„Schreib’ einfach Deinen Namen dran“, wurde ihm einst bei der Namensfindung zu seinem ersten Auto geraten. So kam es, dass das Coupé Diplomat als „Bitter“ mit einem großen B am Bug weltbekannt wurde. Der Sportwagen mit bärenstarker Opel-V8-Technik war die Verwirklichung seines Lebenstraumes. Als Radrennfahrer hatte er in jungen Jahren beachtliche Erfolge erzielt, das eint Erich Bitter mit den fünf Söhnen von Sophie und Adam Opel. Doch die elterliche Fahrradgeschäft-Kette erkor der Westfale nicht als berufliche Perspektive, er wandte sich dem Automobil zu.
1960 baute er eine NSU-Vertretung auf, später handelte er mit Abarth-Modellen und Marken aus Schweden. Er gründete den Zubehörhandel „Rallye Bitter“. Er belieferte Porsche mit nichtsplitternden Holzlenkrädern, vermarktete innovative feuerfeste Rennoveralls, vertrieb Tuning-Teile und Accessoires für Sportfahrer. Von 1959 bis 1968 betrieb Erich Bitter Motorsport, hauptsächlich auf Rundstrecken. Legendär sind bis heute seine beiden Auftritte mit der „Schwarzen Witwe“, einem Gruppe-5-Tourenwagen auf Basis Rekord C, bei denen er die etablierte Porsche- und BMW-Konkurrenz verblies.
1969 fungierte Erich Bitter als Importeur der italienischen Intermeccanica-Sportwagen. Deren laxe Fertigungsmentalität raubte dem Qualitätsfanatiker die Nerven – in Bitter reifte der Wunsch, eigene Autos zu bauen. Anfang der 1970er begann dann mit Verhandlungen mit Opel-Manager Bob Lutz sein bemerkenswertester Lebensabschnitt, der eines Automobilherstellers.
Vor 50 Jahren, auf der Internationalen Automobil-Ausstellung 1973, konnte Bitter stolz seine verwirklichte Vision vorstellen: den CD. Es folgten weitere exklusive in Kleinserie gefertigte Modelle wie Kadett Aero, SC und Vero – insgesamt tragen rund 1.000 Fahrzeuge seinen Namen. Bei seinem letzten Besuch in Rüsselsheim reiste Erich Bitter mit einem veredelten Insignia B an.
Erich Bitter starb am 10. Juli 2023 vier Wochen vor seinem 90. Geburtstag in Schwelm.
Juli 2023