Der ADAM – oho!

2012 – gerade richtig zum 150-jährigen Bestehen von Opel – erblickte der ADAM die Welt. Und eroberte auch gleich die Rallyeszene: Mit dem eigens von Opel entwickelten Opel ADAM R2. 2013 kam im ADAC Opel Rallye Cup der ADAM-Cup hinzu, in Österreich wurde der Opel Corsa OPC Cup (seit 2018 Opel FIOR Rallye Cup) um einen eigenen Opel ADAM-Bewerb erweitert.

Fünf Jahre später hält Willi Stengg, der Doyen der österreichischen Rallye-Szene, Rückblick: „Vorher gab es den Corsa als Rallye-Auto, eine Serien-nahe Entwicklung, günstig für Einsteiger. Hinter dem ADAM hingegen steht ein ganz anderes Konzept: Mit perfektem Fahrwerk, hoher Motorleistung und großer Standfestigkeit.“

Julian Wagner gewann mit Anne Katharina Stein im Jahr 2017 den Staatsmeistertitel – mit einem Opel ADAM R2.


Willi Stengg


  • Inhaber des Autohauses Stengg in 8232 Seibersdorf am Hammerswald/Steiermark
  • Schon Willi Stengg sen. (= der Vater) war Rallyefahrer (in den 70er-Jahren); mit Opel Ascona 400
  • Willi Stengg jun. begann seine Karriere als Rallyefahrer Anfang der 90er-Jahre mit Opel
  • 1994 Vizestaatsmeister mit Ford Excort Gr. A
  • Ab 2000 technische Expertise für das VW Rallye Team Austria
  • 2010 Gesamtsieg Rallye Weiz
  • 2012 Initiator des Opel Corsa OPC Cup (seit 2018 Opel FIOR Rallye Cup)

Warum der Opel ADAM R2 so erfolgreich sei? „Der ADAM R2 ist ein richtiges Rennauto. Mit dem ADAM R2 ist Opel auch in der Europameisterschaft konkurrenzfähig und konnte dort einige Titel gewinnen. In Österreich gab es im vergangenen Jahr sogar den Staatsmeistertitel; das war nach mehr als zwanzig Jahren wieder ein Staatsmeistertitel für Opel.“  Zuletzt hatte Raffael Sperrer 1995 mit einem Astra GSi 16V, Formel 2, die Staatsmeisterschaft gewonnen.

Ein Herz für den Nachwuchs

„Der ADAM R2 ist für Nachwuchsfahrer sehr gut geeignet, weil seine Revisionskosten viel geringer sind als bei anderen Rallye-Autos“, sagt Willi Stengg. Opel hat sichtlich ein Herz für junge Rennfahrer: Der Wunsch den Nachwuchs zu fördern stand 2012 hinter der Gründung des Opel Rallye Cups in Österreich (ab 2018 Opel FIOR Rallye Cup). Für österreichische Rallye-Fahrer stehen daneben noch die Bewerbe der Österreichischen Staatsmeisterschaft offen. Abgesehen von zahlreichen Rennen im Ausland.

In Willi Stengg’s Motorsport-Team werden einige junge Rallyefahrer betreut: Nach Julian Wagner (der im vergangenen Jahr den Staatsmeistertitel holte und nun in Tschechien fährt) sind 2018 Luca Waldherr und Stengg’s älterer Sohn Roland als ADAM-Rallyefahrer nachgerückt. Luca Waldherr fährt erfolgreich in der Österreichischen Staatsmeisterschaft.


Der Opel ADAM R2 macht gute Figur – auch von hinten.

Im Vorjahr bei der Rallye Weiz.


 

Keine Angst vor Kurven.


„Zurzeit ist er Zweiter“, sagte Willi Stengg Anfang Juni. Und Roland Stengg fährt in der Europameisterschaft. „Jetzt als Neunter“, hieß es Anfang Juni. Er selber, Willi Stengg, fahre auch noch in der Österreichischen Staatsmeisterschaft. Aber bisher nur wenige Rennen. Einstweilen einmal auf dem vierten Platz.

Für die Fahrer des Motorsport-Teams von Willi Stengg gibt es – abgesehen vom Aufbau des Fahrzeugs und perfektem Service – ein spezielles „Rundum-Wohlfühl“-Paket, das Catering, Reise- und Hotelplanung sowie Einsatzplanung rund um die Welt umfasst. Auch Versicherungen für den Renneinsatz sind inkludiert.

 

Kein Schönwettersport

Willi Stengg betont: „Unsere Mechaniker sind die wahren Helden dieses Sports. Fahrzeugflüsterer oder Ruinenbaumeister, was immer gerade gebraucht wird.“ Und fügt hinzu: „Rallyefahren ist kein Schönwettersport. Da geht es darum ein Fahrzeug im Grenzbereich zu bewegen; unter sich ständig wechselnden Voraussetzungen.“

Flott unterwegs.


Technische Daten


ADAM R2

Motor: 1,6 l 16V-Vierzylinder-Saugmotor mit Rennkolben und variabler Nockenwellenverstellung; ca. 140 kW (190 PS) bei 7.750 U/min
Drehmoment: ca. 190 Nm bwi 6.200 U/min
Kraftübertragung: sequenzielles Sadev-Fünfganggetriebe mit Sperrdifferenzial
Fahrwerk: einstellbares Rallyefahrwerk von REIGER Racing Suspension, McPherson-Federbeine mit Uniballaufnahmen vorne
Lenkung: elektrohydraulische Servolenkung
Bremssystem: AP-4-Kolben-Anlage mit innenbelüfteten 310 mm-Bremsscheiben vorne, 264 mm-Bremsscheiben hinten, verstellbare Bremsbalance, hydraulische „Fly-Off“-Handbremse
Chassis: Leichtbau-Rohkarosserie, verschweißter Sicherheitskäfig, Unterfahrschutz für Motor, Getriebe und Kraftstofftank
Innen: SPARCO-Competition-Sitze, elektrisch auslösende Feuerlöschanlage, Trockenbatterie
Außen: OPC Line-Karosserie-Anbauteile, Schnellverschlüsse für Motorhaube und Heckklappe, Abschleppschlaufen
Motorelektronik: BOSCH Motorsport Steuergerät
Elektrik: BOSCH Multifunktions-Display mit Ganganzeige und Schaltlampen, MOIT-Tripmaster, zentrale Membran-Schalterkonsole von Tremondi
Dimensionen: Länge: 3.698 mm, Breite: 1.720 mm, Höhe: 1.442 mm (verstellbar), Radstand: 2.310 mm
Gewicht: 1.030 kg (gemäß FIA-Reglement)


Corsa OPC

Motor: 1,6 l Turbo ECOTEC, 16V-Vierzylinder in Reihe, 157 kW (213 PS) bei 5.500 min-1
Drehmoment: 305 Nm bei 2.500 – 5.500 min-1
Kraftübertragung: manuelles Sechsgang-Getriebe M 32, Sperrdifferenzial
Fahrwerk: Bilstein-Rallye-Fahrwerk mit Uniballaufnahmen, Asphalt- und Schotterspezifikation
Lenkung: elektrohydraulische Servolenkung
Bremssystem: hydraulische Handbremse, Waagebalken, Brembo 4-Kolben-Bremssattel
Karosserie: Sicherheitszelle, Unterfahrschutz
Innen: SPARCO-Sitze, elektrisch auslösende Feuerlöschanlage
Außen: Schnellverschlüsse für Motorhaube und Heckklappe, Abschleppschlaufen
Elektrik: modifiziertes Steuergerät für 29 mm R-Restriktion
Dimensionen: Längen: 4.040 mm, Breite: 1.924 mm, Höhe: 1.448 mm, Radstand: 2.511 mm

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Text: Kristin Engelhardt, Fotos: Opel