Unsere Reporter
Elena Rademacher
11 Jahre
Leonie Alt
13 Jahre
Mia Wrede
10 Jahre
Na, super. Die erste Version unseres Textes haben wir wieder gelöscht. (Das kommt auch bei den erwachsenen Redakteuren vor, Anm. d. Red.) Für eine Reportage über das Opel-Lichtlabor haben wir alle Details recherchiert: Wer arbeitet dort? Was macht man in einem Lichtlabor? Was ist die neuste Technik? Jetzt haben wir viele Seiten voller Notizen und es ist so kompliziert, alles in einen verständlichen Text unterzukriegen. Zum Teil können wir unsere eigene Schrift nicht mehr lesen. (Auch das passiert den Erwachsenen, Anm. d. Red.) Als Tipp bekommen wir, mit dem Wichtigsten zu beginnen. Also, zweiter Versuch …
Wir, die BlitzKids-Reporter, besuchen am Kindertag@Opel das Lichtlabor im Rüsselsheimer Entwicklungszentrum. Hier dürfen wir die Auto-Scheinwerfer der Zukunft ausprobieren: Es klingt unglaublich, aber die Scheinwerfer gehorchen unseren Augen. Eye-Tracking-Technologie nennt man das. Das System besteht aus einem Autositz, einem Computer-Lenkrad, Infrarotsensoren, Pedalen unterm Tisch. Auf die Wand vor uns ist eine Straße projiziert. Leonie probiert das System als Erste aus. Sie fährt auf der Autobahn. Der Lichtstrahl auf der Wand folgt ihren Augenbewegungen. „Wenn ich auf den rechten Straßenrand schaue, wandert das Scheinwerferlicht mit.“
Wir steuern das Licht mit unseren Augen
Infrarotsensoren, die auf das Gesicht gerichtet sind, erkennen die Augenbewegungen, Rechner bereiten die Daten auf und geben sie an die Scheinwerfer weiter. Und das geschieht quasi in Echtzeit. „Das System arbeitet mit einer Zeitverzögerung von lediglich 20 Millisekunden. Das kann der Mensch nicht wahrnehmen“, erläutert uns Philipp Roeckl. Er ist Ingenieur im Opel-Lichtlabor. Zusammen mit seiner Kollegin Ursula Deppisch arbeitet er seit drei Jahren an der Eye-Tracking-Technologie. Wir wollen natürlich wissen, wann es diese Technik in einem Opel-Auto geben wird. „Das wir noch ein paar Jahre dauern“, erklärt uns Ursula Deppisch und zeigt uns dafür etwas, das es bereits gibt: das Innenleben des Matrix-Lichts wie es im Astra und im Insignia verbaut wird.
Jeder Scheinwerfer besteht aus einer tennisballgroßen Glaslinse, je 16 Spiegelplatten mit LED-Leuchten daran und Lichtleitern. Interessant: Es gibt kein weißes LED-Licht. Es wird aus blauem und gelbem Licht gemischt. Die 16 Spiegelplatten in jedem Scheinwerfer lassen sich einzeln steuern. Fährt man außerhalb der Stadt, werden die Matrixreflektoren eingeschaltet. Innerorts wird eine separate Abblendlichtverteilung genutzt. Die Verteilung des Lichtes verändert sich, die Lichtmenge bleibt allerdings erhalten.
Das Lichtteam besteht aus 35 Ingenieuren
Mia hat die allgemeinen Fragen rund um das Licht-Team vorbereitet, die uns die beiden Mitarbeiter geduldig beantworten. Es arbeiten hier 35 Mitarbeiter. Fünf davon sind Frauen. Alle, die hier arbeiten, sind Ingenieure. Eine Gruppe sorgt dafür, dass der Scheinwerfer in das Auto hineinpasst, die so genannte Fahrzeug-Integration. Ein Team managt die Projekte, sorgt also dafür, dass alles planmäßig und termingerecht verläuft. Und dann gibt es das Team der Licht-Simulation. Dazu gehören auch Philipp Roeckl und Ursula Deppisch. Sie erzählen, dass es ihre Aufgabe ist, die Scheinwerfer auch nachts im Opel Test Center in Rodgau-Dudenhofen oder auf der Straße zu testen. Ursula Deppisch verrät uns, dass sie es früher gehasst hat, nachts zu fahren. Bis sie zu Opel kam. Sie sagt: „Mit dem Matrix-Licht liebe ich es sogar, nachts unterwegs zu sein. Es ist ja quasi taghell.“
Und jetzt haben wir unseren Text doch noch geschafft. Obwohl, eine Zahl fällt uns noch ein, die wir notiert haben, und die wichtig ist: Mit dem Matrix-Licht sieht man eine Gefahrenquelle auf der Straße eine Sekunde früher als mit normalen Scheinwerfern. Diese eine Sekunde ist wichtig, denn sie kann dafür sorgen, dass man rechtzeitig bremsen kann und es zu keinem Unfall kommt – klasse, oder?
Stand Oktober 2017