“It’s fantastic”: Stefan Koob, born in Mainz, is the head of the new Center of Competence for the development of seats in Rüsselsheim.

Das hat gesessen!

Am 22. März verkündete Opel es per Pressemitteilung: Neben den bereits im November angekündigten sechs Kompetenzzentren werden neun weitere sogenannte „Center of Competence“ (CoC) der Groupe PSA im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum angesiedelt – darunter auch eines für die Sitzentwicklung. Für Stefan Koob, Leiter des Zentrums, war dies eine gute Nachricht und eine konsequente Entscheidung.

„Im August 2017 haben wir die Gespräche aufgenommen und überlegt, wie wir unsere Erfahrung in puncto Sitzentwicklung in das gesamte Unternehmen einbringen können“, sagt der Diplom-Ingenieur. Hintergrund der Bündelung aller Kompetenzen sei – entsprechend der PSA-Philosophie – die Effizienzsteigerung und die damit verbundene Kostensenkung.

 

„Die Freude im Team war riesig“

Gepunktet habe der Standort Rüsselsheim vor allem mit seiner internationalen Expertise, wie der Senior Manager erklärt: „Da wir auch für GM schon jahrelang Sitze entwickelt hatten, konnten wir in den Gesprächen unser globales Know-how in die Waagschale legen. Als wir dann grünes Licht für unser CoC bekommen haben, war die Freude im Team natürlich riesig.“

Module auf Fahrzeuge anderer Marken übertragen, Sicherheitsanforderungen verschiedener Märkte berücksichtigen und dabei auch die Design- und Komfortstandards unterschiedlicher Marken beachten – die Rüsselsheimer Ingenieure hatten auf jede Herausforderung die passende Antwort und konnten die Konzernspitze somit von ihren Kompetenzen überzeugen.

 

Knapp vier Jahre in Südkorea

Internationale Erfahrung bringt indes nicht nur das gesamte Sitze-Team mit, sondern auch Koob selbst nach zwölf Jahren bei Opel. Nach seinem Maschinenbau-Studium mit Schwerpunkt auf Fahrzeugtechnik startete der gebürtige Mainzer als Freigabe-Ingenieur im Bereich Chassis, ehe er 2011 für knapp vier Jahre nach Südkorea ging. Dort arbeitete er in Seoul als Global Vehicle System Engineer an zahlreichen Opel/Vauxhall- und GM-Modellen und lernte, wie komplex sich die Fahrzeugentwicklung für verschiedene Länder – unter anderem den US-amerikanischen und asiatischen Markt – gestaltet. Nach seiner Rückkehr stieg Koob als Engineering Group Manager im Bereich Thermal und übernahm später die Leitung der Sitzentwicklung.

Vereint Komfort und Sportlichkeit: Der Performance-Sportsitz für den Insignia GSi.


Sitzkompetenz bei Opel


Gute Sitze gehören zu Opel wie der Blitz im Kühlergrill. AGR-zertifizierte (Aktion Gesunder Rücken e.V.) Ergonomie-Sitze bietet Opel ab dem Opel Crossland X für alle Modelle an. Im sportlichen Flaggschiff, dem Opel Insignia GSi, debütiert eine neue Rüsselsheimer Entwicklung: Der AGR-geprüfte Opel-Performance-Sportsitz. Er vereint Seitenhalt mit Langstreckenkomfort und bietet alle Komfort-Features aus der Insignia-Baureihe. Gewöhnlich kaufen die Automobilhersteller extrasportliche Integralsitze beim spezialisierten Zulieferer. Im Falle des GSi-Sitzes haben die Opel-Ingenieure das komplette Bauteil bis zu den  Sitzstrukturen entwickelt. Selbst der Grundaufbau des Performance-Sportsitzes stammt von Opel, die wesentlichen Stahlteile kommen aus dem Werk Kaiserslautern.

 


Hausgemacht: Opel-Ingenieure und -Designer haben den Sportsitz eigens für den Insignia GSi entwickelt.


Dutzend voll: Maschinenbau-Ingenieur Stefan Koob arbeitet seit zwölf Jahren in verschiedenen Funktionen für Opel – und nach einem knapp vierjährigen Intermezzo in Südkorea seit 2015 auch wieder am Stammsitz in Rüsselsheim.

 

Doch sind Fahrwerke und Sitze nicht völlig verschiedene Metiers? „Fachlich sind die Bereiche gar nicht so weit voneinander entfernt. Bei der Entwicklung eines Sitzes muss ich schließlich auch wissen, wie das Fahrwerk abgestimmt sein wird“, erklärt Koob. „Wenn der Fahrer sportlich unterwegs sein will, wie zum Beispiel im Insignia GSi, muss er eine sehr definierte Position mit gutem Seitenhalt im Sitz haben. Daher haben wir für das sportliche Flaggschiff auch eigens einen GSi-Sitz entwickelt.“

 

Ständiger Austausch
mit Frankreich 

Sitzen muss bei Koob auch die Zusammenarbeit mit den französischen Kollegen. „Ich vergleiche unsere Situation gerne mit einem Schiff auf dem Ozean, dessen Besatzung bei voller Fahrt ausgetauscht wird.“ Verantwortlichkeiten definieren, Projekte übergeben, Know-how in neuer Umgebung implementieren – der Aufbau des CoC kostet Koob und seine Kollegen viel Energie. „Wir müssen flexibel agieren und alle an einem Strang ziehen, schließlich müssen wir den Dampfer auf Kurs halten.“


Passt: Stefan Koob (li.) und Kollege Jonas Eisenbraun, Projektleiter Insignia-Sitze, testen potenzielle neue Kopfstützen.


Koob steht im ständigen Kontakt mit den französischen Kollegen. „Wir haben täglich Meetings und informieren uns laufend über den aktuellen Stand von Peugeot, Citroën und DS Automobiles. Etwa zweimal im Monat fahre ich auch nach Frankreich.“ Genauer gesagt nach Velizy-Villacoublay, wo sich vor den Toren von Paris ein Technikzentrum der Groupe PSA befindet. „Die sechsstündige Fahrt finde ich ganz angenehm, so kann ich unsere Sitze auch mal über eine längere Distanz testen.“

Kundenzufriedenheit
hat höchste Priorität

Die größte Herausforderung, so Koob, liege derweil in den Spezifika von Peugeot, Citroën und DS Automobiles. „Wir möchten natürlich die DNA aller Groupe PSA-Marken beibehalten, denn jeder Kunde soll weiterhin den für sein Auto typischen Sitz wiedererkennen. Die Kundenzufriedenheit steht für uns an oberster Stelle.“

 

Zwischen Schnittmodellen und Kopfstützen: Die Kollegen der Seating-Abteilung haben die Prototypen stets griffbereit.

 

Im Aufbau des CoC sieht Koob gleichermaßen eine besondere Aufgabe und eine große Verantwortung. „Die Entscheidung unterstreicht unseren Stellenwert in der Gesamtorganisation. Schließlich bündeln wir jetzt alle ‚Seating‘-Kompetenzen in Rüsselsheim – und das ist eine großartige Sache.“


 

Stand Mai 2018

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Text: Maximilian Köhling, Fotos: Alex Heimann