„Die Fertigstellung des neuen P4 ist der ideale Anlass, unseren Freunden und Familien unseren Bereich zu präsentieren.“
Holger Hochgesand, Leiter Safety Tests
Der Dummy muss einiges aushalten. Für einen Elfjährigen schlägt Niklas Lang ziemlich hart und zielgenau auf den Brustkorb. „Kann ich ihm auch mal auf die Nase hauen?“, fragt Niklas seinen Vater Torsten Lang – er weiß schließlich, was sich gehört. Er darf. So viel Spaß es auch macht, auf einen Crashtest-Dummy einzuprügeln – die Safety-Kollegen legen Wert darauf, die Krafteinwirkung zu messen und zu dokumentieren. Denn: „Wir wollen zeigen: Egal, wie fest man auf den Kameraden einschlägt – man erreicht nicht ansatzweise die Wirkung, der man bei einem Autounfall ausgesetzt wäre“, erklärt Holger Hochgesand, der gemeinsam mit Bettina Williams, Oliver Renard, Olaf Allgeyer, Wolfgang Becker und Michael Reber den Familientag im Bereich Fahrzeugsicherheit organisiert hat.
Das neue P4
Es dauerte eine Weile, bis das neue „P4“ fertiggestellt war. Dafür sind die Mitarbeiter des Safety-Bereichs nun umso zufriedener. „Uns steht nun mehr Werkstatt-, Analyse- und Bürofläche zur Verfügung“, freut sich Holger Hochgesand. „Wir sind nun unter einem Dach zusammengefasst und können als Team noch enger zusammen arbeiten.“ Auch zwei neue Prüfstände werden in den nächsten Tagen installiert. „Die können wir gut gebrauchen, um neuen gesetzlichen Bestimmungen gerecht zu werden, die gerade in den USA neu in Kraft getreten sind“, erzählt der Testspezialist. Denn in Rüsselsheim werden auch Fahrzeuge für den US-amerikanischen Markt entwickelt.
Das Dummy-Boxen ist eine von vielen Infotainment-Stationen, die die Mitarbeiter für den Familientag am vergangenen Samstag (18. April) eingerichtet haben. Ein Teddy demonstriert auf einem Schlitten die Fliehkräfte, denen ein kleiner Mitfahrer ausgesetzt ist, wenn er unangeschnallt auf ein Hindernis prallt. Eindrucksvoll ist die Parade der Crash-Cars – authentische Arbeitsergebnisse des Bereichs.
AUTHENTISCHER EINBLICK
Dazu spielt die Opel-Band „Treppenhaus B“ auf und die Classic Werkstatt hat Exponate wie den Moonlight-Roadster zur Verfügung gestellt – nachdem die Kollegen der Fahrzeugsicherheit glaubhaft versichert haben, sie nicht zu Demo-Zwecken zu crashen. „Dafür lieben wir unsere Opel-Oldies viel zu sehr“, sagt Holger Hochgesand lachend. Die Kollegen lieben zwar auch die aktuelle Opel-Modellpalette, aber ein ADAM, der mit 40 km/h an die Wand fährt, muss dennoch daran glauben. „Wir wollen an diesem Tag schließlich einen authentischen Einblick in unsere Arbeit geben“, nickt Holger Hochgesand. Die Vorbereitungen des Familientages liefen dabei unter dem Motto „Wir für uns!“ Schließlich wollte jeder seinen Familien und Freunden seinen Arbeitsplatz zeigen. Das gesamte Team beteiligte sich mit viel Engagement und Kreativität an den Vorbereitungen und der Umsetzung.
90 Safety-Mitarbeiter sind im Einsatz, um Stände und Gäste zu betreuen, zu informieren und die Sicherheit zu gewährleisten. Einfach ist es nicht, einen Familientag ausgerechnet im P-Bereich des Standorts Rüsselsheim zu organisieren, der im Berufsalltag vor neugierigen Augen so gut geschützt wird wie kaum ein anderer.
CHEFS FEIERN MIT
„Die Fertigstellung des neuen P4 ist der ideale Anlass, unseren Freunden und Familien nach rund zehn Jahren mal wieder unsere Arbeitsplätze zu präsentieren“, berichtet der Organisator. Die Vorgesetzten haben den Plan nicht nur abgenickt, sondern feiern auch selbst mit: Wolfgang Schwenk, General Direktor der Fahrzeugentwicklung, ebenso wie Charlie Klein, der für die gesamte Fahrzeugentwicklung bei GM Europa zuständige Vice President, und Ken Morris, Vice President der globalen Produktintegration. Mit Albert Ware durfte Holger Hochgesand auch seinen amerikanischen Kollegen begrüßen, der dort das Crashtest-Labor leitet.
Günter Schmall, Direktor des Safety Bereichs, gab eine Rückschau auf über 70 Jahre Fahrzeugtests bei Opel – angefangen in den Zeiten, in denen Fahrzeuge noch haushoch mit Sandsäcken bedeckt wurden, um die Festigkeit der Autodächer zu prüfen bis hin zur Ära der computergestützten Crash-Simulation.
Posieren fürs Erinnerungsfoto: So ein Dummy schneidet wenigstens keine Grimassen.
Auch Ehemalige sind gerne gekommen. Mit Günter Zech und Volkmar Cott darf Günter Schmall auch zwei seiner Vorgänger begrüßen. Und Helmut Döhn, Kurt Jung, Hans-Karl Hamm waren einst gemeinsam in der Safety-Werkstatt aktiv – und sehen sich nun zum ersten Mal seit Jahren wieder. Kurt Jung ist schon von vor 21 Jahren in Ruhestand gegangen, demnächst wird er 80: „Toll, wie sich das alles verändert hat“.
Und der Dummy-Boxer Niklas Lang? Der hat sich mittlerweile entschieden. „Wenn ich groß bin, will ich auch hier arbeiten.“ Papa Torsten freut´s. Er ist Kolonnenführer im Schlittenbereich.