“You design it, we build it“: Opel kept its promise and built the winning design handed in by Lukas Wenzhöfer.

Offroad ins e-XTREME

Das Tor zur Concept Werkstatt öffnet sich. Heraus rollt ein Unikat mit markant nach außen gestellten Rädern, einem Wahnsinns-Spoiler und knallgelbem Überrollbügel. „Das ist ja noch extremer, als die Fotos es hergeben!“ Lukas Wenzhöfer strahlt. Gut elf Monate ist es her, dass der 27-Jährige die Designdaten an Opel geschickt hat. Jetzt nimmt der „Design Hack”-Sieger auf dem Werksgelände am Stammsitz in Rüsselsheim das erste Mal Platz – im Opel Rocks e-XTREME. Einem Elektrofahrzeug mit Wow-Faktor, gebaut nach seinen Vorstellungen und Entwürfen.

Denn Opel hat den Claim des Design-Wettbewerbs „You design it, we build it“ wörtlich genommen und den Entwurf Schritt für Schritt in die Realität umgesetzt. Damit hat das Unternehmen die – üblicherweise in der Industrie fest verschlossenen – Türen geöffnet und die Opel-Community am Aufbau eines Konzeptfahrzeugs teilhaben lassen. Auf diversen Events, darunter der IAA Mobility in München, war das emissionsfreie Leichtkraftfahrzeug à la Wenzhöfer bereits als Eyecatcher dabei. Heute heißt es: Probefahrt für den Ideengeber.

Der „Design Hack”-Sieger ist am Opel-Stammsitz in Rüsselsheim zu Gast.
Lukas Wenzhöfer unternimmt eine erste Probefahrt.
Das Opel-Team hat seinen Entwurf in die Realität umgesetzt.
Dem Fahrwerk hat der Challenge-Sieger ein ausuferndes Upgrade verpasst.
Der Name ist Programm: Der Rocks e-XTREME treibt den Fahrspaß auf die Spitze.
Opel Brand Manager Peter Junghanns hat den Challenge-Sieger zur Probefahrt eingeladen.

„Hier steckt jede Menge Schweiß, Arbeit und Know-how drin.“

– Mario Heymann, Leiter Concept-Werkstatt

Und das lassen sich auch die Mechaniker, Konstrukteure, Ingenieure und Dienstleister, die den emissionsfreien Offroader erschaffen haben, nicht entgehen. „Hier steckt jede Menge Schweiß, Arbeit und Know-how drin“, sagt Mario Heymann, Leiter der Rüsselsheimer Concept-Werkstatt. Denn dieses Unikat zum Leben zu erwecken, war auch für die Spezialisten Neuland: „Es war nur ein Part, das Design optisch möglichst 1:1 umzusetzen“, sagt Heymann. Der sehr viel kniffligere Teil sei es gewesen, die Styling-Idee in ein funktionstüchtiges Fahrzeug umzuwandeln.

„In eines, das fährt, lenkt und bremst“, betont der leitende Projektingenieur Herbert Langguth. Dafür haben die Spezialisten die Design-Daten zigfach durch Konstruktionsprogramme gejagt, feinjustiert und getüftelt. Eine besondere Herausforderung war das Fahrwerk. Denn dem hat der Challenge-Sieger ein durchaus ausuferndes Upgrade gegeben: die Kotflügel üppig dimensioniert, die Räder mit Cross-Bereifung wagen sich weit hinaus. Der e-XTREME steht maximal breit und satt auf der Straße. Dafür haben die Mechaniker dem Offroader eine doppelte Querlenkerachse vorne verpasst, ebenso 50 Millimeter-Rennfedern aus Alu. Sie schlucken auch unebenen Untergrund.

Der wilde Abkömmling: Die Serienversion des Opel Rocks Electric (rechts) wurde mit dem „autonis“ zur „Besten Design-Neuheit des Jahres 2022“ bei den „Mini Cars“ gekürt. Der Opel Rocks e-XTREME setzt noch einen drauf und potenziert den Fahrspaß.

Auch ein Feature aus der Opel Motorsport-Historie feiert mit dem Konzept-Fahrzeug sein Comeback: „Wir haben dem Rocks e-XTREME einen Original DTM-Spoiler verpasst, der ursprünglich zu einem Vectra GTS V8 gehört hat“, verrät Mechaniker und Konstruktionsspezialist Michael Splieth. Das Offroad-Thema sei für ihn von Anfang an gesetzt gewesen, sagt Lukas Wenzhöfer. „Der Rocks Electric macht junge Menschen ab 15 Jahren mobil – dieses Freiheitsgefühl wollte ich weiter intensivieren“, schildert er seine Überlegungen und liefert eine Version, die auch abseits der Straße ihr Ziel erreicht. „Mein Entwurf soll zeigen: E-Mobilität ist mehr als eine Vernunftlösung, sondern Fahrspaß pur.“

Apropos – Lukas Wenzhöfer legt den knallgelben Sicherheitsgurt an, dreht den Regler auf „Drive“. Der auf Fahrspaß programmierte Elektro-Mini will bewegt werden. Die Leistung ist im Vergleich zum normalen Rocks Electric verdoppelt – heißt: 12 kW Dauerleistung und 25 kW Spitzenleistung. Das sind 16 respektive 34 PS. Der Nachwuchs-Designer jagt davon. Das Rüsselsheimer Werksgelände ist sein Habitat. „Eine Straßenzulassung ist mit den üppig ausgestellten Rädern bei aller Liebe einfach nicht drin“, sagt Herbert Langguth, während der Elektro-Mini um die nächste Ecke verschwindet.

„Der Rocks Electric macht junge Menschen ab 15 Jahren mobil – dieses Freiheitsgefühl wollte ich weiter intensivieren.“

Lukas Wenzhöfer, Designer des Rocks e-XTREME – 

Motorsport-Historie on top: Der imposante Spoiler stammt von einem DTM-Vectra.
Stefano Lamelza (rechts) überprüft die Befestigungspunkte des DTM-Spoilers, während Michael Splieth im Hintergrund daran arbeitet, dem Design-Konzept „Buggy“-typische Fahreigenschaften zu verleihen.
Anbauteile wie der Opel Vizor oder die üppigen Kotflügel kommen aus dem 3D-Drucker.
Im ersten Schritt hat das Team der Concept Werkstatt ein Serienexemplar des Rocks Electric einmal komplett demontiert.
Mehr Leistung: Der Elektromotor hat 12 kW Dauerleistung mit 25 kW in der Spitze.
Liebe zum Detail: Das speziell angefertigte 50mm-Federsystem mit Aluminiumstoßdämpfern inklusive Gewindefederbein von H&R Spezialfedern sind mit dem Namen des Unikats versehen.

Auch so waren die Herausforderungen für das Concept-Team reichlich. Unterstützung gab es von langjährigen Dienstleistern. Anbauteile wie die Kotflügel oder der Opel Vizor stammen aus dem 3D-Drucker – „um das Fahrzeuggewicht gering zu halten und die Performance des Elektromotors zu unterstützen“, sagt Alexander di Maglie von 4D Concepts, den Spezialisten für Prototypen- und Modellbaudienstleistungen aus Groß-Gerau. Das in den Vizor integrierte bi-funktionale LED-Tagfahrlicht stammt von Lightworks, einem Dienstleister, der bereits beim Neoklassiker Manta GSe am Start war. „Wenn Opel ruft, dann sind immer spannende Projekte garantiert“, so Philipp Kolb, Elektronik-Spezialist des Systemanbieters von Lichtlösungen.

Ein Hinweis, dem auch Lukas Wenzhöfer nickend zustimmt, der von seiner Probefahrt zurück ist: „Das hier“, sagt er, „ist noch besser als ich es mir erhofft habe.“ Der Rocks e-XTREME habe ihn umgehauen: „Die direkte Rückmeldung der Lenkung, das Handling, das Gefühl, wenn man knackig in die Kurve einlenkt – besser geht es nicht.“ Sein Dank gilt dem gesamten Opel-Team: „Ihr habt den Entwurf nicht nur cool umgesetzt, sondern mich auch immer wieder an dem Prozess teilhaben lassen – großartig!“

Den Opel Rocks e-XTREME live erleben kann man bereits demnächst auf der Auto Zürich vom 2. bis 05. November in der Halle 2, Stand B15 und auf der Essener Motorshow vom 2. bis 10. Dezember 2023 in Halle 7, Stand A10.

„Ihr habt den Entwurf nicht nur cool umgesetzt, sondern mich auch immer wieder teilhaben lassen – großartig!“

Ideengeber Lukas Wenzhöfer

Ein Teil des Teams, das den Rocks e-XTREME hat Realität werden lassen (im Uhrzeigersinn beginnend an der Beifahrertür): Philipp Kolb, Mario Heymann, Hasan Cicek, Peter Junghanns, Quentin Huber, Michael Splieth, Alexander di Maglie und Stefano Lamelza. Auf der rechten Seite geht es weiter mit Roman Rudek, Martin-Günter Göbel, Antony Bailey, Lukas Wenzhöfer, Herbert Langguth, Michael Dahlke, Simon Gross, Christoph Adam und Alexander Maus.

Das Team hinter dem Opel Rocks e-XTREME

Designer
Lukas Wenzhöfer

Initiatoren des #OPELDESIGNHACKS
Rebecca Reinermann, Quentin Huber, Philipp Quanz

Jury
Florian Huettl, Mark Adams, Elena Funk, Jessica Thön, Florian Theis

Projektleitung
Peter Junghanns, Christoph Adam, Philipp Quanz

Engineering, Elektrik & Werkstatt-Team
Herbert Langguth, Mario Heymann, Michael Splieth, Stefano Lamelza, Roman Rudek, Martin-Guenter Göbel, Simon Gross, Hasan Cicek, Michael Dahlke, Alexander Maus, Antony Leslie Bailey, Peter Jung Manuel Kochen, , Robert Giessmann, Markus Rockenbach, Lutz Uhlenbruch, Zhi Zhang, Jürgen Jakobi, Alexander Radtke, Philipp Hoffmann, Christof Fähnrich, Uwe Rheinganz, Alexander di Maglie (4D Concepts GmbH), Philipp Kolb (Lightworks GmbH), Selim Bilgic (H&R Spezialfedern)

Kommunikation/PR
Patrick Munsch, David Hamprecht, Axel Seegers, Colin Yong, Natalia Pagano, Carina Elsinger, Mark Bennett

Social Media
Philipp Quanz, Christoph Adam, Lucas Ripperger


Oktober 2023

Fotos: Chris Adam, Andreas Liebschner