Warum ist Sicherheit am Arbeitsplatz so wichtig?
Vor wenigen Monaten kam ein Kollege von uns bei einem Arbeitsunfall ums Leben – eine Tragödie, die uns schmerzlich ins Bewusstsein gerufen hat, dass wir unsere Arbeitsplätze noch viel sicherer gestalten müssen. Informieren allein reicht nicht aus, wir müssen aktives Engagement einfordern. Wir tragen nicht nur für uns selbst Verantwortung, sondern auch für unsere Kollegen sowie für Lieferanten und Werksbesucher.
Was ist neu an der diesjährigen Global Safety Week?
Das diesjährige Motto lautet „Be inspired, be engaged, be there“. Die Veranstaltung ist zwar global ausgerichtet, entfaltet ihre Wirkung jedoch auf lokaler Ebene, in den einzelnen Ländern, Werken und Abteilungen. Wir möchten das Thema Sicherheit in den Mittelpunkt rücken, denn Sicherheit geht uns alle etwas an. Wir müssen zum einen für uns selbst Verantwortung übernehmen, aber auch die Sicherheit unseres Teams und unserer Umgebung im Blick behalten. Und zwar nicht nur bei der Arbeit, sondern auch während der Mittagspause oder auf dem Arbeitsweg. Nur gemeinsam können wir uns verbessern und Sicherheit dauerhaft im Bewusstsein der Mitarbeiter verankern. Das ist das Ziel der Global Safety Week.
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„Unsichere Arbeitspraktiken sollten
gemeldet und zeitnah optimiert werden.“
– Phil Kienle –
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Fit im Alltag
Bei der GSW geht es nicht nur um die Sicherheit am Arbeitsplatz, also etwa im Umgang mit Geräten, Maschinen oder Gefahrenstoffen. Ziel der Aktionswoche ist es auch, ganz allgemein das Thema Gesundheit stärker in den Fokus zu rücken. Dazu gehören zum Beispiel Punkte wie Blutdruck und Blutzucker. Der Werksärztliche Dienst bietet die Messung der beiden Werte inklusive Beratungen an. Die Termine finden am Montag, Mittwoch, Donnerstag und Freitag, jeweils von 10 bis 12 Uhr sowie 14 bis 15 Uhr. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Ansprechpartner ist Oliver Huber, Leiter Arbeitssicherheit/Health & Safety Manager, Tel. 0631 355 2639, oliver.huber@opel.com.
Wie kann jeder einzelne zu mehr Sicherheit beitragen?
Zunächst einmal sollte man sein Arbeitsumfeld genau kennen und mit potenziellen Sicherheitsrisiken vertraut sein. Unsichere Arbeitspraktiken müssen gemeldet und zeitnah optimiert werden. Dazu gehört auch, dass man Kollegen unter die Arme greift, wenn sie eine Aufgabe nicht mit der gebotenen Sorgfalt erledigen.
Die Wichtigkeit sicherer Arbeitsabläufe in der Fertigung ist unbestritten. Doch was ist mit Kollegen, die im Büro arbeiten?
Nicht nur bei der Bedienung von Maschinen steht Sicherheit an erster Stelle. Sicherheit geht jeden etwas an, wir alle sind gefordert. Im Büro ist beispielsweise die Arbeit mit Mobilgeräten an der Tagesordnung. Nicht immer ist es anzuraten, „im Vorbeigehen“ Anrufe zu tätigen oder Nachrichten zu versenden. Und wenn Sie Ihr Smartphone oder Tablet einmal zur Seite gelegt haben, achten Sie auf Kabel, Taschen oder Heißgetränke – Stürze sind die häufigste Ursache für Arbeitsunfälle im Büro.
Spielt Sicherheit im Büro nicht trotzdem eine geringere Rolle als am Montageband?
Wir alle müssen Sicherheit „leben“, 24 Stunden am Tag, 7 Tage die Woche. Das gilt für alle Standorte und Abteilungen. Die Botschaft ist klar: Sicherheit am Arbeitsplatz hat bei uns oberste Priorität. Und zwar ohne Kompromisse – keine noch so wichtige Aufgabe, keine drohende Frist rechtfertigt das Risiko einer Verletzung.
Gibt es ein Erlebnis, dass Sie dazu veranlasst hat, einen Beitrag zur Global Safety Week zu leisten?
In der Nähe meines Hauses bog ich an einer Kreuzung mit meinem Wagen rechts ab. Unmittelbar hinter der Kreuzung widmete eine ältere Frau ihre Aufmerksamkeit ihrem Smartphone statt auf den Verkehr zu achten. Sie lief direkt auf die Straße. Sicherlich muss man als Fahrer auf Überraschungen vorbereitet sein, aber an Fußgängerüberwegen tragen alle eine Verantwortung: Auch Fußgänger müssen an der Bordsteinkante auf den Verkehr achten. Selbst wenn sie grünes Licht haben. Dieser Vorfall gab den Anstoss für eine Idee, die Sicherheit hier auf dem Rüsselsheimer Werksgelände zu verbessern. Immerhin haben wir jede Menge Kreuzungen auf dem Gelände. Wir werden vorschlagen, STOP-Zeichen zu montieren, die Fußgänger daran erinnern sollen, zu stoppen, zu schauen und zu hören, bevor sie auf die Straße treten.