Eigentlich ist für ihn die Fünf-Kilometer-Runde durch die Erfurter Altstadt viel zu kurz, selbst für einen Trainingslauf. Trotzdem wollte Tizian Pohl, der mit 14 Jahren in Treffurt mit dem Laufen begann und der seit drei Jahren zwei Marathons pro Saison absolviert, unbedingt zum Opel-Eisenach-Team gehören, das am beim 8. Thüringer Unternehmenslauf an den Start ging. Denn sein Ziel waren nicht Platzierungen oder Bestzeiten, er wollte „die Kollegen kennenlernen“.
TEIL DES TEAMS
Seit einem Jahr gehört Tizian Pohl zur Opel-Eisenach-Belegschaft. Der gelernte Metallbauer mit Fachrichtung Konstruktionstechnik montiert im Rohbau an der Linie derzeit Heckklappe und Türen am Corsa und am ADAM. Überrascht sei er gewesen, so der 24-Jährige, dass die älteren Kollegen ihn als Neuling „so gut aufgenommen haben“. Er habe sich sofort „als Teil des Teams gefühlt“, erzählt er stolz. So erging es ihm auch bei seinem ersten Unternehmenslauf.
Und das, obwohl Pohl aufgrund der unterschiedlichen Schichtarbeitszeiten die meisten der 44 mitlaufenden Eienacher Kolleginnen und Kollegen noch gar nicht kannte. Das sollte sich aber spätestens am Abend nach dem Lauf beim gemeinsamen Pizza-Essen ändern. Vorher galt es aber noch, mit den anderen 8382 Teilnehmern aus 601 Firmen, Vereinen und Institutionen, darunter Thüringens Verkehrsministerin Birgit Keller und Erfurts Oberbürgermeister Andreas Bausewein, die fünf Kilometer durch die Erfurter Altstadt zu laufen. Kein Problem für Tizian Pohl.
GANZ SCHÖN ENG
Neunzehn Minuten und vier Sekunden nachdem Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann das Feld aufgrund einer Sturmwarnung zehn Minuten später als ursprünglich geplant auf die Reise geschickt hatte, passierte er die Ziellinie unterhalb des Doms. Nur knapp anderthalb Minuten hinter dem schnellsten Opelaner – Michael Schröder aus dem Qualitätsbereich, schnellste Opelanerin war Nancy Reinhardt (19:20 Min.) aus dem Rohbau. „Das hat richtig Spaß gemacht, auch wenn es manchmal in den Straßen der Altstadt ganz schön eng war und man dadurch immer wieder abbremsen musste. Nächstes Jahr bin ich auf jeden Fall wieder dabei“, resümierte ein sichtlich zufriedener Tizian Pohl.
NÄCHSTES ZIEL: NEW YORK CITY
Jetzt kann sich der Treffurter auf das nächste Lauf-Highlight freuen: seine erste Teilnahme am wohl berühmtesten Marathon überhaupt, dem New-York-Marathon am 6. November. Und da wird die Strecke durch den Big Apple mit 42,195 Kilometern auch keinesfalls zu kurz sein.