In etwa 9.700 beziehungsweise 11.000 Kilometern Entfernung (Luftlinie) liegen die jüngsten neuen Kundenwerke von Opel Wien. „Anfang Juli entdeckten wir die Bedarfe im System“, berichtet Thomas Freilinger/Leiter Versandplanung. „Als nächstes galt es dann, die richtigen Ansprechpartner in der Disposition dort zu finden und unsere Qualitätsabteilung zu verständigen. Lustig war dabei, dass die Mexikaner zuerst geglaubt haben, wir sind gleich nebenan. Naja, das haben wir klar gestellt.“
Die nächsten Schritte: Preise und Verträge organisieren – mithilfe zahlreicher Telefonate und Mails mit der Abteilung Component Sales in Rüsselsheim und dann die ersten Liefermengen abstimmen. „Da geht es immer darum zu erklären, wie viele Getriebe normalerweise in unsere Verpackungen hinein passen. Was bedeutet, dass bei vier Getrieben in einer Verpackungseinheit die Verpackung mehr als zur Hälfte leer ist.“
So viele wurden bereits am 10. Juli nach Ramos Arizpe gesandt. Ab Dezember sollen die Mengen der dorthin gelieferten M 32-Getriebe steigen. Bis dahin wurden nur weitere kleine Stückzahlen angefordert.
Wo Messi zuhause ist
Das General Motors-Werk in Ramos Arizpe wurde im Jahr 1981 errichtet. Die nächst der Grenze zu Texas gelegene Kleinstadt ist ein Zentrum der Automobilindustrie. Mehr als 200 automobile Zulieferbetriebe sind dort beheimatet. Das Werk Wien-Aspern lieferte bereits im Jahr 2012 einige F 17-Getriebe dorthin.
Anders ist das mit dem General Motors-Werk in Rosario in Argentinien. Dieses Werk ist völliges Neuland für Wien-Aspern. Ab Oktober liefert Opel Wien M 32-Getriebe an das 1997 gegründete Chevrolet-Werk in Rosario. Direkt per Schiff, denn die am Paraná gelegene Stadt verfügt über einen Hafen, der sogar für Ozeanschiffe geeignet ist. Die drittgrößte Stadt Argentiniens zählt rund eine Million Einwohner und ist nicht nur wegen des dort beheimateten GM-Werks bekannt; sondern auch wegen ihrer berühmten Söhne: Lionel Messi und Semino Rossi sind dort zuhause.
19 außereuropäische Kundenwerke
Derzeit zählt Opel Wien außerhalb Europas 19 Kundenwerke. Thomas Freilinger sagt dazu: „Wir liefern große Mengen nach Südkorea und in die USA.“ Und: „Manchmal ist es auch nur so, dass wir bei Kapazitätsengpässen aushelfen, wie zum Beispiel jetzt wieder mit Kurbelwellen-Lieferungen für das Motorenwerk in Flint in Michigan. Ende 2014 haben wir auch Kurbelwellen dorthin geliefert.“
„Wir liefern große Mengen nach Südkorea und in die USA.“
Thomas Freilinger/Leiter Versandplanung
Vor allem Saragossa
Die größten Abnehmer der österreichischen Aggregate sind nach wie vor in Europa zuhause. „Die Tendenz ist steigend“, ergänzt Freilinger. An vorderster Stelle stehen Saragossa (mit 254.000 Motoren, 255.000 F 17- und 45.000 M 32-Getrieben im Jahr 2014) und dann Eisenach (mit 108.000 Motoren, 108.000 F 17- und 4.000 M 32-Getrieben im Jahr 2014). Danach folgt bereits Südkorea (Bupyenong) mit 65.000 M 32- Getrieben und 3.000 Motoren im Jahr 2014.
Text: Kristin Engelhardt, Fotos: Helga Mayer
Stand September 2015