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Gleich hinter der Eingangstür des M118 beginnt die Schlange. Im Fahrzeugzentrum für Mitarbeiter in Rüsselsheim stehen um kurz nach zehn Uhr Dutzende Menschen geduldig an. Auch Andreas und Margita Gödickemeier warten auf einen Verkaufsberater. Ihr älterer Sohn ist Ingenieur bei Opel. „Unser Großer achtet darauf, dass die Familie gut mit Autos versorgt ist“, sagt der Vater schmunzelnd. „Auch unsere Tochter, der Opa und wir fahren Opel – und demnächst auch unser jüngerer Sohn.“ Die Sonderkonditionen, die es beim Verkauf an Mitarbeiter an diesem Samstag gibt, kommen da gerade recht. Auf einen einjährigen ADAM Slam – feuerrot, Vollausstattung, 100 PS – haben es die Gödickemeiers abgesehen. Während die Söhne den Flitzer draußen noch unter die Lupe nehmen, stehen die Eltern schon in der Schlange. Familiäre Arbeitsteilung.
Draußen ziert sich die Sonne zwar noch, aber das Frühlingsfest ist dennoch ein Besuchermagnet. Heute gelten die attraktiven Mitarbeiterkonditionen beim Gebrauchtwagenkauf auch für Freunde und Bekannte der Opelaner. Obendrauf gibt es großzügige Tank- und Service-Gutscheine beim Kauf eines Neuen oder Gebrauchten. Die aktuelle Modellpalette zieht die Aufmerksamkeit auf sich. Rund um die schwarz-gelben Pavillons, in denen man sich zu den Probefahrten anmelden kann, wimmelt und wuselt es nur so. 70 Opel-Berater nehmen Anmeldungen entgegen und erklären die Charakteristika der Autos.
REIN, FAHRERWECHSEL, RAUS
Der Weg zur Probefahrt ist kurz. Die Interessenten nennen Name und Kontaktdaten, zeichnen die Haftungsvereinbarung ab und bekommen einen Gutschein. Mit dem steuern sie den großen Parkplatz dahinter an. Nach einigen Minuten gehen sie in ADAM, Astra, Cascada, Corsa, Insignia, Mokka und Co. auf die zwanzigminütige Testfahrt. Wie an der Perlenschnur rollen die Modelle auf den Parkplatz – und wieder hinunter. Kaum länger als ein Boxenstopp in der Formel 1 dauert es, dann sitzt der nächste Testfahrer hinterm Steuer.
Markus Grandjean gestaltet seine Testfahrt dann auch rennsportverdächtig – im Rahmen des Erlaubten natürlich. Der junge Mann absolviert das Duale Ingenieurstudium Systems Engineering, lernt abwechselnd an der Uni und arbeitet im ITEZ. Gemeinsam mit seiner Frau Sophia hat er sich gerade den Schlüssel eines schwarzen Astra OPC abgeholt. Dessen bevorzugtes Terrain beginnt auf dem Beschleunigungsstreifen der Autobahn. Grandjean lässt die 280 Pferde los. Nach wenigen Sekunden steht der Tacho bei 140 Sachen. „Der geht ganz gut“, sagt Grandjean diskret untertreibend, als das Gebrüll der Auspuffanlage wieder auf Zimmerlautstärke abgeschwollen ist. „Klingt wie ein Jet“, meint seine Frau anerkennend. Sie nimmt die sportliche Gangart stoisch. „Ich muss so was öfter mitmachen“, erklärt sie schmunzelnd. „Aber ich weiß, dass mein Mann gut fährt.“
Ihr Gatte gibt sich erst gar keine Mühe, seinen Spaß an der Leistung zu verbergen. „Wow, das kennt man sonst nicht von einem Fronttriebler, dass er so satt durch die Kurven geht“, kommentiert er, als er den OPC durch die Autobahnausfahrt zirkelt. „Ich war schon vom GTC-Fahrwerk begeistert. Aber das hier ist der Hammer!“ Steht also demnächst ein Astra OPC vor dem Hause Grandjean? „Vielleicht“, sagt er, zurück am M118. „Wenn ich in einem Jahr mit dem Studium fertig bin, ist er auf jeden Fall in der engeren Wahl.“ Und ergänzt an seine Frau gerichtet: „Man kann ihn ja auch fahren, wie ein normales Auto.“
MIT SPEEDSTER UND OLIVENÖL
Für einen Zwei-Liter-Motor mit ordentlich Bums schlägt auch das Herz von Mario Forte. Der Opelaner mit italienischen Wurzeln arbeitet im 38. Jahr in der Scheibenanlage. Er hat sich seinen automobilen Traum schon erfüllt: einen Opel Speedster. Ein Bild des roten Roadsters trägt er sogar im Portemonnaie mit sich. „Tja, Opa hat sich mit dem Autovirus infiziert, er ist ein bisschen verrückt“, erklärt Forte seinem Enkel Aleandro und lacht herzlich. Der Fünfjährige begleitet den Opa. Einer muss ja auf ihn aufpassen. Die Probefahrt im weißen Mokka geht Forte dann auch ganz gemächlich an, plaudert dabei fröhlich.
Außer dem Speedster habe er auch noch Corsa, Meriva und Vivaro zuhause, dazu einen großen Hänger. „In dem nehme ich den Speedster immer mit nach Italien“, erzählt er. Im Urlaub in der alten Heimat ist der Roadster sein Gefährte. „Auf den ersten Metern halten wir sogar mit den Ferraris mit.“ Der Mokka, sagt Forte, sei zwar ein gutes Auto, aber er komme für ihn eher nicht in Frage. „Ich brauche noch mehr Platz, damit ich viel von dem Olivenöl mitbringen kann, das meine Familie in Italien herstellt.“ Benzin im Blut und Olivenöl im Kofferraum – Aleandros Opa ist ein echter Typ. Der Enkel ist derweil verliebt vor dem schwarzen Astra OPC stehen geblieben. Wenn da mal nicht das Autovirus auch den Nachwuchs angesteckt hat.
Um die Mittagszeit sind die Pavillons und Essensstände umschwärmt. Leerer Bauch erwirbt nicht gern. Chief Financial Officer (CFO) Michael Lohscheller hilft, Thüringer Rostbratwürste auszugeben. Wenige Meter weiter plaudert Unternehmenschef Karl-Thomas Neumann mit Kollegen und Besuchern. Einige andere Vorstandskollegen tun es ihm gleich. Durchgehend hoch frequentiert ist der Gewinnspiel-Stand. Der Hauptpreis ist Extraklasse – Königsklasse: Zwei Karten für das Viertelfinale der Fußball-Champions-League am Dienstag, Borussia Dortmund gegen Real Madrid. In der Plexiglasröhre türmen sich die Teilnahmekarten auf.
Zum Ende der Aktion am Nachmittag sind 6000 Besucher gezählt, mehr als 1.400 Probefahrten absolviert und je 100 Neu- und Gebrauchtwagen verkauft worden. Hinter den Windschutzscheiben vieler Gebrauchter prangt nun der Hinweis „VERKAUFT“ – so auch im feuerroten ADAM Slam, der künftig zur Familie Gödickemeier zählt. „Jetzt fährt die gesamte Familie Opel“, ruft Andreas Gödickemeier zum Abschied. Das Schlange stehen beim Frühlingsfest, es hat sich definitiv gelohnt.