Ingenieur Manfred Herrmann und Pressesprecher Axel Seegers stemmten stolz ihre Pokale in die Höhe. Wenige Momente vorher war das Endergebnis der i-Mobility Rallye 2017 verkündet worden: Die als Team-Opel an den Start gegangene Mannschaft belegt im neuen Ampera-e den zweiten Platz in der Gesamtwertung – als bestes Serienauto! „Wir hatten beide keine große Erfahrung in diesem Format und sind ganz unbeschwert an die Rallye dran gegangen. Das war wohl Nachteil und Vorteil zugleich“, sagte Seegers zufrieden. Bei seinem ersten sportlichen Auftritt, feierte der neue Opel-Stromer gleich seinen ersten Erfolg.
120 Kilometer vor der Brust
Die Start-Flagge wurde an der Landesmesse in Stuttgart geschwenkt und 39 Fahrzeuge mit Brennstoffzellen-, Elektro- und Hybridantrieben nahmen eine Strecke von 120 Kilometern in Angriff. Teilnehmen durften sowohl Werkswagen als auch private Fahrzeuge. Im Laufe der ganztägigen Rallye fuhren Herrmann und Co-Pilot Seegers den Opel-Stromer bei traumhaftem Wetter durch die kurvigen Straßen der Schwäbischen Alb. Von Stuttgart ging es durch das Neckartal nach Metzingen, Reutlingen, an Tübingen vorbei bevor die Route wieder zurück in die Landeshauptstadt führte.
Sieger der i-Mobility Rallye war nicht derjenige, der auf den 120 Kilometern am schnellsten war und auch nicht der, der am Ende am wenigsten Energie verbraucht hatte. Die Teilnehmer mussten vielmehr in Teamarbeit mit ihren Fahrzeugen Gleichmäßigkeitsdisziplinen und Wertungsprüfungen bewältigen. Am Ende siegte das Team das die wenigsten Strafpunkten.
Bei der ersten Aufgabe wurde das Teamplay der beiden Opelaner abseits des Ampera-e an einer Carrera Bahn geprüft. „Als wir die Drücker in der Hand hatten, flackerte bei uns der gesunde sportliche Ehrgeiz auf, für Opel und uns ein gutes Ergebnis einzufahren“, sagte Seegers. Herrmann legte mit seinem Miniaturauto eine Rundenzeit vor, die Seegers bis auf sagenhafte sechs Zehntelsekunden nachfuhr – damit rückte Team-Opel schon früh in die Führungsgruppe vor und stieg selbstbewusst ins Auto.
Das Punktesammeln im Ampera-e ging ebenfalls gut los, als in einer Gleichmäßigkeitsprüfung die ersten 20 Meter der Rallye in exakt acht Sekunden zurückgelegt werden mussten. Co-Pilot Seegers hatte die Stoppuhr genau im Blick und Herrmann brachte den Opel-Stromer auf die Sekunde genau durch die Lichtschranke.
Punktlandung nach 4.060 Metern
Gegen Mittag stiegen die Herausforderungen an Fahrzeug und Team. Als 4.060 Meter Distanz in 5:40 Minuten zurückgelegt werden sollten – davon die ersten 1.500 Meter möglichst genau im 45-km/h-Schnitt – war höchste Konzentration gefragt. „Diese Prüfung hatte es wirklich in sich“, erklärte Herrmann, der nach Seegers Stoppuhr-Anweisungen feinfüßig auf die Pedale des Opel-Stromers tippte und ihn bei 4.060 Metern punktlandete.
Das Team Opel siegte zwar bei keiner der einzelnen Werteprüfungen, doch wo andere Teams mal sehr wenige aber auch mal sehr viele Strafpunkte kassierten, blieb das Strafpunktekonto der Opelaner dank der konstant guten Ergebnisse des Ampera-e über den ganzen Tag sehr niedrig. Als die Veranstalter nach fast sieben Stunden Rallye die Punktekonten im finalen Ranking auflisteten, musste Team-Opel sich lediglich einem Brennstoffzellen-Prototypen von Honda knapp geschlagen geben. Bei den Serienautos stand der neue Ampera-e ganz oben auf dem Siegertreppchen.
Stand Mai 2017