Es war 8.40 Uhr am vergangenen Mittwoch, als in der Fertig- und Endmontage des Werks Eisenach Beifall aufbrandete. Gerade hatte Opel CEO Florian Huettl vor hunderten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Werks die Nachricht des Tages verkündete: Auch der Nachfolger des Kompakt-SUVs Grandland, das aktuell im Werk in Thüringen vom Band läuft, wird „made in Eisenach“ sein. Natürlich elektrisch, denn Opel will bis 2028 in Europa eine rein elektrische Marke werden.
Florian Huettl und Personalchef Ralph Wangemann waren persönlich nach Eisenach gekommen, um in einem morgendlichen Town Hall Meeting die frohe Kunde zu überbringen – wie es sich gehört, den Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern zuerst. Huettl richtete ein großes Kompliment an die Mannschaft vor Ort. Trotz der großen Herausforderungen durch die Pandemie und die Logistikschwierigkeiten habe das Eisenacher Team hohe Qualität abgeliefert. „Made in Eisenach“ sei mittlerweile ein echtes Qualitätssiegel. Auch Ralph Wangemann dankte der Mannschaft für das gesamte Engagement: „Wettbewerbsfähigkeit und Qualität zahlen sich aus“.
„Diese Nachricht ist eine gute, da sie Sicherheit bedeutet – für Jung und Alt. Ein Zeichen, dass es in Eisenach erfolgreich weitergehen wird.“
– Heiko Schmidt –
„Die Nachricht, dass wir den Grandland-Nachfolger hier produzieren werden, freut mich sehr – vor allem, da er auch elektrisch sein wird.“
– Dieter Schlageter –
Um die Allokation des Grandland-Nachfolgers in Eisenach zu ermöglichen, investiert Stellantis mehr als 130 Millionen Euro in den traditionsreichen Standort. Die Freude war entsprechend groß, schließlich ist damit die Perspektive für das Werk am Fuße der Wartburg klar – was natürlich auch in der Belegschaft mit Freude aufgenommen wurde. So sagte zum Beispiel Dieter Schlageter, Mitarbeiter in der Lackiererei: „Ich bin schon seit fast 30 Jahren dabei und habe in dieser Zeit viel erlebt. Die Nachricht, dass wir den Grandland-Nachfolger hier produzieren werden, freut mich sehr – vor allem, da er auch elektrisch sein wird.“ Und Heiko Schmidt, Mitarbeiter Instandhaltung Rohbau, meinte: „Diese Nachricht ist eine gute, da sie Sicherheit bedeutet – für Jung und Alt. Das neue Modell bedeutet Zukunft und ist ein Zeichen, dass es in Eisenach erfolgreich weitergehen wird.“
Polit-Prominenz zu Gast
Kein Wunder, dass zu dieser wichtigen Ankündigung auch Polit-Prominenz den Weg in die Adam-Opel-Straße gefunden hatte, darunter Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow und Wirtschaftsminister Wolfgang Tiefensee sowie Eisenachs Oberbürgermeisterin Katja Wolf. Auch die deutschen Medien berichteten ausgiebig über diesen wichtigen Schritt zur Zukunftssicherung, darunter die BILD-Zeitung, die Deutsche Presseagentur dpa, die Frankfurter Allgemeine Zeitung oder auch lokale Medien wie die Thüringer Allgemeine oder der MDR.
Bei der Medienveranstaltung, die an die interne Bekanntgabe im Besucherforum des Werks Eisenach folgte, erläuterte Opel CEO Florian Huettl die Gründe für die Entscheidung, dem Werk in Thüringen den Zuschlag für den Grandland-Nachfolger zu geben: „Seit 31 Jahren bauen wir hier in Thüringen Fahrzeuge in erstklassiger Qualität und haben dabei Schritt für Schritt die Wettbewerbsfähigkeit verbessert. Diesen Weg werden wir mit dem elektrischen Nachfolger des Opel Grandland fortsetzen“, sagte Huettl. „Diese Entscheidung ist ein weiterer wichtiger Schritt für Opel auf dem Weg zum erklärten Ziel, bis 2028 in Europa eine rein elektrische Marke zu sein.“ Mit der Nachfolge des Grandland schlage man das nächste Kapitel der Erfolgsgeschichte in Eisenach auf.
„Diese Entscheidung ist ein wichtiger Schritt für Opel auf dem Weg zum Ziel, bis 2028 in Europa eine rein elektrische Marke zu sein.“
– Florian Huettl –
Laut Werksleiter Jörg Escher war dieser Mittwoch „ein großer Tag für Eisenach“: „Wir haben uns diesen Erfolg erarbeitet. Wir haben die vergangenen Monate intensiv genutzt, das Werk fit für eine rein-elektrische Zukunft zu machen – und zwar komplett mit der eigenen Mannschaft in den produktionsfreien Zeiten.“ Diese hohe Investition sei ein „Riesen-Kompliment“ an das Team, sagte er. „Dank Teamgeist, Tatkraft und Durchsetzungsvermögen zeigen wir in Eisenach, wie man aus Tradition Zukunft macht.“ Der Grandland-Nachfolger, der ab der zweiten Jahreshälfte 2024 produziert werden soll, wird der erste Opel sein, der auf der völlig neuen Plattform „STLA Medium“ basieren wird. Aktuell wird in Eisenach bereits seit 2019 der Opel Grandland produziert, unter anderem als Plug-in-Hybrid.
„Standort mit großer Tradition“
Ministerpräsident Bodo Ramelow, mittlerweile schon Stammgast im Werk, sagte vor Medien und Ehrengästen: „Thüringen ist ein Automobilstandort mit großer Tradition, der gerade mit Höchstgeschwindigkeit den Wandel hin zur Elektromobilität vollzieht. Vor diesem Hintergrund freut es mich ganz besonders, dass Opel hier eine entscheidende Rolle spielt und in Eisenach eine Modellreihe mit Zukunft fertigen wird.“ Auch Betriebsratschef Bernd Lösche freute sich: „Das ist eine gute Nachricht für alle Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter hier am Standort. Mit dieser Produktionsvergabe zahlt sich der Einsatz der ganzen Belegschaft aus, die es in herausfordernden Zeiten verstanden hat, den Grandland stets in bester Qualität zu bauen.“
„Dank Teamgeist, Tatkraft und Durchsetzungsvermögen zeigen wir in Eisenach, wie man aus Tradition Zukunft macht.“
– Jörg Escher –
Im Werk selbst sieht man quasi in allen Bereichen, dass die Vorbereitungen für den Grandland-Nachfolger bereits angelaufen sind. Beispielsweise wurden Supply-Chain-Flächen geräumt, um Platz für neue Rohbauanlagen zu schaffen, die für die rein elektrische Version nötig sind und die teilweise auch bereits installiert sind. Auch in der Fertig- und Endmontage tut sich bereits einiges, Wände werden durchbrochen, einige Bereiche gleichen einer großen Baustelle.
Sicherung des Standorts
Das im September 1992 mit der Produktion des Opel Astra eröffnete Werk im thüringischen Eisenach feierte im vergangenen Jahr sein 30-jähriges Bestehen mit einem Tag der offenen Tür mit 3.000 Gästen, bei dem an die Produktion von insgesamt 3,7 Millionen Fahrzeugen erinnert wurde. Die nun angekündigte Investition in den Standort ist ein wichtiger Schritt zur Erfüllung der Ziele des Strategieplans Dare Forward 2030 und zur langfristigen Sicherung des Standorts. Oder um es mit Ministerpräsident Bodo Ramelow zu sagen: „Nun können wir uns – noch mehr – auf das 35. Jubiläum des Werks freuen, das mit dem elektrischen Grandland-Nachfolger hervorragend für die Zukunft aufgestellt sein wird.“
März 2023