Niki Soilemetzidou hat der Opel Post eine E-Mail geschrieben. Die Zeilen, die sie verfasst hat – sie sind eine Liebeserklärung an ihren „Stern“. So nämlich lautet die griechische Übersetzung für Astra. Das silberfarbene Opel-Modell mit Blitz, Baujahr 2001, begleitet die junge Frau seit vielen Jahren zuverlässig.

Und zwar so zuverlässig, dass sie ihm eine Ehre zuteil kommen lassen möchte: „Könnt ihr meinen Astra in eure Galerie der Kilometer-Helden aufnehmen?“, fragt sie. Und ob wir das können. Die beiden Kriterien, um in das Ranking aufgenommen zu werden, sind erfüllt: Zum einen hat der Astra über 450.000 Kilometer auf dem Zähler, zum anderen wird er geliebt. Sehr sogar.

„Nie brauchte er größere Reparaturen, mein Astra war mir stets ein treuer Begleiter.“

Auch wenn es keine Leidenschaft auf den ersten Blick war: Gut zwölf Jahr ist es her, dass ihr die Familie den Astra G geschenkt hat, erinnert sich Niki Soilemetzidou. Es war ein Präsent zum Start ihres Maschinenbau-Studiums. „Zuvor habe ich einen Opel Tigra gefahren. Im Vergleich dazu war der Astra G ein eher konservatives, vielleicht sogar langweiliges Modell“, sagt die junge Griechin. Doch die Bindung wuchs. Jeden Tag, wenn sie zur Universität fuhr: „Der Astra bietet mir Schutz, wenn es regnet, Wärme, wenn es kalt ist, und tolle Musik während unserer Fahrten.“ Nie brauchte er größere Reparaturen, er war ihr stets ein treuer Begleiter. „Es ist ein Auto voller Stolz und Loyalität.“

Der Opel habe sie bei jedem Meilenstein ihres Lebens begleitet – dem Bachelor-Abschluss, dem Master-Abschluss und ihrem ersten Job. „Natürlich ist mein Stern immer rechtzeitig gewartet worden“, betont sie. Neben den üblichen Abnutzungserscheinungen habe es nie böse Überraschungen gegeben. Nur einmal sei der Astra liegen geblieben, „aber erst vor meiner Haustür.“ Sie ist sich sicher: „Er hat so lange durchgehalten, bis ich sicher zu Hause angekommen war. Ich scherze nicht!“

„Vielleicht geht die Ära meines Sterns zu Ende. Vielleicht aber auch nicht.“

Doch vor wenigen Wochen musste sie erstmals über einen Abschied nachdenken. Die Probleme kündigten sich abrupt durch weißen Rauch aus dem Auspuff an. Die Zylinderkopfdichtung ist defekt, Wasser ist in den Motorraum eingedrungen. „Ich verstehe, dass mein Astra müde ist – ich kann es ihm nicht verdenken.“ Immerhin ist er inzwischen 24 Jahre alt, 452.761 km weist der Kilometerzähler aus. Und doch kann sie sich nicht von ihm trennen.

„Vielleicht geht die Ära meines Sterns zu Ende. Vielleicht aber auch nicht.“ Sie hofft, dass sich der Astra reparieren lässt. Denn: „Es ist meiner Meinung nach das zuverlässigste Auto überhaupt“, so die Maschinenbauerin. Unsere Liste mit Kilometer-Helden gibt ihr Recht: Zuletzt haben wir dort den Belgier Gerry Dirix vorgestellt. Dessen Astra F hat über eine Million Kilometer gefahren – mit Original Motor und Getriebe. Vielleicht wird auch der griechische Stern von Niki Soilemetzidou noch viele weitere Kilometer abspulen. Einen Platz in unserer Galerie der Zuverlässigen – den hat er bereits jetzt sicher.