Das Loft-Ambiente ist in schlichtem Weiß gehalten, durchsetzt von einer Ziegelsteinoptik an den Wänden. Hier, in einer ehemaligen Industriehalle der Zona Tortona, dem Szeneviertel in der norditalienischen Metropole Mailand, hat Opel mit dem Medienevent „The Future of The Car Starts Now“ seine Sicht auf die Zukunft der Mobilität vorgestellt. Zu sehen waren drei Modelle: Das Opel-Auto von morgen, der Monza Concept, als Kontrast dazu der Ur-Monza, das Sportcoupé lief von 1978 bis 1986 vom Band; daneben stand der Opel von heute, der neue Astra, der die kommenden Jahre in der Kompaktklasse prägen soll. Das Publikum, das diese drei Fahrzeuge begutachtete, bestand aus Automobil- und Technikredakteuren, Online-Bloggern und Lifestyle-Journalisten.
Dr. David Voss, Customer Experience Europe, war einer der Opel-Vertreter, die das Event moderiert und die wegweisenden Technologien der Marke demonstriert haben. Im Interview mit der Opel Post spricht Voss über die aktuellen Projekte des Unternehmens, aber auch die Trends in der Branche.
Herr Voss, lassen Sie uns mit einer Frage zu Ihnen starten. Was genau macht ein Experte für Customer Experience?
Meine Aufgabe ist es, dafür zu sorgen, dass Menschen sich mit der Marke Opel und unseren innovativen Produkten auseinandersetzen, dabei positive Erfahrungen machen und idealerweise Kunden werden beziehungsweise bleiben. Die Idee dahinter lautet: Aus zufriedenen werden loyale Kunden und aus loyalen Kunden begeisterte Botschafter der Marke. Mit Veranstaltungen wie dieser in Mailand erreichen wir Meinungsbildner und versuchen, sie für unsere Agenda zu gewinnen.
» Der Kunde soll wissen, dass OnStar nicht nur den einen attraktiven Service anbietet, sondern gleich mehrere.«
– David Voss –
KONNEKTIVITÄT
Welches Thema hat die Agenda in Mailand bestimmt?
Die Konnektivität. Es ist eine rasend schnelle Entwicklung, die großen Einfluss auf unser Leben hat. Sie begünstigt nicht nur, dass wir jederzeit vernetzt sein können, wenn wir das wollen, sondern auch, dass Produkte wie Heizungen, Kühlschränke oder jetzt auch das Auto Teil des sogenannten „Internet of Things“ werden – also miteinander vernetzt sind.
Wie viel Konnektivität steckt im neuen Astra?
Der Monza Concept stellt die Vision dar, die Opel in Sachen Effizienz und Konnektivität anstrebt. Wir wollen nun zeigen, dass wir mit Opel OnStar unter anderem im neuen Astra bereits einen großen Schritt in Richtung dieser Vision getan haben. Diese Botschaft zu teilen war das Kernziel des Events – und das haben wir gemeinsam erreicht.
OPEL ONSTAR
Im Fokus der OnStar-Technologie stehen neben Konnektivität auch Komfort und Sicherheit der Insassen. Was ist Ihre Hauptbotschaft an die Kunden, wenn Sie den Online- und Service-Assistenten vorstellen?
Dass OnStar eben genau nicht nur den einen attraktiven Service anbietet, sondern gleich mehrere. Für einige Kunden ist besonders das Thema Sicherheit relevant – also OnStar als Schutzengel im Auto, der jederzeit helfen kann. Für andere hingegen ist gerade das Thema Konnektivität interessant und die Möglichkeit auch im Ausland mit dem WLAN-Hotspot im Auto über eine 4G LTE-Verbindung vernetzt zu sein, etwa zum Music-Streaming. Wieder andere Kunden finden gerade die Komfortverbesserungen großartig, die OnStar mit sich bringt, etwa das Erfragen einer Navigationsadresse bei einem „echten Menschen“, sprich bei einem Opel-Berater während der Fahrt.
Wie sind die ersten Rückmeldungen der Opel OnStar-Nutzer seit Markteinführung im August?
Sehr positiv, vor allem auf die einjährige Testphase, in der wir die OnStar-Dienste gratis anbieten – inklusive dem WLAN Hotspot. Übrigens kommt OnStar live immer mit einem Wow-Effekt daher. Auch in Mailand. Einige Lifestyle-Blogger beispielsweise bezeichneten die Technologie als Science Fiction und waren solange skeptisch, bis ich OnStar live im Astra vor Ort demonstriert habe. Ab da waren sie begeistert.
»Dank OnStar werden Autos regelrecht miteinander kommunizieren können und dadurch zum Beispiel schon wissen, was hinter der nächsten Kurve kommt, noch bevor sie hindurchgefahren sind.«
– David Voss –
MOBILITÄTSANBIETER
Was wird in Zukunft außerdem das Kundenerlebnis prägen?
Eine Entwicklung, die ebenso in der Konnektivität ihren Ursprung hat: Begünstigt durch die zunehmende Vernetzung ergeben sich immer neue gesellschaftliche Trends und Lifestyle- sowie Mobilitätskonzepte. In der sogenannten Sharing Economy teilen wir nicht nur Wohnungen für Urlaubsreisen, sondern auch Autos. Opel fördert diese Entwicklungen zum Beispiel mit CarUnity – einer App für privates CarSharing.
Wie wird das Angebot angenommen?
CarUnity hat einen sehr guten Start hingelegt. Und das obwohl es erst Ende Juni offiziell an den Start gegangen ist. Mittlerweile gibt es mehr als 1.500 verfügbare Autos und über 5.000 registrierte Nutzer. Unser Fokus liegt zunächst darauf, CarUnity in Deutschland erfolgreich zu machen, und da sind wir auch sehr zuversichtlich. Besonders konzentrieren wir uns aktuell auf das Rhein-Main-Gebiet und auf Berlin.
Opel hilft nicht nur beim Autoteilen, sondern auch in Sachen Mitfahrgelegenheiten: Wie kommt die virtuelle Opel-Mitfahrzentrale flinc an?
Ebenso wie CarUnity ist flinc ein voller Erfolg. Aktuell werden pro Monat rund 9.000 Mitfahrgelegenheiten über flinc organisiert und durchgeführt, Tendenz steigend. Da beide Angebote – „Car Sharing“ und „Ride Sharing“ – eng miteinander verknüpft sind und sich hervorragend ergänzen, arbeiten wir für 2016 daran, flinc als Technologieplattform mit CarUnity zu kombinieren. Das Ziel ist, einen Mobilitätsservice anzubieten, der die Vorteile beider Dienstleistungen miteinander verbindet. Sie sehen, mit unseren Angeboten entwickeln wir Opel konsequent von einem traditionellen Automobilhersteller zu einem Mobilitäts-Serviceanbieter.
AUTOMATISIERTES FAHREN
„The Future of The Car Starts Now“ hieß das Event in Mailand. Beim Thema Zukunft des Autos kommt man am Automatisierten Fahren nicht vorbei. Welche Fortschritte gibt es bei Opel und General Motors auf diesem Feld?
Konkrete Resultate liefern wir bereits heute mit unseren Sicherheitsassistenzsystemen, wie etwa dem Frontkollisionswarner mit automatischer Gefahrenbremsung oder dem Verkehrsschild- und Spurhalte-Assistent. Auf dem Intelligent Transport Systems (ITS) World Congress in Detroit hat Opel letztes Jahr einen Insignia vorgestellt, der in bestimmten Situation, zum Beispiel bei Stop-and-Go Manövern, automatisiert fährt. Und einen weiteren Schritt zur Vernetzung von Autos untereinander eröffnet uns wiederum das Opel OnStar-System.
Inwiefern?
Dank OnStar werden Autos regelrecht miteinander kommunizieren können und dadurch zum Beispiel schon wissen, was hinter der nächsten Kurve kommt, noch bevor sie hindurchgefahren sind. Das erhöht die Sicherheit der Insassen um ein Vielfaches. Erste GM-Fahrzeuge, die teilautomatisiert fahren können, werden in gut zwei Jahren Marktreife haben.
Stand November 2015