neu im Unternehmen. Nach fast 30 Jahren sei die Zeit reif für einen Neuanfang, findet sie.
Einmischen
erwünscht!
Der „grEEn-campus“ in Rüsselsheim ist ein wesentlicher Teil der Strategie von Opel und Stellantis, bis 2038 CO₂-neutral zu sein. Das „EE“ in „grEEn-campus“ steht für das Engagement von Stellantis für die Umwelt („Environment“) und die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter („Employees“). Die Firmenzentrale soll weit mehr werden als ein reiner Ort zum Arbeiten: Es entstehen Arbeitsplätze von morgen – umweltverträglich und vollständig kompatibel mit den neuen hybriden und flexiblen Arbeitsweisen vor Ort oder aus der Ferne. Alle Kolleginnen und Kollegen sind eingeladen, Vorschläge zu machen und Wünsche an ihren künftigen Arbeitsplatz einzubringen.


Mehr noch: „Das hier“, sagt Katharina König und deutet auf eine Visualisierung des begrünten Landschaftsparks, „motiviert und macht wahnsinnig Lust auf unsere neue Zentrale.“ Bei ihrer virtuellen Tour schlendert sie durch den grünen Campus, der die Gebäudekomplexe verbindet. Es gibt einen Teich, viele Sitzmöglichkeiten, Bäume spenden Schatten. Pierre-Olivier Garcia weist auf Backsteine hin, die im Boden eingelassen sind. Sie werden von bisherigen Opel-Gebäuden stammen, die abgerissen werden. Denn: Auch Zukunft braucht Herkunft.
„Diese Visualisierungen motivieren und machen wahnsinnig Lust auf unsere neue Opel-Zentrale.“
– Katharina König –



Modern, effizient, freundlich und urban: Der „grEEn-campus“ ist das Herzstück der künftigen globalen Opel- und der Stellantis Germany-Zentrale. Die Kollegin Kiyomi Mitschke erkundet virtuell die ikonische Fassade, betritt die Büroräumlichkeiten, die die neuen agilen Arbeitsmodelle aufgreifen.
„Ich habe auf den Dächern Solarpanel gesehen“, interessiert sich Simon Friesenecker besonders für die Aspekte, die das „grEEn-campus“-Projekt CO2-neutral machen. Die Photovoltaikanlagen sollen den Strombedarf der Bürogebäude decken, durch die regenerative Energieerzeugung lässt sich der Komplex in der Bilanz klimaneutral betreiben. Die Gebäude werden mit Hilfe von Wärmepumpen klimatisiert, die Grünflächen mit Regenwasser bewässert.
„Ich war sehr neugierig auf dieses digitale Event“, verrät Jörg Kruse. Zumal die ersten Auswirkungen des Neubaus bereits zu spüren sind. Parkplatzflächen entlang der Mainzer Straße werden noch im März gesperrt, erste Baustellenflächen werden dort eingerichtet. Der Ingenieur, zuständig für die Kalibrierung der Messtechnik, zieht die VR-Brille auf, legt den Kopf in den Nacken, studiert die begrünte Fassade seiner künftigen Arbeitsstätte, betritt das helle Foyer und erkundet die offenen Büroräume. „Da kann man es ja kaum abwarten, dass es los geht“, bilanziert er. Allzu lange muss er nicht warten: Der Start des Umzugs auf den Rüsselsheimer „grEEn-campus“ ist Ende 2026 geplant.

März 2025