„Schon am frühen Morgen regnete es. Doch das gespannte Warten auf den Start hob die Stimmung und die Hoffnung, ohne weiteren Niederschlag das Rennen zu erleben“, berichtet Hans Schlögl/ME. Der Instruktor der Naturfreunde war es, der die KollegInnen animiert hatte beim „Glocknerkönig“-Radrennen am 5. Juni 2016 mitzumachen. In seinen Händen lag auch die Organisation für die Teilnehmergruppe von Opel Wien.
Regen – Nässe – Regen
„Durch den nächtlichen Regen floss noch viel Wasser auf der Straße, so dass wir Radfahrer in kürzester Zeit durch das Spritzwasser durchnässt waren“, schildert Schlögl weiter. „Und unmittelbar nach Fusch, wo die erste Steigung beginnt, begann ein schöner, ausgiebiger Landregen.“ Doch dann endete der Regen und: „400 Höhenmeter vor dem Ziel Fuschertörl kam die Sonne durch. Ein wunderschönes Rennfinale.“ Auf fast 2.500 Meter führt das „Glocknerkönig“-Radrennen – es findet auf der Großglockner-Hochalpenstraße statt.
22 TeilnehmerInnen zählte die Opel Wien-Gruppe beim 21. „Glocknerkönig“. Opel Wien hatte die Raddressen spendiert, die Startgebühr hatte jeder/jede selber gezahlt.
Glockner-Simulation
Nicht jeder/jede der Opel Wien-Delegation ging die Sache so sportlich an wie Michael Hanreich/Quality Management, der mit einer Zeit von einer Stunde und 47 Minuten 49. in seiner Altersklasse und bester der Opel Wien-Gruppe wurde. Er hat mit Motorbau-Planer Peter Braun und Qualitätsingenieur Thomas Gabmayr regelmäßig gemeinsam trainiert; von der Donauschleuse in Greifenstein auf die Dopplerhütte im Wienerwald und nach Hadersfeld hinauf, jeweils sechsmal hintereinander. „Das war unsere Glockner-Simulation“, sagt er. 400 Trainingskilometer wöchentlich kamen auf diese Weise leicht zusammen. Als „leichte“ Vorbereitung. Denn Hanreich absolvierte auch noch wenige Wochen vor dem „Glocknerkönig“ eine Dolomitenfahrt; auf den Spuren des Giro d’Italia. Mit bis zu 18 Prozent Steigung auf neun Pässen. „Der Glockner hat nur 12 Prozent“, sagt er. „Aber er ist anspruchsvoll wegen der Länge.“
Das Wetter? Kein Problem. „Wir hatten Ärmlinge und Beinüberzieher an. Und zum Runterfahren – das ist ja viel kälter – wurden uns unsere Winterjacken zum Fuschertörl hinauf geliefert.“
Übungsstrecke Kahlenberg
„Ich fahre ein Crossbike“, sagt Anna Widmayer/Finanzabteilung. „Im Sommer radle ich im Schnitt hundert Kilometer pro Woche, an den Wochenenden rund 30 Kilometer, und zur Arbeit fahre ich auf mit dem Rad.“ Um sich auf den Großglockner vorzubereiten, wählte sie an den Wochenenden bergige Strecken der Wiener Umgebung; Kahlenberg, Bisamberg …
Trotzdem: Der Großglockner … Doch nach dem Rennen stellte sie erleichtert fest: „Ich hab‘ mir’s schlimmer vorgestellt. Man muss nur durchhalten.“
Kälte und Nässe machten ihr dank kollegialer Hilfe nicht allzusehr zu schaffen: „Als es ab Kilometer 10 zu regnen begann, hat mir Michael Hanreich seine Regenjacke geborgt. Und oben am Fuscher Törl konnten wir uns umziehen.“ Bei 4 Grad Celsius und Schnee griff sie gerne zu Thermohose, Winterjacke, Haube und Handschuhen für die Bergabfahrt. Summa summarum: „Es war super dabei zu sein!“
Wir kommen wieder
Mountainbiker Alois Propst vom Motorbau verglich den „Glocknerkönig“ mit dem Marathonlaufen: „Ich bin früher viel Marathon gelaufen. Am Glockner habe ich wieder diese Rennatmosphäre gespürt. Es war mein erstes Radrennen. Tolle Stimmung.“ Er sagt: „Natürlich bin ich nächstes Jahr wieder dabei. Ich glaube, ich hätte schneller fahren können. Aber ich hab‘ mir’s fast zu gut eingeteilt.“ 2 Stunden 40 Minuten brauchte er. Regen und Temperaturen irritierten ihn nicht: „Nur unten hat’s geregnet. Bis oben war die Dress dann trocken.“
Der Organisator Hans Schlögl resumiert: „Ein Pech, dass das Wetter nicht schöner war. Bei Schönwetter ist der Glocknerkönig ein unüberbietbares Erlebnis.“ Er weiß es, denn er war diesmal zum sechsten Mal dabei.
Für das nächste Jahr hat Schlögl bereits Quartier für 20 Personen organisiert. Und einige der diesjährigen TeilnehmerInnen haben ihr Interesse bekundet; immerhin fällt der „Glocknerkönig“ 2017 auf das Pfingstwochenende. Hoffentlich wird das Wetter am 4. Juni 2017 besser.
P.S.: Interessenten bitte bei Hans Schlögl melden!
Die Großglockner-Hochalpenstraße
Die Großglockner-Hochalpenstraße verbindet Salzburg und Kärnten.
Liegt im Nationalpark Hohe Tauern.
Ist eines der drei meistbesuchten Ausflugsziele.
Alljährlich einer der Höhepunkte der Internationalen Österreich-Radrundfahrt.
Eröffnung: 1935
Länge: 47,8 km
36 Kehren
Höchster Punkt: 2.504 m – mit Stichstraße zur Edelweißspitze mit 2.571 m
Stationen: Bruck – Ferleiten – Piff-Alm – Hexenküche – Nassfeld – Edelweißspitze – Fuscher Törl – Fuscher Lacke – Mittertörl – Hochtor – Guttal – Kaiser-Franz-Josefs-Höhe (mit Blick auf Großglockner und Pasterzen-Gletscher) – Heiligenblut
Ausblick von der Edelweißspitze: auf 37 Dreitausender und 19 Gletscher
„Glocknerkönig“-Radrennen