#37

Die Ausgabe der
Opel Post von Mai/Juni 1961
zum Wiederentdecken,
Stöbern und Staunen.

„Papa, was machst du eigentlich bei Opel?“

36 Jahre, bevor das ZDF seinen Kinderkanal „KiKa“ aus der Taufe hob, setzte auch die Opel Post bereits auf das Konzept des kindgerechten Erklärens – und servierte ihren Lesern eine Geschichte vom Spaziergang eines Opel-Vaters, der mit seinen Jungs eines Sonntags durch die Rüsselsheimer Straße flaniert und die Frage beantworten muss, die allen Opel-Papas irgendwann einmal gestellt wird: „Papa, was machst du eigentlich bei Opel.“ Worauf dieser Papa des Jahres 1961 die vielen Facetten der Automobilproduktion in ganz einfachen Worten erklärt, von A bis Z, Lieferanten-Einkauf, Vertrieb und Verkauf inklusive. Und er vermittelt auch die pädagogisch wertvolle Einsicht, dass echte Teamarbeit kein Oben und kein Unten kennt: „Der Mann mit der Diesel-Lokomotive ist nicht weniger wichtig als der Mann am Zeichenbrett.“ Da können auch alle Papas von heute noch was lernen.

Automobilbau ist so viel mehr als Blech zusammenschweißen und Räder montieren: Drum erfährt der Nachwuchs auch, was es mit diesem Zahnrad-Messgerät auf sich hat.

Fritz von Opel düste lange vor Gagarin durch die Welt

Am 12. April 1961 begann die Geschichte der bemannten Raumfahrt. Der russische Kosmonaut Juri Gagarin umrundete mit einer kleinen Raumkapsel die Erde, wobei ihm neben seinen Fähigkeiten als Pilot auch der Umstand half, dass er nur 1,57 Meter groß war. Damit war offiziell auch das sogenannte „Raketenzeitalter“ eingeläutet, oder? Eine nicht ganz korrekte Wortwahl, wie diese Opel Post-Ausgabe belegt: Denn wie jeder Opel-Freund heute noch weiß, hatte Fritz von Opel schon über 33 Jahre zuvor mit solchen Antrieben experimentiert – und das sehr erfolgreich: Die Redaktion erinnert nicht nur an die legendäre Weltrekordfahrt des ebenso legendären „RAK 2“ auf der Berliner Avus im Jahr 1928, sondern auch an deren Vorgeschichte. Auch die Versuche mit dem über Schienen rollenden „RAK 3“, die mit Explosionen endeten, finden Erwähnung – gewissermaßen als Warnung ans „Raketenzeitalter“.

„Wir sollten dem Ruf
unserer Sehnsucht folgen!“

Da es sich um eine Doppelausgabe für Mai und Juni handelt, thematisiert diese Opel Post-Ausgabe auch die anstehende Urlaubszeit. Mit Hilfe eines Fesselballons, der sich in die Lüfte erhebt, veranschaulicht die Redaktion ihren Appell: „Vor dem Urlaub Ballast abwerfen!“ Und sich vor allem nicht um vorgefasste Meinungen kümmern. Denn: „Es kann uns doch beispielsweise gleichgültig sein, ob ,man’ zur Zeit nach Mallorca oder Marokko fährt. Wenn es uns in den Schwarzwald oder in die Alpen zieht, dann sollten wir, soweit es unser Geldbeutel zulässt, allein dem Ruf unserer Sehnsucht folgen.“ Zugegeben: In Zeiten, in denen Corona uns das Reisen so gut wie unmöglich gemacht hat, stimmen diese schönen Zeilen wehmütig.