Das Opel Test Center im Wald von Rodgau-Dudenhofen feiert
am 10. September 50. Geburtstag mit einem Tag der offenen Tür.
Die Opel Post erzählt dessen Geschichte – in drei Kapiteln
— F O L G E 3 : Erweitern als Dauerauftrag —
„Das“ Modernisierungsprojekt gibt es im Opel Test Center nicht mehr. „Wir sind seit dem Beginn dieses Jahrtausends permanent am Erneuern und Erweitern. Ein Ende ist da eigentlich nicht mehr abzusehen“, erklärt Dr. Matthias Schollmaier, der als Chef in Dudenhofen den Titel „Director GME Proving Grounds“ führt. „Denn die technische Entwicklung unserer Fahrzeuge schreitet zusehends rasanter voran. Da muss unsere Prüftechnik permanent mitwachsen – und wir müssen uns dabei stets auch Optionen für die weitere Zukunft offenhalten.“
DER RUNDKURS
2012. In Dudenhofen sind wieder mal die besten Straßenbauspezialisten ihres Fachs unterwegs. Zwanzig Jahre sind seit der letzten Erneuerung des Rundkurses vergangen. Jetzt quält sich wieder einer dieser monströsen Brückenfertiger über die gewölbte Fahrbahn. Der Neigungswinkel der Piste steigt auf einer Breite von 14,20 Meter von 75 auf 84 Prozent an. Der Grund: Die Opel-Flotte ist mittlerweile noch schneller geworden. Bislang war die Schnellfahrbahn auf eine Höchstgeschwindigkeit von 240 km/h ausgelegt. Die genügen nicht mehr für Tests mit höher motorisierten Versionen von Insignia, Astra und Co. Durch die zusätzlichen neun Prozent Neigung werden 10 km/h bis zur Spitzengeschwindigkeit draufgepackt. Und auch die Messtechnik bekommt ein Update: Datenantennen, Kontaktschleifen, Sonden und diverse andere Messelemente wurden vor vier Jahren ebenso an und in der Piste installiert.
PFERDSFELD LIEGT JETZT IN DUDENHOFEN
Die Entwicklungszeiten in der Branche haben sich stetig weiter verkürzt. Daraus wiederum ergibt sich das Gebot, die Wege zwischen Entwicklung und Praxistests so kurz wie möglich zu halten. Aus dieser Überlegung heraus wurde beispielsweise auch das Opel-Prüfgelände auf dem ehemaligen Flughafen in Pferdsfeld nach Südhessen verlagert.
Dazu brauchte es unter anderem eine neue, drei Kilometer Gerade, hauptsächlich fürs Bremstests. Die aber ließ sich nicht mehr in die noch zur Verfügung stehende Fläche layouten. Also bauten die Prüfer eine 2,1-Kilometer lange Strecke mit einer sich neigenden „aufgehenden Kurve“, die wie eine Gerade befahren werden kann. Auf bis zu zehn Spuren weitet sich die Gerade, um am Ende trichterartig in einen neuen Skidpad von 300 Metern Durchmesser zu münden. Der somit drei Mal so groß wie der bestehende ist. Ebenfalls aus Pferdsfeld nach Südhessen verlegt wurde die „Radom“-Kuppel, eine Antennenanlage, die die Signalstärke von Navigations- und Radiogeräten vorbeifahrender Fahrzeuge misst.
Ebenso sorgen die Weiterentwicklungen auf dem Motorensektor permanent für Bewegung im Testzentrum. Bereits 2015 wurden drei neue Abgasprüfstände errichtet. Jetzt werden weitere Werkstätten und Büroarbeitsplätze für insgesamt 140 neue Mitarbeiter geschaffen, „die notwendig sind, um Opel-Motoren für die Euro 6- und Euro-7-Abgasnorm fit zu machen“, so Schollmaier. Mit ihnen arbeiten rund 400 Menschen im südhessischen Wald. Damit hat sich der Personalbestand in den vergangenen 50 Jahren vervierfacht.
NAHBARKEIT UND BEGEISTERUNG
Das Testzentrum, das mittlerweile längst auch ein Entwicklungszentrum ist, hat sich in den vergangenen Jahren auch einen Kultstatus als Eventlocation erworben. Die Sorge, dass externe Gäste Blicke auf den ein oder anderen „Erlkönig“ erhaschen könnten, ist unbegründet. Wenn wirklich mal was geheim bleiben soll, lasse sich das, so Schollmaier, durch kluge Planung regeln: „Dann sorgen wir natürlich dafür, dass zu diesem Zeitpunkt keine externen Besucher auf dem Gelände sind.“
EIN TEST CENTER MIT STAMMBAUM
In all der permanenten Bewegung auf dem Gelände existiert eine unerschütterliche Konstante. In der Nähe der Dauerlaufstrecke erhebt sich Hessens älteste Kiefer, 25 Meter hoch, mit drei Metern Stammumfang. 250 Jahre alt ist der geschützte Baum. „Die dicke Tanne“ nennen Opel-Kollegen den Stammbaum des Geländes. Und es ist keine Frage, dass er auch in 250 Jahren dort noch steht. Egal, wie die Fahrzeuge und die Prüfeinrichtungen um ihn herum bis dahin aussehen mögen.
DIE HIGHLIGHTS DES PROGRAMMS
Zum Tag der offenen Tür können am Samstag, 10. September, alle Interessierten
einen Blick hinter die Kulissen des Opel Test Centers werfen.
- Die Rundbahn und viele der Öffentlichkeit sonst nicht zugängliche Teile der offiziellen Teststrecken können auf einer Sightseeing-Tour ganztägig erkundet werden.
- Kinovorführungen historischer Filme rund ums Testzentrum (stündlich) und Ausstellung zu „50 Jahre Dudenhofen“ im Eingangsbereich des neuen Test-Gebäudes von Global Propulsion Systems.
- Rundgang durch die neuen Motoren-Teststände.
- Fahrvorführungen durch Opel Motorsport, Opel Performance Center und Formula Student auf dem „neuen“ Skid Pad.
- Um 13:30 Uhr wird die Kronberg Klassik Tour im Testzentrum erwartet. Der Startschuss für die nächste Etappe der Kronberg-Rallye erfolgt um 14:50 Uhr.
- Gegen 14:00 Uhr: Offizielle Begrüßung mit Opel-Chef Dr. Karl-Thomas Neumann auf der großen Bühne auf dem „neuen“ Skid Pad.
- Ausstellungen zu Themen wie „Testen in Dudenhofen“, Erlkönige, Motosporthistorie und Historie der Achsentwicklung.
- Ausstellung zahlreicher Oldtimer aus fünf Jahrzehnten auf dem gesamten Veranstaltungsgelände.
- Teilnahme der Alt-Opel-IG mit bis zu 200 historischen Fahrzeugen.
- Verkauf von Neu- und Gebrauchtwagen und Leasingangebote vom Verkauf an Mitarbeiter sowie Probefahrten mit bis zu 200 Fahrzeugen.
- Verkauf von Artikeln der Opel-Collection und des Opel-Shops.
- Borussia Dortmund bietet auf 700 Quadratmetern mehrere Geschicklichkeitsparcours, spannende Spiele von Fußballgolf und Fußballkegeln bis zum Mini-Opel-ADAM-Rennen sowie den BVB-Fantruck.
- Vorführungen des Rüsselsheimer Hochrad-Sportvereins.
- Kids können auf einer Spezialstrecke ein Zertifikat als „Testfahrer“ erwerben, ein Fahrzeug nach ihren Wünschen bemalen und einen echten Boxenstopp ausführen.
- Verkauf von ferngesteuerten RC-Modellen mit einer großen Versuchsbahn.
- Informationsstände der Bereiche Talent Akquise, Energie@Opel, Umweltschutz, VIACTIV-Krankenkasse und IG Metall.