TIME WARP The pop-up exhibition links the first Opel model, the carriage-like Opel System Lutzmann, to the Manta from 1974 right up to the current Mokka Electric.

Alles, was die Marke auszeichnet

Der Astra in Kult-Gelb, das „Grüne Monster“, die „Schwarze Witwe“ – in der Pop-up-Ausstellung erleben die vielen tausend Besucher des „Tags der offenen Tür“ ihr blaues Wunder – vertreten durch OPC-Modelle. Es geht prächtig farbenfroh zu, wenn der Rüsselsheimer Automobilbauer zeigt, welche legendären Opel-Modelle in den vergangenen 125 Jahren das Straßenbild dominiert haben, aber auch aktuell prägen – ganz nach dem Motto „Forever forward since 1899“.

Neben zwei Dutzend Automobilen ist auch ein Fahrrad ausgestellt – das gelb lackierte Rennrad ZR III. Damit dominierten die Rüsselsheimer Werksfahrer die Radfahrszene der 1930er-Jahre. „Gelb wurde so damals zur ersten Corporate-Farbe des Unternehmens – und sie steht bis heute für die Marke mit Blitz“, sagt Brand Designer Daniele Martini, der die Pop-up-Ausstellung zusammen mit dem Team um Opel Classic-Chef Leif Rohwedder organisiert hat.  

„Ausgangspunkt war ein Opel-Rennrad: Die Farbe Gelb steht bis heute für die Marke mit Blitz.“

– Brand Designer Daniele Martini –

ALLER ANFANG IST GELB „Es ist seit fast hundert Jahren die Corporate-Farbe des Unternehmens“, so Brand Designer Danielle Martini.
GANZ IN WEISS So präsentieren sich die aktuellen Modelle der Marke, der Astra Plug-in-Hybrid (links) und der neue Grandland Electric.
BEWEGTE ZEITEN Vom raketengetriebenen RAK 2 bis zur vollelektrischen Markenstudie Opel Experimental – alternative Antriebe stehen im ersten Stock der Ausstellung im Fokus.
PURES GOLD Dieser Kapitän läuft im November 1956 als zweimillionstes Automobil in Rüsselsheim vom Band und wird zur Feier des Jubiläums mit 100 Gramm des Edelmetalls verziert.
BACK IN BLACK Die Schwarze Witwe darf nicht fehlen: Der Rekord C im Werks-Renntrimm ist für Opel Classic-Mitarbeiter Jens Cooper, „der aufregendste Opel, der je gebaut wurde.“
CORSA-LIEBE Seit über 40 Jahren gehört der Kleinwagen zu den beliebtesten Opel-Modellen aus Rüsselsheim – inzwischen auch vollelektrisch oder mit Hybrid-Antrieb.  
GREENOVATION Der System Lutzmann war der erste Opel, der Mokka Electric hat das Zeitalter der zukunftsweisenden Mobilität eingeläutet, bei der Nachhaltigkeit im Fokus steht.  

Emil Kaufmann hat gerade eine Premiere hinter sich. Er ist das erste Mal elektrisch gefahren – im einem Opel Rocks Electric. Der 11-Jährige sitzt auf dem Beifahrersitz, hinterm Steuer hat Papa Kai Platz genommen. Lange dauert es nicht mehr, bis er selbst das Lenkrad übernehmen kann. Denn der Stromer tritt in der Klasse der Leichtkraftfahrzeuge an und kann mit einem AM-Führerschein ab 15 Jahren bewegt werden. „Nur noch vier Jahre – dann kann ich auch endlich selber fahren“, verkündet Emil selbstbewusst.

Größe im Kleinen

Doch auch bei den Großen kommt der Kleine gut an: „Was hätte ich damals mit 15 Jahren dafür gegeben, hiermit durch die Gegend flitzen zu können.“ Björn hat zusammen mit Jessica zwei Runden im kleinen Stromer gedreht und ist begeistert. „Der smarte Rocks ist eine clevere Ergänzung unserer Modell-Palette“, findet der Opel-Mitarbeiter. Und mit dieser Meinung steht er nicht alleine da – die Schlange an Menschen, die für eine Testfahrt anstehen, ist auch am späten Nachmittag noch lang.

„Nur noch vier Jahre – dann kann ich den Rocks Electric auch selber fahren.“

– Emil Kaufmann, 11 Jahre alt –

MOBILE FREIHEIT Der Rocks Electric steht für Testfahrten bereit und macht nicht nur Jugendliche ab 15 Jahren mobil.
SMARTER STROMER „Der bereichert definitiv unser Modell-Portfolio“, findet der Kollege.
ANDRANG Das Design Center – es feiert 60. Geburtstag – öffnet erstmals überhaupt seine Türen für ein breites Publikum.
ANGEREGTE GESPRÄCHE Opel CEO Florian Huettl mischt sich am Nachmittag unter die Besucher.
MINI BIS MAXI Von Rocks Electric Kargo bis Movano Electric – hier präsentiert sich die elektrifizierte Nutzfahrzeugflotte.

Daniel Beck umrundet den neuen Opel Grandland zum x-ten Mal, lässt sich hinters Lenkrad gleiten. Sein Fazit: „Das wird mein nächster Opel!“ Er ist extra aus dem Harz angereist, um sich das Flaggschiff-SUV live anzuschauen. Über 13 Jahre war Beck bei Opel, zuletzt im Prototypenbau, bevor er zurück in seine Heimat Sachsen-Anhalt gezogen ist. Die Liebe zur Marke ist geblieben. „Ich fand den Grandland schon auf den Fotos klasse – aber live gefällt er mir noch besser!“

Gleich zwei Publikumspremieren

Oliver Bücking und sein Sohn Daniel nehmen währenddessen den neuen Opel Frontera ins Visier. Sie sind sich uneinig. Sohn Daniel tendiert „ganz klar” zum Grandland, Vater Oliver gibt zu bedenken, „dass das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Frontera unschlagbar“ sei. „Und gut sieht er auch aus“, schickt er hinterher. Sie einigen sich darauf, beide Modelle im Auge zu behalten, sobald sie ins „Verkauf an Mitarbeiter“-Programm aufgenommen werden.

„Das Preis-Leistungs-Verhältnis beim Frontera ist unschlagbar.“

– Besucher Oliver Bücking –

ERSTMALS VOR PUBLIKUM Der Frontera präsentiert sich den Besuchern.
FAMILIENSACHE Christoph Jahn ist mit Frau Katharina, Tochter Lotte und Sohn Fritz Wilhelm ­– benannt nach zweien der fünf Opel-Brüder – gekommen.
VISITENKARTE Der Grandland vereint eine klare Linienführung mit deutscher Ingenieurskunst.
VORFREUDE „Das wird mein nächster Opel!“ – Daniel Beck ist extra aus Sachsen-Anhalt angereist, um sich den neuen Grandland live anzuschauen.
KAISERWETTER Bei strahlendem Sonnenschein strömen mehr als 7.000 Besucher an den Opel-Stammsitz.
RUNDUM FAMILIENTAUGLICH Die Besucher sind sich einig – der neue Frontera bietet sehr viel Auto fürs Geld.

Mit Helm auf dem Kopf und Hosenträgergurt auf den Schultern sitzt Michael Kuhn fest eingeschnürt auf dem Beifahrersitz. „Ich sehe zwar nur einen Wust aus Pylonen, aber Calle wird schon wissen, wo’s lang geht“, zeigt sich der Opel-Kollege zuversichtlich. Und Calle Carlberg weiß es. Der Elektro-Sound schwillt an, 260 Newtonmeter katapultieren das Fahrzeug aus dem Stand nach vorne. Der Opel-Werksfahrer driftet über den Parkplatz, zirkelt den Corsa Rally Electric unter einem Fahrradunterstand hindurch. „Das, was er kann, ist der Wahnsinn“, kommentiert Michael Kuhn nach zwei Runden die Performance.

Entfesselte Emotionen auf Asphalt

„Bei uns gibt’s Emotionen pur“, sagt Jörg Schrott. Da der ADAC Opel Electric Rally Cup und die Junior European Rally Championship am Jubiläumswochenende passenderweise pausieren, ist es für das Team rund um den Opel Motorsport Direktor „natürlich Ehrensache“ in Rüsselsheim beim „Tag der offenen Tür“ dabei zu sein. Schrott: „Man muss sich nur kurz umschauen: Für diese vielen strahlenden Gesichter sind wir hier – um den Menschen hautnah die Faszination des elektrischen Rallyesports nahe zu bringen.“

„Ich sehe zwar nur einen Wust aus Pylonen, aber Calle wird schon wissen, wo’s lang geht.“

– Michael Kuhn, Gewinner einer Mitfahrt im Corsa Rally Electric –

READY TO GO Die Mitfahrt im Corsa Rally Electric mit Calle Carlberg am Steuer hat Michael Kuhn beim Opel Post-Gewinnspiel ergattert.
SPEKTAKULÄRES UNIKAT Der Rocks e-XTREME mit Cross-Bereifung ist das Ergebnis eines Design-Wettbewerbs, zu dem Opel aufgerufen hat.
„IT’S SO MUCH FUN!“ Nicht nur die Beifahrer sind begeistert, auch Calle Carlberg kann nicht genug bekommen.
SCHNELLE RUNDE Mit bis zu 80 km/h zirkelt der Opel-Werksfahrer Timo Schulz die Besucher über den Parcours.
OPEL UND MOTORSPORT „Das gehört einfach zusammen“, sagt Jörg Schrott. Die vielen strahlenden Gesichter geben ihm recht.

Und natürlich öffnet auch das Werk am Stammsitz zu den Feierlichkeiten seine Tore. Schließlich ist es der Anlass: Opel baut in Rüsselsheim seit 125 Jahren Autos. Über hundert Kollegen aus der Produktion, Instandhaltung, Logistik und der Qualitätsabteilung stehen bereit, um den Gästen die Fertigung des Astra-Modells zu präsentieren. Ob Qualitätssicherung, Bandablauf oder Hochzeit – die Mitarbeiter erläutern die verschiedenen Stationen, die nötig sind, bis ein Modell nach den Wünschen der Kunden in höchster Qualität vom Band läuft.

SPANNENDE EINBLICKE Allein in der Fertig- und Endmontage vollziehen die Werksmitarbeiter hunderte akribisch einstudierte Arbeitsschritte.   
HÖCHSTE QUALITÄT Willi Wittmann, Launchmanager der Qualitätssicherung, präsentiert die Aktivitäten seiner Abteilung.
MADE IN RÜSSELSHEIM Matthias Fenzl, Planer in der Fertig- Endmontage, stellt den „Bandablauf“ vor. So nennt sich der Schritt, wenn ein Fahrzeug die Fertigungslinie verlässt.
DIE HOCHZEIT Hans-Jürgen Walther, Launchmanager der Fertig- Endmontage, präsentiert den Arbeitsschritt, bei dem Fahrwerk und Karosserie vereint werden.
FLEXIBLE FERTIGUNG Auf der Montagelinie bereitet Amjad Hamza den Unterboden vor – je nach Bedarf für die Verbrenner-, Hybrid- oder Elektrovariante.

Von der Idee einer Open-Air-Pop-up-Ausstellung zur Feier des Tages, an der sich Besitzer von Opel-Klassikern beteiligen können, erfährt Peter Leuser im Internet. Und sie gefällt ihm. Also setzt er sich am Samstagmorgen in seinen GT und macht sich aus dem heimischen Röttingen im Landkreis Würzburg auf nach Rüsselsheim. Die 160 Kilometer lange Strecke nimmt er gerne in Kauf, um seinen GT zu präsentieren, den er 1990 als US-Reimport erstanden hat.

 „Dass ich mit meinem GT ein Teil des Jubiläums sein kann – eine klasse Idee!“

– GT-Besitzer Peter Leuser –

Ein unverhofftes Wiedersehen mit einem Opel Rekord A Coupé hält die Ausstellung auf dem Parkplatz für Karl Labus bereit. „Dieses Modell war das erste, an dem ich als Lehrling herumschrauben durfte“, erzählt der Ruheständler. Bei Auto Hübner war das, einem Opel-Händler in Kaiserslautern. Bald darauf wechselt Labus ins Lauterer Werk, arbeitet dort unter anderem an den Motorprüfständen. „An so einem Tag wie heute kommen viele Erinnerungen hoch“, erzählt der Pfälzer und steckt die Nase durchs offene Fenster. „Herrlich – das riecht nach ganz viel Patina.“

NUR FLIEGEN IST SCHÖNER Der ockerfarbene Opel GT von Peter Leuser (Mitte) ist ein US-Reimport.
NOSTALGIE PUR Die Open Air Pop-up-Ausstellung hält für Karl Labus ein unverhofftes Wiedersehen bereit.
STRAßENKREUZER Besitzer des Rekord A Coupé, Baujahr 1965, ist Albert Heckwolf.
STRAHLENDES TÜRKIS Harald Nägele ist mit seinem Opel Rekord P1 angereist.
MANTA, MANTA Das Kult-Modell ist gefragter denn je – und gleich mehrfach vertreten.

Juni 2024

Fotos: Opel/Andreas Liebschner, Thorsten Weigl