Zauneidechsen brauchen nicht viel, um glücklich zu sein.
Den Tag angenehm macht eine leichte Kost aus Ameisen und Würmern, als Vitalgetränk dienen Tau- und Regentropfen. Dazu kommen ein Sonnenbad und, wenn Unwetter oder Feinde, etwa Marder, anrauschen: passende Unterschlupfmöglichkeiten. Mehr muss nicht sein. Weniger aber auch nicht.
„Die Aktion haben wir im Zuge des Community Outreach-Programms umgesetzt, das GM und Opel konzernweit verfolgen“, sagt Mario Schuller, Umweltmanagement-Koordinator im Fahrzeugwerk. Das Programm regt jeden Standort an, in Austausch mit den umliegenden Kommunen zu treten – und Projekte zu erarbeiten, die Nachhaltigkeit und Umweltschutz fördern.
FLORA UND FAUNA IM FOKUS
Der Impuls für den Einsatz im Raunheimer Naturerlebnisgarten kam von der städtischen Umweltpädagogin. „Karin Jechimer stellte uns das Konzept der Umweltbildung in Raunheim vor“, berichtet Schuller. „Die Tatsache, dass Grundschüler, darunter auch Flüchtlingskinder, diesen Ort regelmäßig besuchen, um Flora und Fauna aus der Nähe kennenzulernen, hat uns überzeugt.“
Deshalb bevorzugen Zauneidechsen Lebensräume mit einem Wechsel aus offenen, lockerbödigen Abschnitten und dichter bewachsenen Bereichen. Wichtig sind ihnen Elemente wie Totholz und Altgras.
ALLE PACKEN MIT AN
Ein solches Biotop bietet den Reptilien nun der Raunheimer Naturerlebnisgarten. Nachdem dort einzelne Exemplare gesichtet worden waren, kam man auf die Idee ein Eidechsendomizil zu errichten. Gemeinsam erbaut haben es Umweltkoordinatoren und -ingenieure von Opel sowie Grundschüler und Mitarbeiter der Stadt Raunheim.
Im Garten finden sich unter anderem Bienenstöcke und zahlreiche Pflanzensorten. Nachdem dort kürzlich auch einzelne Zauneidechsen gesichtet worden waren, „wollten wir ihre Anwesenheit zu einem Dauerzustand machen“, sagt Schuller. Mit zehn Opel-Kollegen engagierte er sich für ein Domizil, das den Anforderungen der sensiblen Schuppenkriechtiere entspricht – „ein Vorhaben, das eine spannende Abwechslung zu unserem üblichen Arbeitsalltag war.“
EINE WIN-WIN-KONSTELLATION
In Zukunft könnten weitere Einsätze dazukommen. „Wir wollen uns stärker mit ökologisch interessanten Projekten befassen“, sagt Harald Reinhard, Beauftragter für Umweltschutz am Standort Rüsselsheim. Reinhard steht in Gesprächen mit verschiedenen Organisationen und dem Umweltamt Rüsselsheim, um weitere ähnliche Projekte vorzubereiten. „Solche Kooperationen stellen für uns als Unternehmen und für unsere Partner eine Win-win-Konstellation dar.“