In Norwegen liegen bereits 4.000 Bestellungen für den Ampera-e vor.
Dass ausgerechnet Norwegen auf emissionsfreie Mobilität setzt, darin mag eine gewisse Ironie liegen. Denn die norwegische Gesellschaft hat ihren Wohlstand der letzten 30 Jahre vor allem den reichen Öl- und Gasvorkommen vor der Landesküste zu verdanken. Das skandinavische Land ist aber auch mit Flüssen und Wasserfällen gesegnet, die es erlauben, relativ günstigen sauberen Strom aus Wasserkraft zu erzeugen. Zusammen mit Norwegens elektrofahrzeugfreundlicher Politik ist eine Vorzeigenation in Sachen Elektromobilität erwachsen: In keinen Land der Welt sind in Relation zur Bevölkerungsdichte mehr Elektroautos zugelassen. 100.000 fahren inzwischen auf Norwegens Straßen – in einem Land mit nur fünf Millionen Einwohnern.
Jetzt reicht’s
Die in seiner Klasse konkurrenzlose Reichweite war einer der wichtigsten Punkte, der den fast 250 geladenen Journalisten bei der Vorstellung des Opel Ampera-e in Oslo demonstriert werden sollte. Das Wetter spielt bei der Einführung eines neuen Fahrzeugs immer eine nicht unwesentliche Rolle. Bei einem Elektrofahrzeug ohnehin, da die Reichweite auch von der Außentemperatur abhängt – einerseits im Hinblick auf die Konditionierung der Batterie, andererseits im Hinblick auf die Energie, die für das Heizen des Innenraums benötigt wird. Und tatsächlich: Bei der Ankunft der ersten Gruppe am 19. April zeigte Norwegen sein freundlichstes Gesicht. Es war zwar nicht mollig warm, aber der neue Opel-Stromer strahlte im schönsten Sonnenlicht.
Die Route führte die Journalisten vom Flughafen Oslo-Gardermoen raus aufs Land, zu einem der größten Wasserkraftwerke in der Region. Das in den 1920er-Jahren erbaute Kraftwerk liefert nicht nur die perfekte Szenerie für Fotos. Es produziert im Durchschnitt täglich 1,4 Millionen Kilowattstunden Strom – das entspricht 23.333 vollen Ladungen des Ampera-e.
Vom Kraftwerk aus führte die Route die Journalisten zum Hadeland Glassverk. Es ist nicht nur das älteste seit seiner Gründung kontinuierlich betriebenen Industrieunternehmen Norwegens, sondern demonstriert perfekt, wie sich ein großer Energiebedarf mit sauberer Energie decken lässt.
Staus? Passiert man auf der Busspur
Auf dem Weg zu Sehenswürdigkeiten wie der Sprungschanze Holmenkollen und dem Frammuseum, das sich der Geschichte der norwegischen Polarforschungsreisen widmet, erlebten die Journalisten den Ampera-e zudem im bisher wichtigsten Einsatzgebiet von Elektrofahrzeugen – im Stadtverkehr. Und der macht in Oslo mit einem Elektroauto ordentlich Laune. Staus passiert man auf der Busspur, „tanken“ kann man seinen Stromer an einer der über 1.000 Ladestationen, die sich über das Stadtgebiet verteilen. Überhaupt dominieren auf den Straßen die Elektrofahrzeuge. Ein Anblick, der die Umwälzungen in der Automobilindustrie nicht nur theoretisch auf dem Papier, sondern äußerst real widerspiegelt.
Aber kein Media Launch eines neuen Fahrzeugs bleibt ohne Herausforderungen. Als Opel CEO Dr. Karl-Thomas Neumann an einem Sonntagabend den Videocast #48 aufnahm, schien die Sonne und die Menschen freuten sich über den Frühling. Am nächsten Morgen: 35 Zentimeter schweren, nasser Schnee – und eine Flotte von Pressefahrzeugen mit Sommerreifen. Aber das Eventteam von Opel wäre nicht was es ist, wenn sie nicht auch solche Situationen meistern könnten. Als die ersten Journalisten – schneebedingt mit einiger Verzögerung – eintrafen, war die Route auch bereits schon angepasst, sodass auch sie den Ampera-e in Bestform erleben konnten. Nur eben etwas näher am Meeresspiegel, wo der Schnee schneller geschmolzen war.
Das etwas andere Ziel
Für viele der Autojournalisten war es die erste Reise nach Norwegen überhaupt. Viele Fahrzeugeinführungen haben im Land der Fjorde noch nicht stattgefunden. Vermutlich war der Opel Ampera-e die erste Neuvorstellung mit Testfahrt in Norwegen seit zehn Jahren.
Und doch (oder deswegen) war sie sehr gelungen: Unterwegs in einem Land, das Vorreiter für Elektromobilität ist, in einem Opel-Elektroauto der dritten Generation, das neue Maßstäbe setzt. Das hat was. Das Fazit: Elektromobilität ist kein Konzept mehr, sondern ein Teil des Alltags.
Videocast @KT_Neumann #48 – Opel Ampera-e | Das Elektroauto
Aus Tradition
Die Geschichte von Norwegens elektrofahrzeugfreundlicher Politik geht zurück auf den Think!, ein kleines in den 90er Jahren entwickeltes Elektrofahrzeug, das im Umland von Oslo gebaut wurde. Um das ambitionierte Projekt zu unterstützen, hat die Regierung attraktive Anreize geschaffen, strich Zulassungssteuern und Mautgebühren, erlaubte die Nutzung von Busspuren und errichtete öffentliche Ladestationen. Heute ist Norwegen in Relation zur Bevölkerungsdichte das Land der meisten zugelassenen Elektroautos auf der Welt. In den ersten drei Monaten des Jahres 2017 war jedes fünfte verkaufte Auto ein reines Elektrofahrzeug. Nimmt man Hybride und Plug-in-Hybride hinzu, wächst der Marktanteil auf bis zu 50 Prozent. Aktuell läuft ein Finanzierungsprogramm für die Installation von mindestens zwei Multistandard-Schnellladestationen pro 50 Kilometer auf allen Hauptstraßen. Das Ziel ist eine Ladestation pro zehn Elektrofahrzeuge.
Medienecho zum Opel Ampera-e
Gut zu wissen
→ Produziert wird der Opel Ampera-e im amerikanischen GM-Werk Orion/Michigan. Dort läuft auch der Chevrolet Bolt EV für die Märkte USA, Kanada und Korea vom Band.
→ Um dem Erfolg in Norwegen (bereits 4.000 Bestellungen liegen vor) und der anfänglich limitierten Verfügbarkeit des Elektroautos gerecht zu werden, liegt der Schwerpunkt des Auslieferungsstarts auf vier Ländern mit großem E-Mobil-Potenzial: Norwegen, die Niederlande, die Schweiz und Deutschland. Weitere Märkte folgen später.
→ Den Vertrieb in Deutschland übernehmen am Anfang rund 40 ausgewählte Opel-Partner, so genannte Kommissions-Agenten. Die ersten Fahrzeuge stehen hier ab Ende Juni für Probefahrten zur Verfügung. Für Kunden mit besonders großem Interesse führt Opel ein Reservierungssystem ein.
→ Ab Herbst ist das Opel-Elektroauto für 34.950 Euro, in der exklusiven „First Edition“, ein vollausgestattetes Top-Modell, bereits früher für 39.680 Euro erhältlich – jeweils inklusive Förderung.
Stand Mai 2017