Erlebnis Auto bauen

Er hat gerade mal eine halbe Stunde Fließbandarbeit hinter sich, aber bereits höchsten Respekt vor allen, die jeden Tag eine komplette Schicht an der Linie stehen. „Ich hätte niemals gedacht, dass Serienfertigung so anstrengend ist“, gibt Christopher Platt zu. Dabei ist der Produktionsbetrieb in einem modernen Industrieunternehmen für den angehenden Wirtschaftsingenieur kein Neuland. „Ich hab schon verschiedene Praktika hinter mir“, berichtet der 27-Jährige. „Aber da hab ich Fertigungsfachkräften an der Linie nur zugesehen. Selbst anzupacken, das ist dann doch etwas ganz anderes.“

 

SWE Training mit TU Studenten aus Darmstadt, die in Gruppen eine Produktionslinie simulioeren und dabei wichtige Prozesserfahrung machen

Wo bleiben die Teile? Auf Nachschub warten kostet im realen Produktionsbetrieb nicht nur Zeit, sondern auch Geld.

Die neue Erfahrung muss Christopher Platt nicht an einer echten Linie sammeln. Er ist mit 16 Kommilitonen vom Verein für Ingenieurwesen (VWI) der Technischen Universität (TU) Darmstadt zu Gast im Methoden-Trainingszentrum bei Opel in Rüsselsheim. Wo sonst Fertigungsmitarbeiter angelernt werden, haben sie die Gelegenheit, einmal selbst ein sogenanntes SWE-Training zu absolvieren. Dabei müssen sie Modellautos aus Holz montieren, in einer vorgegebenen Taktzeit und an verketteten Arbeitsstationen, in einer „simulierten Arbeitsumgebung“ also – für nichts anderes nämlich steht das Kürzel „SWE“ („Simulated Work Environment“).

 

SWE Training mit TU Studenten aus Darmstadt, die in Gruppen eine Produktionslinie simulioeren und dabei wichtige Prozesserfahrung machen

Materialanstellung ist eine Wissenschaft für sich: Wenn Teile und Schrauben nicht rechtzeitig und griffbereit an die Linie serviert werden, läuft nichts mehr.

In zwei Läufen von der Theorie zur Praxis
Wohl in keinem anderen Training wird der Unterschied zwischen Theorie und Praxis derart lebensnah vermittelt. „Zu Beginn geben wir den Teilnehmern stets nur einen Überblick an die Hand, sagen, was zu tun ist, und schicken sie dann einfach zu einem ersten Lauf an die Linie“, erklärt SWE-Gruppenleiter Stefan Fischer. Anschließend stellt Fischers Team den angepeilten Business Plan vor. „Wir sprechen darüber, wie viele Autos wir produzieren wollen, welcher Takt uns vorschwebt, aber auch, welche Ansprüche wir an Qualität und Sicherheit stellen, und erläutern, dass wir nur mit Hilfe standardisierter Prozesse gleichbleibend hohes Niveau gewährleisten können.“ Das alles fließt in die Vorbereitung des zweiten Laufs mit ein. Dabei erarbeitet die Gruppe alle Abläufe gemeinsam. Vor allem gilt es, die Takte gleichmäßig auszulasten, soll heißen: alle notwendigen Handgriffe so an die einzelnen Arbeitsstationen zu verteilen, dass sie alle in der gleichen Zeit erledigt werden können. Auch Werkzeug und Material müssen wohlüberlegt platziert werden.

 

SWE Training mit TU Studenten aus Darmstadt, die in Gruppen eine Produktionslinie simulioeren und dabei wichtige Prozesserfahrung machen

Einfach mal zuhören: Die Gruppensprecher helfen den Trainingsteilnehmern auf die Sprünge.

Mehr Ertrag in viel weniger Zeit
Klar: Das ist Tüftelarbeit. Doch dass der Aufwand sich lohnt, lässt sich im zweiten Lauf am eigenen Leib erleben. „Echt cool“, sagt Abbas Bambad, begeistert von sich selbst, aber auch von seinen Mitstreitern: „Wir arbeiten jetzt nicht nur besser und sicherer, sondern erledigen auch viel mehr in viel weniger Zeit.“ Arbeitsplatzorganisation ist laut Bambad ein nicht zu unterschätzender Faktor, gerade bei solch einer Tätigkeit. „Ich finde, auch wer im Joballtag nicht an der Linie steht, sollte das unbedingt mal gemacht haben“, sagt Ezter Knobloch, eine der beiden Frauen unter den 17 Trainingsteilnehmern. „Eine bessere Möglichkeit, mit den Herausforderungen einer Produktion konfrontiert zu werden, gibt es doch gar nicht.“ Ein Gedanke, den im Übrigen immer mehr Opel-Mitarbeiter beherzigen, die nicht in der Fertigung tätig sind: Die Zahl der internen Anmeldungen für das SWE-Training wächst.

 

Teambuildung und ein bisschen Spaß
Betreut wird die VWI-Gruppe während ihres zweitägigen Besuchs von Julia Schad und Katharina Rühl aus dem Team der „Talent Akquisition“, das zum Bereich Human Resources gehört. Eine Führung durchs Werk und Gespräche mit Vertretern der Geschäftsführung stehen ebenfalls auf dem Programm. Doch das SWE-Training hat einen ganz besonderen Stellenwert. „Es vermittelt Eindrücke aus der Praxis eines Produktionsbetriebs, ist gleichzeitig aber auch Teambuilding – und macht einfach Spaß“, erklärt Julia Schad. Die Mitarbeiter von „Talent Akquisition“ organisieren nicht nur Events wie diesen, sondern betreuen auch Praktika oder Abschlussarbeiten und knüpfen Kontakte zu Hochschulen. „Wir wollen dem akademischen Nachwuchs Opel als Arbeitgeber näher bringen“, erklärt Katharina Rühl. Dass das Unternehmen nach einem SWE-Training im Bewusstsein der Teilnehmer bleibt, kann Abbas Bambad nur bestätigen. Er steht mit seinem Maschinenbaustudium unmittelbar vor dem Abschluss und schreibt bereits Bewerbungen. Ob eine auch an Opel adressiert ist? „Na klar!“

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Teilnahme am
SWE-Training

Infos über das SWE-Programm und Termine zur Anmeldung gibt es bei Thomas Wedde, Leiter Zentrale Trainingskoordination Rüsselsheim,
thomas.wedde@
de.opel.com
,
06142-757628.