A partnership in great shape: Decathlete Niklas Kaul and Opel boss Michael Lohscheller go on a run together in the forest.

Mission Nippon läuft

Fünf Kilometer windet sich die sandige Laufstrecke durch den Lennebergwald bei Mainz-Gonsenheim, gesäumt von alten Eichen und Kiefern. Ein Schild weist die Runde „Für Lauf-Einsteiger“ aus. Michael Lohscheller rückt sein Laufshirt zurecht, atmet tief durch: „Das wird gleich der Lauf meines Lebens.“ Der Opel-Chef ist passionierter Marathonläufer, 114 Mal hat er die Distanz von 42,195 Kilometer zurück gelegt. Die 5-Kilometer-Runde sollte für ihn kein großes Ding sein. Eigentlich. Für den Respekt sorgt vielmehr sein Laufpartner, der gerade aus einem Opel Corsa-e aussteigt: 1,90 Meter groß, breite Schultern, austrainiert – Niklas Kaul, der jüngste Weltmeister in der Geschichte des Zehnkampfs. 

Der Sportler vom Mainzer USC ist in Topform, die Qualifikation für die Olympischen Spiele in Tokio steht in zwei Wochen bevor. „Drückt mir die Daumen, dass ich mithalten kann“, sagt der Opel-Chef noch, geht seinem Laufpartner entgegen. Eine herzliche Begrüßung – natürlich Corona-konform mit Abstand – und ein kurzes Foto-Shooting später, geht es ohne Umschweife auf die Strecke. Nach ein paar Metern verschwinden die beiden plaudernd hinter der ersten Kuppe. 

„Die Partnerschaft mit Opel hat mir in den schwierigen Corona-Monaten Sicherheit gegeben.“ 
– Niklas Kaul –

Mokka oder Corsa? „Beide Spitze! Ich bin ein Riesen-Fan der aktuellen Modelle“, sagt Niklas Kaul bei dem Treffen mit Michael Lohscheller.  

Als 21-Jähriger holte sich Niklas Kaul 2019 den Titel als jüngster Weltmeister in der Geschichte des Zehnkampfs. Aktuell bereitet er sich auf Olympia in Tokio vor – mit Unterstützung von Opel. 

„Wir alle bei Opel drücken für die
Olympischen Spiele die Daumen!“ 
– Michael Lohscheller –

Seit 2020 sind Opel und der Spitzensportler Partner. Im vergangenen Sommer hatten der Opel-Chef und der Zehnkämpfer am Stammsitz in Rüsselsheim die Zusammenarbeit verkündet, Niklas Kaul nahm seinen Opel Corsa-e für Fahrten zum Training und Wettkämpfen entgegen. Dabei hatten sich die beiden auch spontan zu der Laufrunde verabredet. Diese Nahbarkeit zeichne Niklas aus, wird Michael Lohscheller später erzählen. Es sei faszinierend gewesen zu beobachten, wie geerdet der Sportler mit dem WM-Erfolg und dem Hype um seine Person umgegangen sei. Mit seinem Leistungsanspruch und seiner Persönlichkeit passe er hervorragend zu Opel.

Fünf Kilometer, die
es in sich haben

Nach 25 Minuten tauchen der Spitzensportler und der Top-Manager am Horizont aus dem Wald wieder auf. Einer mehr, einer weniger aus der Puste, beide mit einem Lächeln im Gesicht. „Das war ein Schnitt von…“, der Opel-Chef blickt auf seine Uhr, „… 5 Minuten pro Kilometer. Ich war definitiv nah am Limit. Noch schneller und ich hätte bei unserem Gespräch nur noch Nicken können.“ „War doch super! Ich kann ja auch nur kurze Strecken“, entgegnet Niklas Kaul lachend, „wenn wir länger, 10 Kilometer zum Beispiel, gelaufen wären, dann hätte ich kein Land mehr gesehen.“ 

Die Olympischen Spiele im Blick: 8.350 Punkte muss der Opel-Markenbotschafter für die Olympia-Qualifikation beim Mehrkampf-Meeting in Götzis/Österreich am 29. und 30. Mai holen. Dann geht es sicher nach Tokio.

Olympia 2021 

Die Spiele der XXXII. Olympiade in Tokio (vom 23. Juli bis 8. August 2021) finden unter strengen Auflagen statt. Die deutschen Leichtathleten werden vermutlich erst kurz vor ihren Wettkämpfen anreisen und im Anschluss zeitnah wieder abreisen. Der zweitägige Zehnkampf-Wettbewerb steigt am 4. und 5. August. Los geht es mit dem 100 Meter-Lauf, es folgen Weitsprung, Kugelstoßen, Hochsprung, 400 Meter-Lauf, 110 Meter Hürden, Diskus, Stabhochsprung, Speerwurf – Kauls Paradedisziplin – und zuletzt ein 1500 Meter-Lauf. Zu sehen ist Olympia 2021 auf Eurosport sowie ARD und ZDF. Der Zeitunterschied zu Mitteleuropa beträgt plus sieben Stunden. Wenn ein Wettkampf in Tokio also um 13 Uhr mittags beginnt, ist es bei uns 6 Uhr morgens. 

Haben sich bestens verstanden: der Opel-Chef
und der Zehnkämpfer.

Zwei Journalisten stoßen für Interviews dazu. Es wären gerne mehr Medienvertreter gekommen, doch die Corona-Pandemie fordert ihren Tribut. Alle Anwesenden haben einen PCR-Test absolviert, so kurz vor den Olympischen Spielen muss Niklas Kaul bei allen Treffen besonders umsichtig sein. Überhaupt habe Corona seine Pläne ganz schön durcheinandergewirbelt, erzählt der 23-Jährige. Die Verschiebung der Spiele um ein Jahr hat er für eine Operation am Ellenbogen genutzt. Neun Monate ist das her. Kaul: „Es war die richtige Entscheidung.“ Tatsächlich hat der Mainzer Sportler trotz seiner OP deutlich mehr Trainingseinheiten absolviert als beispielsweise 2019. Er fühle sich sehr gut. So lag er kürzlich bei einem Wettkampf-Meeting in Frankfurt mit 14,60 Sekunden über die 110 Meter Hürden gerade mal fünf Hundertstel über seiner Bestzeit. 

Dankbar, dass die
Spiele stattfinden

Doch die zurückliegenden Monate seien auch für ihn alles andere als normal gewesen, räumt der Student ein. Training in der nahezu leeren Halle, dazwischen Online-Vorlesungen an der Uni, kaum Wettkämpfe, die zwischenzeitliche Unsicherheit, ob die Spiele überhaupt stattfinden: „In einer solchen Situation tut das Vertrauen gut, das Opel in mich setzt. Die Partnerschaft hat mir gerade auch in den schwierigen Corona-Monaten Sicherheit gegeben“, sagt der Sportler. Bei allen Schwierigkeiten und Einschränkungen sei er dankbar, dass die Spiele überhaupt stattfinden, „dass ich meine ersten olympischen Spiele in Japan erleben kann – vorausgesetzt natürlich bei der Qualifikation in Österreich Ende Mai geht alles glatt.“  

Lauf mit Spitzensportler: Als Marathonläufer hat sich Michael Lohscheller der Herausforderung mit dem nötigen Respekt gestellt.

Niklas Kaul hat Japan
fest im Blick – Opel auch

Nicht nur Niklas Kaul hat Japan fest im Blick. Auch Opel kehrt zurück auf die Inselnation im Pazifik, erzählt Lohscheller im Gespräch. Ab Ende des Jahres werden Corsa, Combo Life und Grandland X in den japanischen Showrooms stehen. Gerne wäre er persönlich bei den Spielen in Tokio dabei gewesen, um den Opel-Markenbotschafter anzufeuern, doch ausländische Zuschauer sind nicht erlaubt: „Ich bin aber definitiv live am Fernsehen dabei. Wir alle bei Opel drücken für die Olympischen Spiele die Daumen!“ Sein Respekt für die Leistung von Niklas Kaul, den „König der Athleten“, sei riesig, betont der sportbegeisterte Opel-Chef. Schon als Kind habe er nahe seiner Heimatstadt Bocholt im Sportzentrum Rhede den damaligen Top-Athleten wie dem Hammerwerfer Karl-Hans Riehm zugejubelt, als der 1980 mit 80,80 Meter einen deutschen Rekord aufgestellt hat. 

Er sei zwar nur Hobby-Sportler, „aber der Sport, das Laufen, ist für mich unendlich wichtig, es hilft mir dabei fokussiert und leistungsfähig zu bleiben“, sagt der 52-Jährige, der den Rüsselsheimer Autohersteller in den vergangenen vier Jahren zurück in die Gewinnzone geführt hat. Vier Mal die Woche schnürt Michael Lohscheller die Laufschuhe. Ohne Ausnahme. „Drei Mal morgens um 6 Uhr vor der Arbeit, samstags kommt ein längerer Lauf von gut 20 Kilometern dazu.“ Jede Woche spult er so 50 Kilometer ab. 

Niklas Kaul muss sich sputen, um 18 Uhr beginnt eine Online-Vorlesung, er studiert Sport und Physik auf Lehramt. Bevor er sich wieder in den Corsa-e setzt, verrät er, dass er ein ganz großer Fan der aktuellen Opel-Modelle ist, besonders der Mokka hat es ihm angetan. „Ich liebe das Design. Da würde ich gerne mal meine Sportausrüstung drin verstauen – inklusive meiner 15 Paar Schuhe.“ Warum so viele? „Für jede Disziplin mindestens ein Paar – je nach Wetterverhältnis auch mehrere pro Sportart.“ Und gerne auch mal wieder die Laufschuhe für eine Runde im Wald: „Das hat richtig Spaß gemacht!“ Niklas Kaul und Opel – das passt. 


Mai 2021

Text: Tina Henze; Fotos: Jonas Werner-Hohensee; Andreas Liebschner/Opel