„Ich war einer der Glücklichen“


GM begeht ein eindrucksvolles Produktionsjubiläum: Seit der Gründung im Jahr 1908 hat das Unternehmen 500 Millionen Fahrzeuge produziert. 68 Millionen Autos wurden bei Opel gebaut, mehr als drei Millionen davon im Werk Eisenach.

Unter den 500 Millionen gefertigten GM-Fahrzeugen existiert ein Eisenacher Exemplar, an das sich eine ganz besondere Geschichte knüpft. Es geht um einen viertürigen, dunkelblauen Vectra A mit 75 PS, er lief am 5. Oktober 1990 im Beisein des damaligen Bundeskanzlers Helmut Kohl vom Band – als eines der beiden ersten im Eisenacher Opel-Werk gebauten Autos.

Der Mann, der die Geschichte dieses Vectra A mitprägte und sie nun erzählt, ist Kollege Frank Sauerbrei, er hat den Wagen 1993 erworben. Die beiden Eisenacher Premierenfahrzeuge dienten zunächst dem Betriebsratsvorsitzenden und den Kollegen der Endmontage als Dienstwagen. 1993 wurden sie schließlich den Mitarbeitern der ersten Stunde zum Verkauf angeboten.


 „Ich war einer der Glücklichen, der eines der beiden Fahrzeuge erwerben konnte.“


5768

Fahrzeuge der ersten Stunde: Am 5. Oktober 1990 begann die Opel-Produktion in Eisenach.

 


 

„Ich war einer der Glücklichen, der eines der beiden Fahrzeuge erwerben konnte“, erinnert sich der heute 57-jährige Frank Sauerbrei, der im damaligen AWE-Werk Fahrzeugschlosser lernte, am 15. Oktober 1990 als Fertigungsmitarbeiter bei der Opel-AWE-PKW-GmbH anfing und seit 2011 als Bereichsingenieur die Reparaturabteilung der Fertig- und Endmontage leitet.

 


„Es war immer ein schönes Fahren mit dem Vectra, er hat mich nie im Stich gelassen.“


 

Der Vectra war für den gebürtigen Eisenacher, der bis dahin einen 1,3er Wartburg fuhr, das erste Westauto. Die erste größere Ausfahrt mit der Familie sollte im Sommerurlaub an den Bodensee gehen. Alles war gebucht, doch dann bekam Ehefrau Marlies kurzfristig eine Arbeitsstelle. Sollte Frank Sauerbrei den Urlaub absagen? Nein, das kam gar nicht in Frage, das konnte der Familienvater doch dem damals neunjährigen Sohn und den Zwölf- sowie Sechzehnjährigen Töchtern nicht antun. So sind sie also mit dem Segen der Mutter für zwei Wochen an den Bodensee gefahren, inklusive Abstechern nach Österreich und in die Schweiz. Es sollte nicht die letzte Ausfahrt gewesen sein. „Es war immer ein schönes Fahren mit dem Vectra, er hat mich nie im Stich gelassen. Ich erinnere mich gerne an die Zeit“, denkt Frank Sauerbrei etwas wehmütig zurück.

Nach 150.000 Kilometern verkaufte er 1998 das berühmte Auto. Es blieb aber in der Familie, zunächst beim Bruder, dann bei dessen Tochter. 2005 hatte der Vectra schließlich seinen Dienst getan. Frank Sauerbrei ist aber, wie der Sohn und eine Tochter, bis auf den heutigen Tag Opel treu geblieben. Seit sieben Jahren fährt er einen Opel Signum, Baujahr 1997. Der erste 1990 in Eisenach gefertigte Vectra steht übrigens im dortigen Opel-Museum.

 

Text: Jens Hirsch, Fotos: Marcel Krummrich, Opel Archiv

Stand: Juli 2015

 

Karin_Opel_Vectra0002

Treuer Gefährte: Über Jahre hinweg diente der Vectra A den Sauerbreis als Familienkutsche.

 

_DSC6718

Heute leitet Sauerbrei (r.) als Bereichsingenieur die Reparaturabteilung der Fertig- und Endmontage.

 

 

Femilon Online
Buy Yaz
Buy Provera Online
http://allergyremediesonline.org/ventolin/