Immer ein Unikat

Gibt es 500.000 oder sogar mehr als eine Million Möglichkeiten, einen ADAM zu gestalten? Wenn jemand wie Torsten Steinert aufgehört hat, darüber nachzudenken, in wie vielen Varianten die beiden Modelle ADAM und ADAM ROCKS das Opel-Werk Eisenach verlassen können, um alle Kunden zufriedenzustellen, dann ist das eine Nachricht. Nicht etwa, weil Steinert den Überblick über seinen Aufgabenbereich verloren hätte. Im Gegenteil. Bis ins kleinste Detail kennt der Projektkoordinator die Arbeitsprozesse und Zahlen, auf die es während der Herstellung der ADAM-Modelle ankommt.

Die Zahl an Varianten, die herauskommt, wenn man alle Kombinationsmöglichkeiten – von Motoren, Außenfarbe, Dachdesigns, Radgrößen, Innendesigns bis hin zu den Ausstattungslinien – Bislang gibt es 3 Motoren in je 2 Varianten, 3 Dachdesigns, 12 Farben, 4 Radgrößen, 31 Design-Varianten, 6 Farbclips für die Radkappen (um selbst mal schnell das Design zu ändern) und das Ganze in 3 Ausstattungswelten und 2 jeweils dreifach individualisierbaren Innenraum-Elementen, nämlich Dachhimmel und LED-Dekodurchrechnet, geht in die Hunderttausende. Mindestens. Auf der Straße sieht das so aus: „Man bekommt ein Fahrzeug aus Eisenach mit den gleichen Features kaum ein zweites Mal zu Gesicht“, ist Steinert überzeugt. Denn gerade beim ADAM und jetzt auch beim ADAM ROCKS gilt: Jeder Kunde ist ein Designer.

 

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Torsten Steinert hat aufgehört sich darüber Gedanken zu machen, in wie vielen Varianten der ADAM und der ADAM ROCKS in Eisenach gefertigt werden kann. Die Zahl ist riesig.

 

Einen so hohen Grad der Personalisierung wie bei ADAM und ADAM ROCKS habe es in der Automobilbranche bislang wohl nicht gegeben, sagt Torsten Steinert. Umso mehr drängt sich die Frage auf: Wie schaffen es die Kollegen in Eisenach, jedem Kunden einen eigenen individuellen ADAM zu fertigen? Flexibilisierung lautet das Stichwort. Material- und Produktionsfluss passen sich den Kunden-Anforderungen an. Wie genau das neue Fertigungskonzept aussieht, hat sich die Opel Post in drei Arbeitssegmenten zeigen lassen: in der Lackiererei, in der Logistik und im Personalisierungsbereich. Auf geht‘s.

 

Station 1: Die Lackiererei
Den mehrgeschossigen Hallenkomplex der Lackiererei verlassen pro Stunde 37 Fahrzeuge. Die meisten davon in einer Zweifarb-Lackierung: Immerhin zwei von drei Kunden mögen es abwechslungsreich. Dabei durchlaufen die Karosserien den Lackierungsprozess doppelt. Wie genau das funktioniert, erklärt Markus Moewe, Launch-Team Leader: „Nachdem die Grundfarbe einmal aufgetragen ist, werden die Türen und die Rückwandklappen demontiert. Dann maskieren die Kollegen per Hand die Karosserie, so dass beim zweiten Durchlauf nur die gewünschten Flächen lackiert werden.“

 

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Zwei von drei Kunden designen ihren ADAM zweifarbig – ein Wunsch, auf den die Lackiererei bestens vorbereitet ist.

 

Die aufwendige Handarbeit geschieht auf der eigens für die ADAM-Produktion gebauten Maskierlinie. Worauf es bei diesem speziellen Verfahren vor allem ankommt? „Auf eine ruhige Hand. Die Maskierung der Flächen muss exakt ausgeführt werden“, sagt Moewe. Er ist als Launch-Team Leader verantwortlich für das Erfassen, die Ursachenfindung und die Verfolgung sowie die Lösung auftretender Probleme im Anlauf-Prozess.

 

Station 2: Die Logistik
Normalerweise stehen die zu verbauenden Teile an der Linie, der Werker greift in die Kiste, nimmt sich den Schaltknauf und montiert ihn. Doch den Schaltknauf gibt es beim ADAM und ADAM ROCKS nicht nur in unterschiedlichen Farben. Es gibt ihn mit unterschiedlichen Nähten, mit Kunststoff-, Kunstleder- sowie mit Lederelementen, Fünf- oder Sechsgangmodus, für Schalt- oder Automatikgetriebe. Wie bringt man so viel Vielfalt an der Linie unter? Gar nicht! Zwischen den Montagelinien befinden sich stattdessen 11 kleine Teilelager, die sogenannten SPS-Stationen (Set Part System). Hier werden die zu verbauenden Teile für jedes einzelne Fahrzeug zusammengestellt.

 

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In solchen schwarzen Kisten werden die zu verbauenden Teile für jedes Fahrzeug individuell zusammengestellt.

 

Das Prinzip: Mitarbeiter wie Stefan Pottschien bestücken in der SPS-Station eine schwarze Box. In ihr werden alle Teile platziert, die später für die Montage eines bestimmten Fahrzeuges erforderlich sind – Elemente der Innenausstattung zum Beispiel Dekorblenden für die Armaturentafel oder aber der Schaltknauf. „Der Box-Inhalt ist passgenau auf das eine Fahrzeug abgestimmt. Wir schöpfen aus einem riesigen Fundus“, sagt Pottschien. Er nimmt eine fertigt bestückte Set-Box, die wenige Meter weiter auf dem Band platziert wird. Beim passenden Fahrzeug natürlich. Über das Prinzip SPS sagt Planer Torsten Steinert: „Wir sparen damit nicht nur viel Platz an der Linie, sondern vermeiden Verwechslungen. Das bedeutet höchste Qualität.“

 

Station 3: Der Personalisierungsbereich
Läuft ein ADAM vom Band hat er also seine individuelle Farbe und eine Innenausstattung, die ihresgleichen sucht. Doch das ist noch nicht alles. Jeder dritte ADAM, der vom Band läuft, macht zusätzlich Station im Personalisierungsbereich. „Die finalen Handgriffe passieren hier“, sagt Steinert und deutet auf ein Areal von der Größe von zwei Basketballfeldern. Das Team vor Ort personalisiert pro Schicht bis zu 80 Fahrzeuge beispielsweise mit Applikationsfolien.

 

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Jeder dritte ADAM, der vom Band läuft, macht zusätzlich Station im Personalisierungsbereich. Hier bekommt auch der ADAM ROCKS den finalen Offroad-Look.

 

Wer den Bereich betritt, trifft schnell auf Teamsprecher Dieter Eimer. Gerade verpasst er einem magmaroten Corsa eine weiße Applikationsfolie, zwei Streifen entlang der Frontpartie und am Dach. „So einen individuellen Kundenwunsch erfüllen wir nicht an der Linie, sondern hier“, sagt Eimer. Nebenan bekommt ein ADAM ROCKS den robusten „Offroad“-Look: Er bringt zusätzliche Türschweller sowie die Verkleidungen für die Stoßfänger und Radkästen an. Eine solche Optik mag Torsten Steinert sehr, besonders in der Kombination Dach in Arden Blue, Karosserie in Cream White. „Das ist meine Lieblingskombination“, sagt er – zumindest im Moment.

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Splitter

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Vorsicht: Im ADAM sind kleine Haie an Bord. Aber keine Angst, sie beißen nicht. Stattdessen verstecken sie sich fast unsichtbar im Fahrzeuginterieur. Die Knorpelfische haben Tradition bei Opel: Seit 2006 finden Opel-Designer immer wieder einen Weg, in den von ihnen entwickelten Fahrzeugen das ein oder andere Haifisch-Motiv unterzubringen. Im Corsa ist der Hai seit 2006 im Handschuhfach unterwegs. Im Zafira Tourer, der einen seriösen Auftritt pflegt, sind die Fische noch besser versteckt. Und wo sie sich im ADAM tummeln? Ein Tipp: Haie lieben Wasser…

 

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Himmlisch: Der ein oder andere Kunde dürfte sich beim Zusammenstellen seines eigenen ADAMs ob der Auswahl wie im Himmel fühlen. Das fängt schon bei den Dachhimmeln an: Es gibt ein Schachbrettmuster (Go), im wörtlichen Sinne einen Himmel (Sky) und den mit einem durch 63 Leuchtdioden erzeugten Sternenhimmel (Stars). Und damit bei der Fertigung nichts schief gehen kann, haben die Kollegen im Werk Eisenach auch immer einen Reserve-Himmel parat.