Am Motornester-Montageplatz (Cevat Köse (l.), Gerhard Müller).

Sparsame Pakete für Mexiko

 

Gerhard Müller vor den neuen „Doppelnestern" für Motoren

Gerhard Müller vor den neuen „Doppelnestern“ für Motoren.

 

Wurden zunächst nur Sechsgang-Getriebe von Wien aus nach Mexiko geliefert – nach San Luis Potosi und nach Ramos Arizpe, so kamen ab Herbst 2015 auch 1,4 Liter-Turbomotoren für San Luis Potosi hinzu. Mit so beträchtlichen Stückzahlen, dass das mexikanische Kundenwerk mittlerweile – nach Saragossa und Eisenach – zum drittgrößten Motorenabnehmer des Werks Aspern aufgestiegen ist. Dabei bezieht San Luis Potosi zusätzlich noch etwa gleich große Mengen an Motoren aus Ungarn und aus Südkorea.

Kein Wunder: Mexiko ist eine der am schnellsten wachsenden Automobilregionen der Welt. Rund 120 Millionen  Menschen leben in Mexiko. Dazu kommt noch die Nähe der USA und anderer boomender Märkte. Also sind alle namhaften Automobilhersteller aus Deutschland, den USA, Japan und Südkorea in Mexiko vertreten.

Nest-Design
Mexikanische Reisestrapazen hatten ihre Auswirkungen auf die Verpackung der Asperner Motoren. Das nahm das Team rund um Gerhard Müller/Packaging-Logistik zum Anlass, die Motoren-Verpackungen einem Komplett-Relaunch zu unterziehen. „Wir hatten schon früher die Idee steckbare Holznester für die Motoren zu machen“, erinnert sich Müller. Und berichtet: Benjamin Hermé habe von seiner Mexiko-Reise Anfang Mai aktuelle Beobachtungen mitgebracht, die Verpackungslogistiker in Wien hätten gleichzeitig mit dem Lieferanten des Verpackungsmaterials neue Lösungsmöglichkeiten diskutiert, am zweiten Tag nach Hermé‘s Rückkehr von seiner Mexiko-Reise habe schon ein Meeting mit dem Verpackungslieferanten stattgefunden. Danach sei es im wechselseitigen Austausch zwischen Lieferant und Logistik weitergegangen: Jedes Detail des neuen Verpackungsdesigns sei sofort erprobt worden, so lange bis die perfekte Lösung gefunden war. Diese sei schließlich noch von einem Spezialunternehmen zur Überprüfung von Überseeverpackungen in Dresden getestet worden.

„Am 11. Juli haben wir dann auf die neue Verpackung umgestellt“, weiß Gerhard Müller noch genau. Und am 29. September hielt er das Bestätigungschreiben aus San Luis Potosi in Händen: Alle Motoren in neuer Verpackung waren heil gelandet.



Übersee-Verpackungen

 

Seit Mai 2010 liefert das Werk Aspern Motoren und Getriebe nach Übersee. Das erste Übersee-Werk, das beliefert wurde, war Lordstown in Ohio. Für die von einem externen Spezialisten entwickelte Verpackung der Aggregate gab es den Österreichischen Staatspreis für Transportverpackung.

Seit Juli 2010 erfolgt die Verpackung und das Verladen in Container vor Ort im Werk Aspern: zunächst für die F 17-Getriebe, ab August für die M 20/32-Getriebe, ab September für die Motoren. Zur Verpackungshalle wurde die Halle W 10, das ehemalige Delphi-Werk, bestimmt und für das Verpacken eine eigene Fertigungsstraße aufgebaut.

Seit September 2010 hilft ein „Lifter“ beim Verladen der Container auf die LKWs.

In den Folgejahren erlebten Verpackungsabläufe und Verpackungen zahlreiche Verbesserungen, u.a. mithilfe einiger KVP-Projekte. Im Jahr 2013/14 gab es zum Beispiel das KVP-Projekt „GerVer“, durch das beträchtliche Mengen an Verpackungsmaterial eingespart werden konnten.

15. November 2016: Das Projekt zur Verbesserung der Motorenverpackung erhält den Staatspreis Smart Packaging 2016 in der Kategorie Transportverpackung/B2B. Der Preis wird an die Vertreter von Pawel Packaging & Logistics GmbH und Opel Wien übergeben, die im Teamwork die neue Verpackung entwickelten: Uwe Killmann/Manager Containerization Europe Opel, Gerhard Müller/Coordinator Packaging, Rail & Packing Department Opel Wien, Ing. Mag. Michael Pawel/Pawel Logistics GmbH. Die zum Staatspreis hervorgehobenen Kennzahlen der neuen Transportverpackung:
– 10 % Gewichtsreduktion
– 11 % Transportvolumen-Einsparung
– 15 % Holz-Einsparung
– 17 % Karton-Einsparung

 



 

Einsetzen der Stützelemente (Michael Knapp (l.), Cevat Köse)

Einsetzen der Stützelemente (Michael Knapp (l.), Cevat Köse).


Verschließen des Korrosionsschutzsacks (Nebosja Markovic)

Verschließen des Korrosionsschutzsacks (Nebosja Markovic).


Beladen eines 40-Fuß-Überseecontainers (Roman Fellinger)

Beladen eines 40-Fuß-Überseecontainers (Roman Fellinger).

So wird der Motor aus dem Gestell gehoben (Nebosja Markovic)

So wird der Motor aus dem Gestell gehoben (Nebosja Markovic).

 


 

 

Container einsparen
Was ist nun neu an der Motoren-Verpackung? Wurde früher für jeden Motor ein eigenes Nest aus vier Holzlatten zusammengetackert, so gibt es nun für je zwei Motoren ein „Doppelnest“, dessen Teile nur zusammengesteckt werden – ohne Tackern. In diesen Nestern sind die Motoren fest verkeilt.

Die Kartons, in die je sechs Motoren gefüllt werden, sind nun mit acht – statt sechs – Holzstützelementen versteift, und auf der Unterseite der Paletten gibt es nun fünf – statt vier – Querverstrebungen. Die in Plastikfolien verpackten Motoren sind obenauf mit Kartonelementen geschützt; nunmehr drei statt früher sechs.

Staatspreis
Als Clou erweist sich die Idee die Motoren innerhalb der Kartons anders auszurichten: statt bisher quer nun in Längsrichtung. Auf diese Weise können die Abmessungen der Kartons verringert werden, so dass statt bisher 24 Kartons (mit je sechs Motoren) jetzt 27 in einen Container passen. D.h. in einem Container werden nun 162 – statt früher 144 – Motoren befördert und übers Jahr gerechnet eine beträchtliche Zahl von Containern eingespart. „Das ergibt bei hunderttausend Motoren Einsparungen von fast 80 Überseecontainern“, sagt Gerhard Müller.

Am 15. Novemer 2016 folgte die Krönung des Projekts: Da überreichte der Generalsekretär des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft  Harald Kaszanits – in Vertretung des Ministers – in einem Festakt in der Aula der Wissenschaften  dem Team, das die neue Verpackung entwickelt hatte, den Staatspreis Smart Packaging 2016 in der Kategorie Transportverpackung/B2B.

Kontaktpflege
Abgesehen vom preisgekrönten Packaging ist man in Wien-Aspern auch sonst um die mexikanischen Werke sehr bemüht: Bereits zweimal in diesem Jahr waren Qualitätsexperten vor Ort: im Mai Qualitätsingenieur Benjamin Hermé, im September Qualitätsingenieur Thomas Gabmayr.  Er sagt: „Ich habe mich vor allem mit Fragen zu den Sechsgang-Getrieben befasst und dazu Kontakte geknüpft; zum Beispiel mit dem Qualitätsmanager von San Luis Potosi.“ Um alle Details der Qualitätsmaßnahmen zu erklären, prüfte er mit den Resident Engineers gemeinsam Getriebe vor Ort: 20 in San Luis Potosi, 622 in Ramos Arizpe.

Simone Sauter/Leiterin Quality Operations  ergänzt:  „Auch im Zeitalter von Videokonferenzen und Internet-Telefonie ist der persönliche Kontakt durch nichts zu ersetzen.“

Thomas Freilinger’s GSC Shipping-Team ist – nicht nur für die mexikanischen Werke – die Abteilung, die die Fäden für den Versand zieht: Die Versandmengen werden geplant und die notwendigen Container eine Woche im Vorhinein bestellt. Es wird gecheckt, ob der Personalstand im Versandbereich ausreicht, und der Versand mit Oversea Packaging wird geplant und die notwendigen Papiere erstellt …

„Bis Ende August haben wir fast 46.000 Motoren nach San Luis Potosi geliefert, die Forecasts ergeben  ähnlich hohe Stückzahlen auch für die nächsten Monate“, sagt Thomas Freilinger.

 

In Ramos Arizpe (v.l.n.r.): Ismael, Thomas Gabmayr, Resident Engineer Carlos Felipe Gonzales

In Ramos Arizpe (v.l.): Ismael, Thomas Gabmayr, Resident Engineer Carlos Felipe Gonzales.


Trotz des beträchtlichen Arbeitspensums nahm sich Thomas Gabmayr für einen Museumsbesuch Zeit – die Coahuila-Wüste im Nordosten Mexikos ist wegen ihrer über 72 Millionen Jahre alten Dinosaurier berühmt

Trotz des beträchtlichen Arbeitspensums nahm sich Thomas Gabmayr für einen Museumsbesuch Zeit – die Coahuila-Wüste im Nordosten Mexikos ist wegen ihrer über 72 Millionen Jahre alten Dinosaurier berühmt.

 

 



General Motors México

… wurde 1935 gegründet.

… zählt rund 15.000 MitarbeiterInnen.

… verkaufte von Jänner bis Juli 2016 monatlich jeweils zwischen rund 19.000 bis 29.000 Einheiten.

… hatte im Juli 2016 einen Marktanteil von 18,7 % in Mexiko.

… hat – abgesehen vom Headquarter in der Stadt Mexiko – vier Werke im fast zwei Millionen Quadratkilometer großen Land.

1965 wurde das Motoren-Werk Toluca/Prov. México gegründet. Heute werden hier LL4 SGE- und V8-Motoren gefertigt. Außerdem befindet sich in Toluca ein Entwicklungszentrum.

1981 wurde das Werk Ramos Arizpe/Prov. Coahuila gegründet. Hier werden heute Chevrolet Sonic, Chevrolet Captiva Sport, Chevrolet Cruze gefertigt. Daneben gibt es auch ein Motorenwerk (HFV 6 3.0 Liter, HFV 6 3.6 Liter, Gen. V mit 6 oder 8 Zylindern). Opel Wien liefert seit 2015 Sechsgang-Getriebe nach Ramos Arizpe.

1995 wurde das Werk Silao/Prov. Guanajuato gegründet.  Hier werden heute Chevrolet Cheyenne, Chevrolet Silverado, GMC Sierra gefertigt. Daneben gibt es auch ein Motoren- (4.8 Liter, 5.3 Liter, 6.0 Liter, 6.2 Liter Turbo) und Getriebewerk (Sechsgang-Getriebe 6L45, 6L80 und Achtgang-Getriebe 8L45, 8L90).

2008 wurde das Werk San Luis Potosi/Prov. S.L.P. gegründet. Hier werden heute Chevrolet Aveo und Chevrolet Trax gefertigt. Daneben gibt es auch ein Sechsgang-Getriebewerk (FWD und AWD). Opel Wien liefert seit 2012 Sechsgang-Getriebe und seit 2015 1,4 Liter-Turbomotoren nach San Luis Potosi.

 

General Motors México-Headquarter in Mexiko-Stadt

General Motors México-Headquarter in Mexiko-Stadt.



 

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Kristin Engelhardt, Fotos: Helga Mayer, Thomas Gabmayer, Matthias Silveri