Model oder Lackiererin?

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Das Gelände des Opel-Werks in Eisenach. Scheinwerfer, Blitzlichtgewitter, vor einem Auto posieren junge Mädchen. Die Atmosphäre ist aufgekratzt. Ein Fotograf gibt wild gestikulierend Anweisungen. „Sehr schön, dreh dich noch etwas nach rechts, schau in die Kamera, Kinn nach unten.“ Szenen wie bei einem Fotoshooting von „Germany’s Next Top Model“ (GNTM). Für den ADAM, der hier in der Farbausführung Mint Green mitposiert, ist das Rampenlicht eine gewohnte Umgebung.

Der City-Flitzer ist das offizielle Fahrzeug von Heidi Klums TV-Erfolgsformat auf ProSieben. Und der Star eines in modernster Virtual Reality-Technologie gedrehten Opel ADAM-360°-Musikvideos. Darin tritt der ADAM gemeinsam mit GNTM-Anwärterin Carina (20) auf, die sich bei der Challenge für den heiß begehrten Opel-Job durchgesetzt hat. Die Posen von Carina und den anderen „Meedchen“, wie Heidi Klum die GNTM-Teilnehmerinnen gerne nennt, sind während des Shootings im Opel-Werk so etwas wie die Blaupause für 20 Schülerinnen aus Eisenach und Umgebung. Dabei ist die glamouröse Kamera-Action zwar ein Riesenspaß, jedoch nicht das einzige Programm-Highlight, das der Besuch beim Autobauer mit sich bringt.


Mit Schutzbrille und Neugier: Bundesweit haben in diesem Jahr bei Industrieunternehmen wie Opel rund 100.000 Mädchen Angebote in Technik und Naturwissenschaften erkundet.

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Industrie 4.0: Miteinander vernetzte Roboter sind ein fester Bestandteil der Produktion.


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So geht’s: Kollege Jörg Biehler zeigt, …

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…wie sich ein Roboter per Teachpanel bedienen lässt.

Im Vordergrund steht nämlich der Girls’ Day. Der bundesweite Aktionstag soll speziell Mädchen und Frauen motivieren, technische und naturwissenschaftliche Berufe zu ergreifen. Das Ziel ist, den Anteil der weiblichen Beschäftigten in sogenannten „Männerberufen“ zu erhöhen und einen für die Zukunft prognostizierten Fachkräftemangel in der Industrie zu verringern.

26 Farben in der Lackiererei 

Opel hat gerade im Produktionsbereich jede Menge Berufe, die in der öffentlichen Wahrnehmung noch als Männerdomäne gelten. Zum Beispiel Mechatroniker, Elektroniker für Automatisierungstechnik, aber auch Industriemechaniker, Fertigungsmechaniker und Fahrzeuglackierer. In der Lackiererei beginnt für die Schülerinnen zwischen 13 und 16 Jahren auch der Werksrundgang.

Hier bekommt der ADAM seinen Anstrich. 26 Farben stehen dafür bereit. Rund 300 Mitarbeiter sorgen in zwei Schichten dafür, dass 36 Karossen pro Stunde lackiert werden. Der Projektverantwortliche Markus Lang erklärt den Schülerinnen, dass sich die Arbeit in der Lackiererei nicht nur darauf beschränkt, „mit einer Spritzpistole in der Lackierkabine zu stehen“. Vielmehr gehören zu den Aufgaben auch die Qualitätskontrolle, Versiegelung, Endabnahme und im Bedarfsfall die Lackreparatur. Zudem kann man sich weiterbilden zur Teamsprecherin, Bereichsingenieurin und Anlagenprogrammiererin.

 

550 Roboter im Rohbau

Das gilt natürlich auch für den Rohbau, der zweiten Station des Rundgangs. Hier erfahren die Mädchen vom Gruppenleiter Planung Thomas Bergemann, dass 550 Roboter pro Karosse rund 340 Blechteile mit 3.500 Schweißpunkten bearbeiten. In der Roboterwerkstatt, in der die Maschinen gewartet, gepflegt und repariert werden, wollen einige Schülerinnen einen Roboter per Teachpanel bedienen und lassen sich von Kollege Jörg Biehler die Steuerung des Schaltkastens erläutern.

 


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Sitzprobe mit ADAM: Drei Teilnehmerinnen nehmen den Individualisierungs-Champion ins Visier.


Auch in der Fertig- und Endmontage spielt die digitale Kommunikation eine wichtige Rolle. Im Bereich Personalisierung führt Mike Kallensee, Mitarbeiter des Core Teams, das mehrfach ausgezeichnete System Opel OnStar vor, es punktet bei Kunden als persönlicher Online- und Service-Assistent. Im Nebenraum können die Mädchen jetzt wieder selbst eingreifen. Im Fokus: der Montageauftrag Werkzeugpack. Schülerin Soraya Kaiser aus Treffurt erklärt die Aufgabe: „Wir orientieren uns an den Teilenummern und füllen das Werkzeugpack mit Dingen wie Schraubendreher, Kompressor, Reifendichtmittel und Abschleppöse.“

 

„Eine Modelkarriere? Das sind mir zu viele Hürden und Fragezeichen.“

 

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Am 27. April fand der 17. Girls’Day – Mädchen-Zukunftstag statt. Rund 100.000 Schülerinnen der weiterführenden Schulen erprobten in ganz Deutschland verschiedene Angebote für technisch-handwerkliche, natur- und ingenieurwissenschaftliche sowie IT-Berufe.

Am Ende der Tour diskutieren die Girls’ Day-Protagonistinnen über Opel, Heidi und die Berufsaussichten. Das Fazit: Alle haben das Shooting mit dem ADAM genossen – und tatsächlich bekommt jede Teilnehmerin zum Schluss sogar ein Foto. Was steht einer „Meedchen“– oder Modelkarriere also im Weg? „Zu viele Hürden und Fragezeichen“, sagt Soraya Kaiser. Am spannendsten im Werk fand sie ohnehin die Lackiererei.  Sie kann sich sogar gut vorstellen, den Beruf Fahrzeuglackiererin bei Opel zu erlernen.

Einen Vorteil hätte das auf jeden Fall, die 14-Jährige könnte ihre Eltern in der Woche auch tagsüber sehen. Der Papa arbeitet nämlich als Gruppenleiter des Core Teams und die Mama an der Linie.

 

 


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Wir haben ein Foto für Euch: Die Mädchen posieren vor dem ADAM.

Stand Mai 2017

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Text: Jens Hirsch, Fotos: Marcel Krummrich