Mission erfüllt

STUDIE NUMMER 1 Es kommt nicht oft vor, dass Konzeptstudien die heiligen Hallen von Opel Classic verlassen. Die Entscheidung, welche vier Unikate auf Schloss Burgk bei Dresden zu sehen sein sollen, musste also gut überlegt sein. Die XS-Tuning-Crew bat ihre Community auf Instagram um Hilfe. Und die war sich einig: Mit 97 Prozent votierte sie dafür, dass der CORSA MOON mit seiner Mondbereifung dabei sein sollte. Das erste Mal zu sehen war das Showcar bei einer Presseveranstaltung auf Teneriffa. 1997 war das. Um das neue Facelift des Corsa B zu feiern, wurde die Studie zum extraterrestrischen Vehikel umgebaut. Die Räder aus Gittergeflecht versprechen massig Grip, die verbauten Solarzellen sowie diverse Satelliten machen dem Begriff „Showcar“ alle Ehre.

STUDIE NUMMER 2 Der Opel GT fasziniert die Menschen seit jeher. Und dieser elektrische Version umso mehr. Der ELEKTRO GT hat die batterie-elektrische Gegenwart von Opel bereits vor über 50 Jahren vorweggenommen. Am 17. und 18. Mai 1971 unternahm Georg von Opel im dem Prototyp den Versuch, neue Bestleistungen für elektrisch betriebene Fahrzeuge aufzustellen. Mit Erfolg: Er fuhr auf dem Formel 1-Kurs in Hockenheim insgesamt sechs Elektromobil-Weltrekorde ein. Ausgestattet ist der Weltrekordler mit zwei Gleichstrom-Motoren, die bis zu 160 PS entwickeln. Den typischen Vergaserbuckel auf der Motorhaube sucht man vergebens. Für eine bessere Aerodynamik ist sie komplett flach. Stoßstangen, Rückspiegel und Türgriffe? Auch hier: Fehlanzeige. Stattdessen gibt es einen großen Heckspoiler. Neugierig lugen die Besucher auf Schloss Burgk in den Innenraum. Denn die vier Nickel-Cadmium-Batterien aus dem Flugzeugbau sind auf Rückbank und Beifahrerseite untergebracht.

STUDIE NUMMER 3 Die XS-Community liebt den Corsa und holte sich per Voting gleich noch ein zweites Unikat nach Sachsen: den CORSA SPRINT. Der Prototyp entstand in Zusammenarbeit mit Irmscher und zeigte 1993 auf der IAA, was im Corsa steckt. Nämlich jede Menge Motorsport, aufgebaut für das Gruppe-B Reglements – mit Aluminium-Überrollkäfig und Leichtbau-Armaturenbrett. Die Instrumente, entwickelt vom Opel Design Center, lassen sich mit Schnellverschlüssen auf dem Armaturenbrett montieren, so dass sie sich im Handumdrehen wechseln lassen. Natürlich wurde auch der 1,3 Liter-Motor aufwendig modifiziert. 126 PS beschleunigen den Corsa in 8,2 Sekunden von 0 auf 100 km/h. Dazu gibt es ganz nach dem Geschmack der Tuning-Fans auf der „XS CARNIGHT Classic 8.0“ eine Renn-Nockenwelle, geschmiedete Kolben, Fächerauspuffkrümmer, ein leichtes Kurbeltriebwerk, vergrößerte Ventile, polierte Kanäle und eine Rennauspuffanlage.

STUDIE NUMMER 4 Der Opel Kadett C hat viele Gesichter: Er wurde als erstes GM-Weltauto von nicht weniger als 14 Marken mit über 40 unterschiedlichen Modellbezeichnungen und in noch mehr Karosserie- und Ausstattungsversionen auf allen Kontinenten produziert. Nicht von ungefähr lautete ein Werbeslogan „Jedem den Seinen“. Da ließ sich die XS-Community nicht lange bitten und entschied sich für diese besonders schöne Design-Studie: den KADETT CITY, vorgestellt auf dem Genfer Automobilsalon 1978. Angetrieben von einem Zweiliter-Motor mit 115 PS, die Kotflügel sind um 200 Millimeter verbreitert. Das Highlight des Schrägheckmodells: ein herausnehmbares Targa-Dach. Das blieb wegen des regnerischen Wetters allerdings geschlossen.

UND EIN GLÜCKSFALL Ob Manta mit Katzentreppe, Manta GSi mit 400er-Rennmotor oder Calibra – neben den Konzeptstudien von Opel Classic waren viele weitere Fahrzeuge mit Blitz vertreten. „Die Kooperation mit Opel ist für uns ein echter Glücksfall“, sagt „XS“-Teamchef Andreas Füllborn. Der bekennende Opel-Fan beobachtet, dass die Blitz-Szene wieder aktiver geworden ist: „Es freut mich, dass zu unseren Treffen immer mehr Opel-Besitzer kommen – Tendenz steigend.“ Jede Menge positive Reaktionen gab es zuletzt für den ASTRA HYBID XS, den die Tuner aus Freital auf Einladung von Opel nach eigenen Vorstellungen veredelt haben.


August 2022

Fotos: Peter Herforth und Andreas Werner