Von Höchstprämien
und IAA-Rekorden


Urlaubszeit adé:
die produktion brummt wieder


Die Ferien sind vorbei, die Produktion „brummt“ wieder. Nichts anderes soll das Titelbild der Opel Post-Doppelausgabe von August/September 1967 aussagen. Das Foto zeigt die Kadett-Montagelinie in Bochum, gerade werden die Räder montiert. Das Finale des Weges über die Förderbänder, der seinerzeit 32 Kilometer betragen hat. Wie ein Dreiviertel-Marathon mutet auch das Durchblättern dieser Ausgabe an. Das Themenspektrum ist wieder breit wie ein Werkstor. Unter anderem findet sich in der Ausgabe eine ausführliche Vorschau auf die bevorstehende IAA, ein gewaltiger Essay, der fragt,„Was ist mit unserer Wirtschaft los?“, aber auch eine „Sprechstunde für Gesunde“, zu der Werksarzt Dr. Müller lädt. Und noch einiges mehr. Schauen wir mal kurz rein.

 


Satelliten weisen in die Zukunft –
und Ideen haben, bleibt menschlich


Die Opel Post blickt mit dieser Geschichte über den Tellerrand, um buchstäblich globale Themen für die Leser aufzubereiten. Der Leitartikel ist mit einem Foto geschmückt, das am bayrischen Ammersee entstanden ist. Es zeigt eine Satellitenanlage, die damals noch futuristischer angemutet haben muss als heute. Und die für den Autor Sinnbild ist für den Fortschritt, der immer rasanter voranschreitet und mit dem es Schritt zu halten gilt: „Ein Unternehmen lebt heute nicht nur von der laufenden Produktion, sondern in verstärktem Maße von den Ideen, die seine Wissenschaftler, Ingenieure und Kaufleute für die nächsten Jahre bereithalten.“ Allerdings sollte eines nicht vergessen werden: „Auch wenn die Automation im Produktionsprozess immer weiter um sich greift, die Arbeitswelt versachlicht und eine kühlere Atmosphäre schafft – Leistung kann sich nur in einem Klima entwickeln, in dem die menschlichen Beziehungen in Ordnung sind.“ Das liest sich selbst nach 50 Jahren noch gut.

Sinnbild für den Fortschritt: Eine Satelliten-Empfangsstation auf einer Wiese am Ammersee.


die iaa 1967:
erstmals über 1.000 Aussteller


In Halle 5 präsentiert Opel 1967 das komplette Modell-Portfolio.

Das waren noch Zeiten: Fünf D-Mark kostet ein Tagesticket für die Frankfurter IAA im Jahr 1967, am finalen Veranstaltungswochenende ist der Einlass sogar für nur zwei Mark zu haben. Ein Spektakel war die Internationale Automobilausstellung aber auch vor 50 Jahren schon. Zum ersten Mal präsentieren sich über 1.000 Aussteller, berichtet die Opel Post. Sie kommen aus 17 Ländern, auch Japan und die Sowjetunion sind dabei. Und die neue Halle 5 ermöglicht es, „alle in- und ausländischen Personenwagen unter einem Dach unterzubringen“. Sie ist das seinerzeit größte Ausstellungsgebäude in Deutschland. Opel präsentiert darin das komplette Modell-Portfolio; erwartet werden eine dreiviertel Million Besucher.


WIE ein mitarbeiter
die höchstprämie erzielte


W. Cramer skizziert seine Idee.

Die Geschichte handelt von einer guten Idee, ist selbst eine gute Idee – und greift die Idee des Leitartikels auf. Die Opel Post verfolgt den Weg eines Verbesserungsvorschlags durchs VV-Wesen. Mitarbeiter W. Cramer hat sich darüber Gedanken gemacht, wie man die Verbindungsstangen für Scheibenwischer einfacher konstruieren und günstiger herstellen könnte. VV-Prüfer und Konstrukteure nehmen sich der Idee an, befinden sie für gut und am Ende darf W. Cramer die damalige VV-Höchstprämie in Höhe von 10.000 D-Mark entgegennehmen. Da hat Mitdenken nicht nur Spaß gemacht, sondern sich auch ausgezahlt.

Oben die alte Ausführung, darunter die neuen von W. Cramer entworfenen Verbindungsstangen für Scheibenwischer.



Aus dem unterricht 
in den Opel-Showroom


Auch wenn der zweite junge Mann von links auf diesem Bild grinst, als sei er einer Verfilmung der „Lausbubengeschichten“ von Ludwig Thoma entsprungen: Er und seine Mitschüler hatten alles andere als Unsinn im Sinn. Ein Lehrer im schweizerischen Luzern hatte ihnen aufgetragen, Autos zum Gegenstand ihrer Arbeiten für den Kunstunterricht zu machen. Kreativität und Phantasie waren ausdrücklich erlaubt, allerdings sollten die gezeigten Modelle maßstabsgetreu darstellt werden. Besonders die Opel-Oldtimer glückten den jungen Künstlern so gut, dass der in Luzern ansässige Opel-Händler, der von der Aktion Wind bekam, die Arbeiten in seinen Ausstellungsräumen präsentierte.

Stolz präsentieren die Schüler ihre Arbeiten.


So viel Glamour 
steckte in der seifenkiste


20.000 Zuschauer säumten die Strecke.

Die drei Sieger des „Großen Opel-Preis“.

Zu einer Opel Post-Ausgabe gehört immer auch der Rennsport. Der kommt diesmal gänzlich unmotorisiert daher, ist aber dennoch spektakulär. Er handelt von der Bundesmeisterschaft der Seifenkistenfahrer, in der es um nichts mehr und nichts weniger ging als um den „Großen Opel-Preis“. Das Unternehmen unterstützte den Seifenkistensport damals nämlich sehr engagiert. Aus gutem Grund, wie man am Publikumszuspruch seinerzeit sieht: 20.000 Zuschauer waren in den Duisburger Wald gekommen, um dabei zu sein, und auf der Ehrentribüne saßen nicht nur Opel-Generaldirektor L.R. Mason,  sondern auch der französische Filmstar Marie Versini – bekannt als Nscho-tschi aus „Winnetou I“ –, der Schlagersänger Will Höhne („Der Theodor im Fußballtor“) sowie die Boxer Karl Mildenberger und Conny Rudhof. Die Seifenkiste hatte offenbar so richtig Glamour.


 

Stand August 2017

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Text: Eric Scherer