Träume wahr gemacht

Mitarbeiter der ersten Stunde


Am 30. September 2017 feiert das Werk Eisenach mit einem Tag der offenen Tür Geburtstag. 25 Jahre zuvor lief im Beisein von Bundeskanzler Dr. Helmut Kohl der erste Astra vom Band, und markierte damit die Eröffnung des thüringischen Opel-Standorts. Von den heute gut 1.800 Eisenacher Kollegen begehen rund 270 zusammen mit dem Werk das 25. Dienstjubiläum. Vier dieser Mitarbeiter der ersten Stunde erzählen der Opel Post ihre ganz persönliche Geschichte. Im dritten Teil stellen wir Frank Hartung vor.

„Jetzt gehe ich erstmal zur Feuerwehr“. Diesen Satz wird Frank Hartung von der Feuerwehr im Opel-Werk Eisenach niemals vergessen. Ausgesprochen hatte ihn Bundeskanzler Helmut Kohl, als der am 14. Mai 1998 seinen Opel-Werksbesuch beenden und in den wartenden Hubschrauber einsteigen wollte, dann aber die Eisenacher Werkfeuerwehrleute Spalier stehen sah und beschloss, sie persönlich zu begrüßen. „Er war ganz locker, hat sich mit uns fotografieren lassen und Autogramme geschrieben“, erinnert sich Hartung an den bemerkenswerten Tag. Eigentlich hatte er an diesem Tag frei, aber den Besuch des Bundeskanzlers und des US-Präsidenten Bill Clinton im Werk Eisenach wollte er sich natürlich nicht entgehen lassen. Hartung sah an diesem Tag nicht nur den US-Präsidenten ganz aus der Nähe – „Herr Clinton machte einen sehr relaxten, sympathischen Eindruck“ –, es folgte auch das besagte Gruppenbild mit Kanzler.

 

Vom AWE direkt zu Opel

 

Zu diesen unvergesslichen Momenten konnte es kommen, weil Frank Hartung im Herbst 1986 die einmalige Gelegenheit genutzt und sein Hobby – er war zu der Zeit bei der Freiwilligen Feuerwehr in Mihla-Lauterbach – zum Beruf gemacht hatte. Dem gelernten Betriebsmesssteuer-Regeltechniker wurde damals von einem Feuerwehrmann des Automobilwerks Eisenach (AWE) eine in der dortigen Betriebsfeuerwehr freigewordene Stelle angeboten. Frank Hartung, dessen Vater schon bei der Feuerwehr war, zögerte nicht lange und sagte zu.


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Leiter der Wachschicht Frank Hartung ist einer von 16 Feuerwehrleuten, die das Eisenacher Werk sichern.

 

Hartungs im Dezember 1990 beginnender Opel-Zeit ging eine typische von Unsicherheiten geprägte Wendezeit voraus. Erst sickerten Gerüchte durch, dass Opel keine Betriebsfeuerwehr bräuchte, worauf sich alle zwölf AWE-Kollegen anderweitig bewarben. Als am 5. Oktober 1990 Opel gemeinsam mit dem Automobilwerk eine Montagelinie für den Opel Vectra eröffnete, sicherte Hartung die Produktion noch als AWE-Feuerwehrmann ab. Zuvor hatte er sich „als Exot“ in seiner „DDR-Feuerwehrkluft“ bei einer lehrreichen Gruppenführerschule in Kassel weitergebildet. Zwar waren Fahrzeuge, Technik und Vorschriften bei den West-Kollegen anders und auch deutlich besser. Dennoch merkte Hartung, „dass die Kollegen das Feuer eben auch nur mit Wasser ausmachen“. Und dies sollte er dann auch künftig und ohne einen Tag Arbeitslosigkeit als Opel-Feuerwehrmann tun.

„Menschen in Notsituationen zu helfen, das ist doch das Wichtigste, was man machen kann.“

 


Gruppenbild mit Kanzler Die Aufnahme entstand am 14. Mai 1998 beim Besuch von Helmut Kohl im Eisenacher Werk. Frank Hartung steht in der hinteren Reihe links neben dem Politiker.


Mit Leib und Seele Der 60-Jährige ist seit einem Vierteljahrhundert im Eisenacher Opel-Werk im Einsatz.

Nach vielen Umbaumaßnahmen begann im September 1992 in Eisenach die Produktion der Opel-Modelle Astra und Corsa. Heute sichern 16 Feuerwehrleute das moderne Werk ab. Frank Hartung leitet eine Wachschicht, bildet den Nachwuchs aus, schreibt Einsatzberichte, leistet erste Hilfe bei Arbeitsunfällen und führt Kontrollgänge und Überwachungen der Anlagen durch.

25 Jahre sichern, retten und helfen

Einige der größten Einsätze in den 25 Jahren waren der Brand des 60 Meter hohen Schornsteins, die Überwachung der Sprengung des Gebäudes E 65 und der dreitägige Einsatz bei der Elbe-Jahrhundertflut 2001 im Raum Torgau. In seiner Freizeit hält sich der 60-Jährige mit Radfahren und Gartenarbeit fit.



14. Mai 1998: Der Tag, an dem der US-Präsident kam


Am 14. Mai 1998 blickte die Welt nach Eisenach, einem der Hot Spots des „Aufschwung Ost“ – und auf das dortige Opel-Werk. Tausende deutsche Sicherheitsbeamte und unzählige US-amerikanische Agenten hatten zuvor tagelang Gullydeckel verschweißt, Wege abgesichert und so die Stadt gesichert für den Besuch des Bundeskanzlers Helmut Kohl und des US-Präsidenten Bill Clinton. Nachdem der amerikanische Staatsgast gegen 15 Uhr mit dem Hubschrauber „Marine One“

im Opel-Werk gelandet war, informierte er sich bei einem Rundgang sowie einer Diskussion mit Opel-Mitarbeitern über die aktuelle Lage vor Ort. Anschließend hielt Clinton vor mehr als 30.000 Zuschauern auf dem Eisenacher Marktplatz eine Rede: „Vergessen Sie nicht, wie viel Sie schon erreicht haben in so kurzer Zeit. Unterschätzen Sie nie, was Sie als freie Menschen aus Ihren Träumen machen können“, rief Clinton den Menschen unter tosendem Applaus zu.

 

Stand Mai 2017

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Text: Jens Hirsch, Fotos: Marcel Krummrich