Am 15. September um 9 Uhr feiert Opel Weltpremiere auf der 66. Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt: Opel Group-Chef Karl-Thomas Neumann wird am Stand D09 in Halle 8 im Beisein von GM CEO Mary Barra den neuen Astra präsentieren.
Die Haare tiefschwarz, die Beine bedeckt von einem Rock, der deutlich über dem Knie endet, die Hand auf der Motorhaube – die erste Messe-Hostess hat sich bereits eingefunden. Mit einem Tapeband hat jemand das Foto der Dame an die Rückwand der provisorischen Kaffee-Küche geklebt, zwischen Milchtüte und Kaffee-Maschine lugt sie hervor. „Damit wissen wir immer, wo die Reise hingeht“, sagt ein Monteur, während er sich eine Koffein-Einheit gönnt. Und die Reise in Halle 8 auf dem Frankfurter Messegelände hat gerade erst begonnen.
Es ist Samstag, der 5. September, kurz nach 12 Uhr. Es bleiben weniger als neun Tage Zeit, um auf mehr als 3.300 Quadratmetern das Astra-Universum entstehen zu lassen. Ein Universum, das hunderttausende Besucher der 66. Internationalen Automobil-Ausstellung in Frankfurt am Main anziehen wird. Ein Universum, das derzeit noch aus nacktem Betonboden, unzähligen Kisten, Brettern, Stahlträgern, Schrauben, Kabeln und sonstigen undefinierbaren eingepackten Teilen besteht, die in 25 Lkws angeliefert wurden. Männer wie Frank Burger bauen daraus die Bühne für die Astra-Weltpremiere. Sein Part: die Scheinwerfer. Jeder muss am vorgegebenen Platz hängen, einzeln ansteuerbar sein. Wie viele werden es sein? „Knapp 2.000“, sagt er lapidar und vertieft sich wieder in sein Mischpult.
80 Monteure schrauben, hämmern und werkeln an ebenso vielen Stellen auf verschiedenen Ebenen. Später kommt die Ablöse. Zwei Schichten müssen es sein, sonst würde die Bühne für die Leistungsschau nicht fertig werden. Von einem Messe-Stand zu sprechen, ist in etwa so abwegig wie die Aussicht von Detlef Kügler auf ausreichend Schlaf in den kommenden Tagen. Er ist der Projekt- und Bauleiter, hat die Aufsicht über alle Gewerke, ist zusammen mit den Kolleginnen Andrea Klimm und Linda Riik Herr über das orchestrierte Treiben.
ALLES ANDERE ALS EIN ROUTINE-AUFTRAG
Wie man hier den Durchblick behält? Das lerne man, sagt Kügler. 23 Jahre ist er im Geschäft. Auf der ganzen Welt unterwegs. Also eher ein Routine-Job? Er schüttelt vehement den Kopf. „Das Konzept des Opel-Standes ist aufwendig. Die Abhängigkeiten sind extrem. Jeder Schritt muss in der richtigen Abfolge abgearbeitet werden. Jedes Detail muss haarklein stimmen“, betont er. Schon beim ersten Satz hat sein Handy begonnen zu klingeln. Er muss um die Ecke. Ein kniffliger Part.
+++ MITGEZÄHLT +++
Auf über 3.300 Quadratmetern entsteht das neue Astra-Universum.
Gut 2.000 einzeln ansteuerbare Scheinwerfer werden montiert.
DER PREMIERENSTAR IST SCHON DA
Durch das riesige Rolltor fährt ein Autokran herein, am Auslader hängt verhüllt der Premieren-Star, der neue Astra, der in drei Metern Höhe senkrecht an ein Gerüst verschraubt wird. Nebenan lächelt die Messe-Hostess noch immer vom Foto. Zusammen zeigen beide – Astra und Hostess –, wohin die Reise geht: Noch acht Tage und 18 Stunden, dann kann die große Show beginnen.
Stand September 2015