Die Nacht zum Tag machen

 

»Das neue Lichtsystem markiert das Ende des Wechsels zwischen Abblend- und Fernlicht.«

Herr Langkabel, Sie waren bei den Validation Drives dabei, bei denen Medienvertreter den neuen Astra erleben durften. Wie waren die Reaktionen auf das neue LED-Matrix-Licht?
Begeistert, anders kann ich’s nicht sagen. Höhepunkt war eine Nachtfahrt. Dabei ließen wir unter anderem einen Astra mit Matrix-Licht hinter einem zweiten herfahren, der sein Licht komplett ausgeschaltet hatte. Doch dessen Fahrer konnte immer noch gut sehen, weil sich der Lichtkegel des hinteren Astra quasi um sein Fahrzeug herum wand. Eine Spielerei, die das Prinzip deutlich macht: Das Matrix-Licht kann Hindernisse buchstäblich ausblenden, in dem es einzelne seiner insgesamt 16 Elemente selbstständig deaktiviert.

 

Welche Funktion des neuen Lichts beeindruckt?
Das neue Lichtsystem markiert das Ende des Wechsels zwischen Abblend- und Fernlicht. Es erkennt im Zusammenspiel mit der eingebauten Frontkamera, ob sich der Astra innerhalb oder außerhalb einer geschlossenen Ortschaft bewegt, worauf es seine Lichtkegel selbstständig entsprechend anpasst – übrigens, ohne dass ein Navigationssystem dazu gebucht werden muss. Der Fahrer muss nicht mehr zwischen Abblend- und Fernlicht hin- und herwechseln. Die Übergänge regelt das System fließend und vollautomatisch, bis hin zu einem speziellen Autobahn-Lichtmodus. Unter Strich bedeutet das: entgegenkommende Fahrzeuge – oder auch Vorderleute im Rückspiegel – können nicht mehr geblendet werden.

 

Außerdem ist es effizienter?
Genau, die LED-Leuchten sind langlebiger als die bisherigen Halogen- oder Xenon-Systeme, unter anderem deswegen, weil im Scheinwerfer keine mechanische Bewegung mehr stattfindet. Davon abgesehen, sieht es auch einfach sehr gut aus – nicht nur zur Freude unserer Designer.


ZUR PERSON

Frank Langkabel (31) hat Elektrotechnik studiert. Seit August 2010 arbeitet er bei Opel als Projektleiter im Bereich Exterior Lighting. Dort wirkte er zwei Jahre an der Vorausentwicklung des Insignia-Matrix-Lichts mit. Seit drei Jahren arbeitet er an der Serienvariante des Matrix-Licht IntelliLux LED.

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»Der Autofahrer soll bei Dunkelheit genauso gut sehen wie im Hellen. Mit unserem Matrix-LED-Licht sind wir da wieder ein gutes Stück weiter gekommen.«

 

Die Lichttechnik entwickelt sich rasant. Erst vor sieben Jahren präsentierte Opel im Astra Bi-Xenon-Scheinwerfer mit adaptivem Kurvenlicht, von dem viele schon dachten, es geht nicht mehr besser, schon gar nicht in der Kompaktklasse. Doch jetzt erfolgt schon wieder ein weiterer großer Schritt nach vorne. Gibt es ein Ideal, auf das Sie hinarbeiten?
Klar: Wir wollen die Nacht zum Tage machen. Soll heißen: Der Autofahrer soll bei Dunkelheit genauso gut sehen wie im Hellen. Mit unserem Matrix-LED-Licht sind wir da wieder ein gutes Stück weiter gekommen. Im vollen Fernlicht kann der Fahrer bei heutigen Xenon-Systemen etwa 140 Meter weit sehen – im Abblendlicht etwa 80 Meter. Durch das neue LED-Matrix-Licht kann er nun außerhalb geschlossener Ortschaften stets 140 Meter weit sehen, da es ein Abblendlicht im eigentlichen Sinne nicht mehr gibt. Auch sieht der Fahrer Objekte am Fahrbahnrand nun 30 bis 40 Meter früher. Was bei einer Geschwindigkeit von 80 Stundenkilometern 1,5 Sekunden entspricht. Das ist eine ganze Menge, etwa, wenn es darum geht, auf Wild zu reagieren, das auf die Straße springt.

 

Und dennoch stehen Sie schon vor dem nächsten großen Entwicklungsschritt: dem Eye Tracking Light. Was ist darunter zu verstehen?
Einfach ausgedrückt: Wir verfolgen mit einer Kamera die Blickbewegungen des Fahrers und fokussieren das Licht für ihn so, wie seine Augen es uns vorgeben.

 

Das klingt jetzt wie Science Fiction…
Glauben Sie mir: Wir sind einer serienreifen Lösung bereits näher, als Sie denken. Warum auch nicht? Opel hatte doch schon immer den Anspruch, Autofahrern die Wünsche von den Augen abzulesen.

 

Stand Juni 2015

 

 

 

 

 

 

 

 

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