Hier einige Highlights:
OPEL GEHT IN DIE LUFT: IN DER „HINDENBURG“ ÜBER DEN ATLANTIK
Bis heute im allgemeinen Geschichtsbewusstsein ist das legendäre Luftschiff „Hindenburg“ in erster Linie wegen seines schrecklichen Endes, das es am 6. Mai 1937 auf dem US-amerikanischen Flughafen Lakehurst nahm: Bei der Landung entzündete sich seine mit Wasserstoff gefüllte Hülle und 36 Menschen starben. Weniger bekannt ist, dass der Zeppelin mit der offiziellen Bezeichnung L.Z. 129 im Jahr 1936 insgesamt 19 Mal von Frankfurt nach Rio de Janeiro flog – und einmal ein Opel Olympia mit an Bord war. Die Idee stammte von Opel-Nachrichtenchef Dr. Carl T.Wiskott: Der 500.000ste Olympia, der kurz zuvor in Rüsselsheim produziert worden war, sollte auch das erste Auto weltweit sein, das als Luftfracht in einem Zeppelin über den Atlantik schweben sollte. Gesagt, getan: Nach drei Tagen Flugzeit und 11.000 Kilometern Luftweg wurde „das fliegende Auto“ unter großem Jubel in Rio empfangen und dem brasilianischen Verkehrsminister überreicht. Dass Eckhart Bartels die Geschichte im „Jahrbuch Opel 2016“ nicht nur detailreich nacherzählen, sondern auch eindrucksvoll bebildern kann, ist den guten Kontakten zum Fotoarchiv von Dr. Paul Wolff und Alfred Tritschler zu verdanken. Tritschler war als Bildjournalist einer der 37 Passagiere des Fluges, der am 31. März 1936 startete.
OLYMPISCHER GEDANKE: MIT DEM OLYMPIA NACH OLYMPIA
Griechenland war damals touristisch kaum erschlossen.
Opel-Nachrichtenchef Dr. Carl T. Wiskott hatte nicht nur tolle Ideen – er trat auch höchstpersönlich aufs Gaspedal, um diese zu verwirklichen. Drum blieb es auch nicht einfach nur bei dem Gedanken, einen Olympia nach Olympia fahren zu lassen – Wiskott setzte sich selbst ans Steuer, um seinen eigene Idee zu realisieren. Wer jetzt denkt, dies sei ein schöner Trip in die Sonne auf Kosten des Unternehmens gewesen, irrt sich gewaltig: Griechenland war damals touristisch noch kaum erschlossen, die Fahrt über Gestein und Geröll holprig, anstrengend und abenteuerlich. „Bloggen“ hieß damals noch „Reisetagebuch führen“. Und die Lieben zuhause mit Bildern und Berichten zu versorgen, war ein logistischer Kraftakt für sich. Gut, dass Wiskott auch bei diesem Job Alfred Tritschler als Fotografen zur Seite hatte – daher präsentiert sich auch diese Wiederentdeckung im „Jahrbuch Opel 2016“ rundum gelungen.
EIN LUFTIKUS WIRD 40: ALS DER „AERO“ OPEL NOCH FLOTTER MACHTE
In jeder Geschichte seines Jahrbuchs steckt so viel Herzblut, dass Eckhart Bartels nur ungern eine herausheben möchte. Bei einer jedoch kann er nicht anders: „Für den Beitrag über den Kadett Aero, der 2016 stolze 40 Jahre alt wird, habe ich Zahlen zusammengetragen, die so selbst Insidern noch nicht bekannt waren.“ Etwa, dass es inklusive Exportverkäufe insgesamt 1332 Exemplare waren, die Opel von dem extravaganten Oben-Ohne-Kadett absetzte. Oder dass die Sonderedition, an der Designergenie Erich Bitter Hand anlegte, nur zehn Einheiten umfasste – elf sind es nur dann, wenn man den Prototypen dazuzählt. Dass sie sich auf Eckhart Bartels verlassen können, wenn es um Zahlen, Daten, Fakten geht, wissen Opel-Freunde, zeichnet der heute 68-jährige doch auch für die dreibändige Opel-Fahrzeugchronik verantwortlich, die ebenfalls im Podszun-Verlag erschienen ist.
KTN PRIVAT: EIN DIPLOMAT V8 IST SEIN AUGENSTERN
„Der Kapitän bei Opel ist ein Diplomat“ hat Eckhart Bartels sein Porträt über Karl-Thomas Neumann untertitelt. Bei der Recherche hat ihn Uwe Mertin unterstützt, der Chef von Opel Classic. Der Leser erfährt einiges über Karl-Thomas Neumanns Unternehmensführung, seine Philosophie und seine Strategien, darf aber auch einen Blick auf das automobile Herzstück des Opel-Chefs werfen, das dieser hütet wie seinen Augapfel: ein metallic-grünes Diplomat V8 Coupé , Baujahr 1967. Zwei Jahre, nachdem diese Rarität gebaut wurde, hat übrigens Bartels sein Herz an die Marke verloren: 1969 legte er sich einen Opel Kapitän von 1951 zu. Seitdem hat ihn Opel nicht mehr losgelassen.
WASSER MARSCH: ALS OPEL NOCH FEUERWEHRSPRITZEN BAUTE
Opel und die Feuerwehr? Das hatte schon lange vor „Opel Special Vehicles“ (OSV) Tradition. Gastautor Klaus-Uwe Hölscher wirft einen Blick zurück auf die mobilen „Feuerspritzen“, die das Unternehmen von 1911 bis Ende der 1920er baute – übrigens auch als Reaktion auf den fatalen Fabrikbrand, der das Unternehmen 1911 heimsuchte. Auch andere Fabrikate, die sich beispielsweise auf Blitz-Fahrgestelle oder andere Opel-Komponenten stützten, hat der Autor wiederentdeckt. Eine Fleißarbeit, die Freunde der Marke so kaum irgendwo sonst entdecken werden.
UND SONST?
Darüber hinaus blickt das „Jahrbuch Opel 2016“ auf weitere Jubiläen, die im kommenden Jahr bevorstehen. Das 50-Jährige des Opel Test Centers in Rodgau-Dudenhofen oder „100 Jahre Opel-Sechszylinder“. Zudem werden alle OPC Sonder- und Concept-Modelle vorgestellt und die komplette Modellpalette 2016 vorgestellt.
Stand November 2015