Ob der barfüßige Läufer (ganz links) ins Ziel ankam, ist nicht bekannt.

Dem Chef auf den Fersen

Es ist laut. Ohrenbetäubende Musik dröhnt aus Dutzenden Boxen, ein Moderator heizt über das Mikrofon die Menge an: „Seid ihr bereit?“, fragt er in die Menge, doch die Musik ist so laut gedreht, dass man die Antwort kaum hören kann. Es ist Sonntag, kurz vor halb zehn. Vor der Mainzer Rheingoldhalle warten rund 7.500 Menschen auf den Startschuss zum diesjährigen Gutenberg-Marathon. Opelaner Hans-Joachim Urbich (52) ist bereits zum elften Mal dabei – und dennoch aufgeregt. Denn wer sich gerade neben ihm warmmacht, ist Opel-Chef Karl-Thomas Neumann. Gleich, wenn der Startschuss fällt, will Urbich sich an dessen Fersen heften und mit ihm beim Halbmarathon gemeinsam über die Ziellinie laufen. Auch für den Meister für Statik und Materialprüfung in Rüsselsheim eine anspruchsvolle Aufgabe, denn Neumann ist ein ehrgeiziger Sportler, der über die volle Distanz meistens ins vordere Drittel läuft. Mithalten will Urbich aber unbedingt, denn er weiß: Ein Foto mit dem Chef beim Zieleinlauf, das wäre was für das Familienalbum. Doch wird seine Kraft wirklich reichen?

 

„Umparken im Kopf“ auf die Straße gebracht
Wenige Minuten zuvor beim entspannten Plausch mit Kollegen am Rheinufer. Urbich ist guter Dinge und wirkt entspannt. Er fühlt sich fit, läuft seit Jahren 50 bis 70 Kilometer in der Woche. All diese Routine soll sich heute auszahlen, wenn es darum geht, die von Neumann angepeilte Zeit von einer Stunde und 50 Minuten zu schlagen. „Das Tempo könnte ich mitgehen.“ 70 Opel-Mitarbeiter aus Rüsselsheim laufen heute mit, gut erkennbar an ihren schwarzen Trainings-Oberteilen mit der Aufschrift „Umparken im Kopf“, der neuen Kampagne des Autobauers. Auch wenn beim Marathon jeder im Prinzip für sich kämpft – weil dem Mainzer Urbich Jahr um Jahr beim Marathon eine Menge Opelaner begegneten, kam ihm im vergangenen Jahr die Idee, alle Läufer zu einer Truppe zusammenzuführen. „Um zu zeigen: Hier ist Opel, die halten zusammen“, sagt er. Diesen Zusammenhalt kann Eva Garcia (43) gerade gut gebrauchen. Die Spanierin aus Saragossa, die für Customer Care&After Sales arbeitet, läuft erst seit dem vergangenen Jahr die Halbmarathon-Strecke und war in Mainz noch nie dabei. „Ich bin total aufgeregt“, gesteht sie. Ihr herzliches Lachen verrät zwar, dass es eine eher positive Anspannung sein muss.  Aber ein äußerst ehrgeiziges Ziel hat sie sich dennoch gesetzt: Garcia will die Strecke ebenfalls so schnell laufen wie der Opel-Chef. Seit fünf Monaten arbeitet Garcia sich an dem Trainingsprogramm ab, das ihr eine befreundete Fitness-Trainerin aus der Heimat schickt.

 

Nach dem Startschuss kommt die Dusche
Der Startschuss fällt und die Opel-Truppe startet durch einen Konfetti-Regen hindurch ins Rennen. Für Produktentwickler Interior Markus Eustachi (45) gibt es jetzt nur noch eine Frage: Hält das Knie? Mehrere Monate lang musste der ehrgeizige Triathlet wegen einer Verletzung pausieren, der heutige Marathon ist die erste Belastungsprobe vor dem kommenden Iron Man. Doch statt der Schmerzen kommt direkt nach dem Start erst einmal eine kalte Dusche. Nach einem heftigen Regenschauer ist Eustachi nass bis auf die Haut. Doch immerhin zwickt es nirgends. Als der Frankfurter dann bei Kilometer 10 Karl-Thomas Neumann überholt weiß er, dass er sehr gut in der Zeit liegt. Am Ende kommt er als einer der ersten Opel-Mitarbeiter ins Ziel. Für Eva Garcia läuft es nicht ganz so rund. Bis zum Schluss kämpft die ehrgeizige Spanierin um jeden Meter. Die ständigen Regengüsse ziehen ihre Muskeln zusammen. Spätestens ab der zweiten Runde läuft die Gefahr eines Krampfes deshalb ständig mit. Sie kommt nach einer Stunde und 59 Minuten ins Ziel. Damit liegt sie ziemlich genau an der Spitze des Hauptfelds, bleibt aber neun Minuten über ihrer gewünschten Zeit.

 

Zielfoto mit dem Chef
Beim Duo Urbich und Neumann geht es indes locker zu. Die beiden Routiniers tauschen sich über ihre persönlichen Trainingsmethoden aus, Neumann wird hier und da von Opel-Fans erkannt und angefeuert. Teil der Gruppe sind zwei starke Läufer, die beide mitziehen, auch wenn es zum Ende hin noch mal richtig hart wird: Auf den letzten beiden Kilometern werden Urbichs Beine richtig schwer. Doch er beißt und beißt, bis es auf einmal geschafft ist. Zeitgleich passieren Urbich und Neumann nach einer Stunde und 44 Minuten die Ziellinie, direkt vor der Linse einer Fotografin: Klick-klick-klick-klick-klick. Da ist es endlich, das Photo Finish fürs Familienalbum!

 

 

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„Bei uns läuft’s wieder“

Beim 15. Gutenberg-Marathon in Mainz sind am Sonntag, 11. Mai, 70 Opel-Mitarbeiter des Standorts Rüsselsheim an den Start gegangen – unter ihnen auch der Vorstandsvorsitzende Karl-Thomas Neumann. Beim Lauf brachte die Gruppe die aktuelle Kampagne „Umparken im Kopf“ mit einheitlich schwarz-gelber Trainingskleidung auf die Straße – mit dem treffenden Slogan „Bei uns läuft’s wieder“.

Mit einer Endzeit von 1:44:17 landete der passionierte Läufer Neumann beim Halbmarathon auf Platz 1.280 und lag damit deutlich vor dem Hauptfeld. Insgesamt waren rund 7.500 Menschen bei der Halb-, Zweidrittel- oder Marathondistanz angetreten. Die meisten Opelaner hatten sich für die Halbdistanz entschieden.

Nach dem Lauf zeigte sich der Ideengeber für den Lauf im Team, Hans-Joachim Urbich, Meister für Statik und Materialprüfung in Rüsselsheim, hochzufrieden mit der Gemeinschaftsaktion: „Es war eine Ehre, mit dem Chef zu laufen.“ Nach Angaben von Eva Garcia haben zudem die T-Shirts auf der Strecke für „ein schönes Gemeinschaftsgefühl bei uns allen gesorgt“. Die Spanierin aus Saragossa, die für Customer Care & After Sales arbeitet, läuft erst seit dem vergangenen Jahr die Halbmarathon-Strecke, war in Mainz noch nie dabei – und deshalb vor dem Start richtig aufgeregt. Ihr Fazit: „Was mir sehr imponiert, ist, dass wir als hier wirklich wie ein Team aufgetreten sind. So macht’s Spaß, Herausforderungen anzugehen.“