„Die Gesundheit steht im Fokus“

 

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Michael Feix


Seit 1995 im Werk. Produktion, Studium zum Technischen Fachwirt, Core-Team bis 2006, viele Aktivitäten an europäischen Standorten sowie in Südkorea, ab 2006 in der FEM zuständig für Ergonomie, seit 2010 verantwortlich für Ergonomie im Werk, seit 2011 auch Arbeitgeber-Beauftragter für Schwerbehinderte und mitverantwortlich für das betriebliche Gesundheitsmanagement.

Herr Feix, was ist das primäre Ziel Ihrer Arbeit?
Im Vordergrund steht die Gesunderhaltung unserer Mitarbeiter. Durch ergonomisch gestaltete Arbeitsplätze und Präventivmaßnahmen im Rahmen der betrieblichen Gesundheitsförderung wollen wir krankheitsbedingte Ausfälle entgegenwirken. Auch der demografische Wandel bedarf einer besonderen Aufmerksamkeit. Derzeit liegt der Altersdurchschnitt in unserem Werk bei 44 Jahren. Umso wichtiger ist es, die Arbeitsplätze so zu gestalten, dass krankheitsbedingte Ausfälle vermieden werden. Ebenso bedarf es für Mitarbeiter mit einem Grad der Behinderung und für Mitarbeiter mit einem Attest, den richtigen Einsatz am Arbeitsplatz zu finden.

Wie wollen Sie das erreichen?
Wir haben 2011 angefangen, unser betriebliches Eingliederungsmanagement, also die Integration von Langzeiterkrankten und die Betreuung von Kurzzeiterkrankten, neu zu definieren. Dafür haben wir 2012 den Thüringer Landespreis bekommen. Mit unserem Integrationsteam, bestehend aus Betriebsrat, Schwerbehindertenvertretung, Personalabteilung und Werkärztlichem Dienst, haben wir ein gutes Team auf die Beine gestellt und viele Aktionen umgesetzt. Zum Beispiel führen wir mit unserem Werkärztlichen Dienst Impfungen sowie Screenings zur Krebsvorsorge durch. Die Mitarbeiter können auch im Werk für 14 Euro eine Physiotherapie wahrnehmen, sie ist online buchbar. Zudem bieten wir Sozialberatungen an, denn persönliche Schicksale werden oft mit ins Werk gebracht.

Seit Beginn dieses Jahres wird ein neues Programm umgesetzt, was steckt dahinter?
Wir haben für alle Gesundheitspräventivmaßnahmen die Krankenkasse Viactiv mit ins Boot geholt und arbeiten seit Februar mit den Gesundheitsexperten der Firma S&P zusammen, die die betriebliche Gesundheitsförderung direkt im Betrieb umsetzen. Viele Jahre hatten wir externe Anbieter, die uns gesagt haben, was wir machen können, die Umsetzung wurde aber nicht realisiert. Es ist effektiver, wenn ein Experte dem Mitarbeiter am Arbeitsplatz sagt, was er besser machen kann, als wenn das der Vorgesetzte tut. Zudem hat S&P mit „Living“ ein Eisenacher Fitnessstudio gefunden, das unser Konzept trainingstechnisch umsetzt. In der Konstellation haben wir jetzt ein Lernjahr hinter uns und gehen optimistisch in das Jahr 2017. Seit diesem Jahr tauschen wir uns auch zu dem Thema mit den anderen Opel-Werken aus. Das Auftaktreffen hat bei uns in Eisenach stattgefunden.


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Viele Wege, ein Ziel: Michael Feix steht neben einer Programmtafel, die veranschaulicht, wie im Werk Eisenach die Gesundheit der Mitarbeiter gefördert wird.


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Michael Galles baut „über Kopf“ die Bremssteuerung ein. Wie man diesen Prozess in Sachen Ergonomie optimal umsetzt, das wollen die Living-Gesundheitstrainer veranschaulichen – mit einem dem Yoga nachempfundenen Gerätetraining.

 

 

Welchen Mehrwert haben die Mitarbeiter?
Bei jeder Veranstaltung auch bei den Betriebsversammlungen sind unsere Partner vor Ort, klären auf und stehen für Fragen zur Verfügung, zum Beispiel zum Thema gesunde Ernährung in der Schichtarbeit. Seit November kommen wöchentlich Physiotherapeuten und Gesundheitstrainer vom Living ins Werk und schauen sich Arbeitsplätze direkt an der Linie an, um zu verstehen, welche Übungen in puncto Ergonomie helfen könnten. Opel-Mitarbeiter können das Programm im Living-Studio für 9,50 Euro pro Monat wahrnehmen, Viactiv zahlt die 59 Euro für die Eingangsuntersuchung. Nach einem Jahr bekommt der Mitarbeiter 200 Euro von der Krankenkasse zurück, wenn er nachweist, dass er etwas für seine Gesundheit getan hat. Familienmitglieder können übrigens für 9,98 Euro pro Woche mittrainieren. Es geht bei dem Training nicht darum, „Muckis“ aufzubauen. Es ist uns wichtig, mit zertifizierten Methoden wie der Five-Rückenstraße den Muskel-Skelett-Apparat zu stärken. Denn sehr oft fallen Mitarbeiter wegen solcher Beschwerden aus. Atemwegserkrankungen können auch durch die Stärkung des Immunsystems mittels Training reduziert werden.

Wie wird das neue Programm angenommen und sind Erfolge bereits messbar?
Wir haben jetzt mehr als 100 Mitarbeiter, die sich an dem Programm beteiligen. Mit jeder Aktion werden es mehr. In erster Linie beteiligen sich Mitarbeiter, die sich schon immer sportlich betätigt haben. Wir müssen es schaffen, auch die zu überzeugen, die bisher noch nie Sport getrieben haben. Da haben wir noch viel zu tun. Wir wollen diese Mitarbeiter zum Beispiel durch besondere Angebote im nächsten Jahr abholen. Dazu gehört ein kostenloses Rückentraining oder ein Lauftraining. Sie sollen erfahren, dass sich durch gezieltes Training ihre Rückenprobleme vermindern.

Aus welchen Mitteln wird die Gesundheitsförderung finanziert?
Seit zwei Jahren haben wir im Werk ein jährliches Budget für die betriebliche Gesundheitsförderung. Zusätzlich unterstützt die Krankenkasse Viactiv gesundheitliche Programme. Zudem investieren wir die Fördergelder, die wir für Arbeitsplätze mit einer Minderleistung erhalten, in präventive Maßnahmen. Zum Beispiel untersuchen wir aktuell an der Montagelinie Bodenbeläge. Seit Februar verlegen wir Holzfußböden, um die höchstmöglich rückenschonende Kombination aus Boden und richtigen Schuhwerk zu finden.

Herr Feix, vielen Dank für das Gespräch.

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Text: Jens Hirsch, Fotos: Marcel Krummrich