Aufstieg vom König zum Manager

Portrait

Mitarbeiter der ersten Stunde


Am 30. September 2017 feiert das Werk Eisenach mit einem Tag der offenen Tür Geburtstag. 25 Jahre zuvor lief im Beisein von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl der erste Astra vom Band, und markierte damit die Eröffnung des thüringischen Opel-Standorts. Von den heute gut 1.800 Eisenacher Kollegen begehen rund 270 zusammen mit dem Werk das 25. Dienstjubiläum. Vier dieser Mitarbeiter der ersten Stunde erzählen der Opel Post ihre ganz persönliche Geschichte. In Teil 2 stellen wir Thomas Steinmetz vor.

„König der Metallberufe“ – so nannte man den Werkzeugmacher in der DDR hochachtungsvoll. Schon immer wollte der Eisenacher Thomas Steinmetz ein solcher „König“ werden. Doch die Arbeit an Autos im heimischen Automobilwerk Eisenach (AWE) erschien ihm damals 1980 aber zu grob. Deshalb entscheid er sich,  den Beruf des Werkzeugmachers im international bekannten Uhrenwerk Ruhla zu erlernen, in dem neben Zeitmessern auch hochwertige Werkzeugmaschinen hergestellt werden. Das Problem: Nach seiner Zeit bei der Nationalen Volksarmee ist kein Platz mehr im Werkzeugbau des Uhrenwerks frei.

 

Autoproduktion kann
auch filigran sein

 

Also doch Auto? Über seinen Schwager erfährt er, dass im AWE ein Werkzeugmacher gesucht wird. Und es passt: Thomas Steinmetz bekommt die Stelle an einer filigran arbeitenden Profilschleifmaschine. „Hätte es die Wende nicht gegeben, ich wäre wahrscheinlich immer noch Werkzeugmacher. Ich habe das mit Leib und Seele gemacht“, erklärt er.


BWE 1995

Beitrag aus dem Opel Report Thomas Steinmetz legt 1995 seine Prüfung zum Industriemeister Metall als bester Lehrgangsteilnehmer ab – so nachzulesen in der Mitarbeiterzeitung des Eisenacher Opel-Werkes.

 


 

„Es war eine gute Entscheidung, zu Opel zu gehen. Ich komme auch nach 25 Jahren noch sehr gerne auf die Arbeit.“ 

Wie viele anderen muss sich auch Thomas Steinmetz nach der Wende neu orientieren. 1990 bewirbt er sich bei Opel. Man möchte ihn, da ihm aber keine Stelle als Werkzeugmacher angeboten wird, sagt er ab. Eine passende Arbeit findet er jedoch nicht, sodass er sich schließlich nach der AWE-Schließung erneut bei Opel bewirbt. Nach einem 24-wöchigen Lehrgang in Bochum zum Produktionstechniker fängt er am 1. September 1992 in der Hohlraumwachskabine im General Assembly an. Doch so richtig zufrieden ist er nicht. Als seine Schwester das bemerkt, sagt sie zu ihm: „Manche brauchen einfach einen Tritt in den Hintern, bevor sie sich bewegen.“

 

Die Weiterbildungen
werden honoriert

 

Der Bruder versteht und fängt noch im selben Jahr ein Fernstudium zum Industriemeister Metall bei der Studiengemeinschaft Darmstadt an. Das Engagement wird honoriert. Thomas Steinmetz wird ein halbes Jahr später Teamleiter, dann Bereichsingenieur. Es folgen ein Fernstudium zum Diplom-Betriebswirt und viele verschiedene Führungspositionen in Eisenach, in Bochum und bei einem Zulieferer. Die Stationen nennt er „Meilensteine“, bei denen er viele Erfahrungen auf anderen Gebieten gesammelt habe.

 


Thomas Steinmetz an seinem Büro-Arbeitsplatz. Im Hintergrund ein Geschenk der Kollegen, das eindeutig zeigt, für welchen Fußballverein sein Herz schlägt – Borussia Mönchengladbach

Am Büro-Arbeitsplatz Im Hintergrund ein Geschenk der Kollegen, das eindeutig zeigt, für welchen Fußballverein sein Herz schlägt: Borussia Mönchengladbach.

 


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Auch nach 25 Jahren Thomas Steinmetz hat viel Spaß am „Arbeiten in die Zukunft“.

Seit Januar 2015 ist Thomas Steinmetz im Eisenacher Werk verantwortlich für den Bereich Manufacturing Engineering und Facility Management. „Das ist genau der Bereich, über den ich früher in der Fertigung immer geschimpft habe“, gibt er lachend zu. Heute sieht er viele Dinge aus einer anderen Perspektive und weiß, dass man es in der Arbeitsvorbereitung nicht immer allen Recht machen kann. Viele neue Projekte werden hier geplant, es ist ein „permanentes Arbeiten in die Zukunft“.

 

Gute Aussichten:
Mit neuen Projekten, ohne Krone

 

Aktuell laufen die Vorbereitungen für künftige Projekte auf Hochtouren. „Es gibt gravierende Veränderungen auf dem Opel-Gelände sowie in allen Bereichen der Fertigung. Das ist eine große Herausforderung, die man nur  in Zusammenarbeit mit einem gute funktionierenden Team stemmen kann“, erklärt der Manager. Bei den vielen spannenden Aufgaben kann der 52-Jährige, der in seiner Freizeit gerne joggt, wandert, Rad fährt und Zeit mit der Familie verbringt, bestimmt auch leichter verschmerzen, dass er seit 25 Jahren nicht mehr als König der Metallberufe tätig ist.

 

Stand Mai 2017

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Text: Jens Hirsch, Fotos: Marcel Krummrich