Rund um Paal-Beringen in der belgischen Provinz Limburg kennt man das Duo: Gerry Dirix und sein Astra gehören zur Lokalprominenz. Seit über zwei Jahrzehnten ist der Musiker in dem dunkelgrauen Opel unterwegs. Jeden Tag. Zu Musikveranstaltungen, zu Gottesdiensten – er ist in verschiedenen Gemeinden Organist – oder zu einer Bildungseinrichtung. Hier begleitet er Kinder auf ihrem Schulweg. Das Auftreten ist nicht laut oder schrill. Im Gegenteil: Man kennt und schätzt den 46-Jährigen für seine Bodenständigkeit, Ehrlichkeit und Zuverlässigkeit. Eigenschaften, die er und sein Astra gemeinsam haben. Als dessen Tacho – vor neun Jahren war das – die 500.000-Kilometer-Marke knackte, gab es eine Feier. Ein Geistlicher segnete die Gäste – inklusive Auto. Landesweit ins Fernsehen schafften es die Kilometer-Helden, als der Opel im Mai dieses Jahres dann die magische eine Million-Grenze überschritt.
Das war der Moment, in dem auch Wim Verloy auf das Duo aufmerksam wurde: „Ich nahm Kontakt mit Gerry auf, um ihm zu gratulieren“, erinnert sich der Kommunikationsmanager für Opel Belux. Dabei äußerte der langjährige Astra-Fahrer den Wunsch, einmal den Stammsitz in Rüsselsheim zu besuchen und dem Opel CEO seinen Dauerläufer zu zeigen. „Okay, ich frage einfach mal nach“, erinnert sich Wim Verloy an seine Reaktion. Heute, an einem Mittwoch Mitte Juli, steht Gerry Dirix mit dem Opel CEO Florian Huettl in Rüsselsheim vor dem Adam Opel Haus. Sie schauen auf dem Smartphone den belgischen TV-Beitrag an und plaudern über die Qualität des 25 Jahre alten Bestseller-Modells.
Ehre, wem Ehre gebührt
„Der Motor ist Original, genau wie das Getriebe“, betont der belgische Gast. „Alle 7.000 Kilometer gibt es einen Ölwechsel“, schickt er hinterher und präsentiert zum Beweis das Service-Heft, es ist das vierte. Der CEO nimmt im Kilometer-Helden Platz, der Musiker im neuen Astra Plug-in-Hybrid. Gemeinsam nehmen sie einen Video-Beitrag über das Treffen auf. „Es ist für mich ein ganz besonderer Tag“, sagt der Belgier. Dass Opel seine Leidenschaft würdigt, diesen Besuch ermöglicht habe, sei für ihn eine große Ehre. Auch Florian Huettl genießt den Austausch: „Es ist schön zu sehen, wie herausragende Qualität zu zufriedenen Kunden führt.“
Ein Treffen mit dem Opel CEO – warum nicht? Nahbarkeit gehört schließlich zum Markenkern.
Es gibt spannendere Opel-Modelle als den Astra F. Obwohl? Nur auf den ersten Blick.
Und zu einem Besuch am Stammsitz gehört natürlich auch ein Abstecher in die Heiligen Hallen: Opel Classic-Chef Leif Rohwedder führt Gerry Dirix und seine Freundin Brigitte Fischer durch die Sammlung von Opel Classic. Die beiden inspizieren fasziniert die Wachskerzen, die dem Opel Lutzmann als Leuchtmittel der Scheinwerfer dienen und nehmen ehrfürchtig im „Grünen Monster“ Platz. Es gibt aufregendere Fahrzeuge mit Blitz in den Hallen als den Astra F. Obwohl? Nur auf den ersten Blick. Die Gäste lauschen gespannt. Denn jenes Modell, das Gerry Dirix vor 22 Jahren seinem Nachbarn abgekauft hat, hat Geschichte geschrieben. „Mit 4,13 Millionen Exemplaren ist es das bis heute meistverkaufte Opel-Modell“, sagt der Classic-Chef. Der Grund: Der Astra F ist gespickt mit Innovationen. So wie es in der inzwischen 86-jährigen Geschichte des Kompaktklasse-Bestsellers nun mal Tradition ist.
Astra als Technologie-Träger
Die Sicherheitsmerkmale (Doppelrohr-Verstärkungen in den Türen, ab 1994 Full-Size-Airbags serienmäßig), die Verwendung von Recyclingmaterial (Instrumententafel, Innenverkleidung oder Mittelkonsole) und der konsequente Einsatz von Katalysatoren setzten in den 90er-Jahren neue Standards in der Kompaktklasse. Auch der 1,7 Liter-Selbstzünder, der in Dirix‘ Astra so zuverlässig arbeitet, verfügt über einen speziell entwickelten Diesel-Oxidationskatalysator. Nicht zuletzt führt Leif Rohwedder die Gäste zu einem besonderen Modell der Baureihe: „Mit dem Astra Impuls III hat Opel von 1993 bis 1997 den ersten Elektroauto-Großversuch in seiner Geschichte durchgeführt.“ Zehn solcher Exemplare mit Batterie spulten auf der Ostseeinsel Rügen insgesamt 350.000 Testkilometer ab.
Es ist eine Forschungsarbeit, die nicht zuletzt mit dem neuen Astra in einem Serienfahrzeug gemündet ist. Vor der Classic Werkstatt steht ein Plug-in-Hybrid. Es ist ein brandneues Exemplar, nur wenige Meter entfernt vom Band gelaufen. „Nächstes Jahr folgt ein vollelektrisches Modell“, erzählt Jens Cooper, der Classic-Experte von Opel. Gemeinsam mit dem Gast inspiziert er das Cockpit, das sogenannte Opel Pure Panel. „Das sieht super aus – und glänzt genauso wie mein Cockpit“, scherzt Dirix. Und tatsächlich, egal wohin man schaut: Die Armaturen im belgischen Astra-Dauerläufer sind tadellos, ebenso wie die Einstiegsleisten, die Sitzbezüge, selbst das Lenkrad. „Der Astra hat mich nie im Stich gelassen – die Qualität ist herausragend. Und er fährt sich noch so geschmeidig wie am ersten Tag.“
„Nie im Stich gelassen“
Wobei ihn ein E-Antrieb natürlich auch reizen würde: „Der neue Astra fährt sich super“, schildert Gerry Dirix die Eindrücke seiner Testfahrt, „aber bevor ich über einen Nachfolger nachdenken kann, muss ich herausfinden, wie lange mein Astra mir noch treue Dienste leistet.“ Welcher Marke sein Herz gehört, steht außer Frage: „Es ist so wie Herr Huettl es gesagt hat: Eine tolle Qualität führt zu zufriedenen Kunden. Mein nächster wird natürlich ein Opel sein.“
Bevor die Nachfolge geklärt werden kann, steht die Frage: Was kann der Millionär noch leisten?
August 2022