Mit allen Sinnen

 

„Wie schaffe ich Motivation?“, „Wie geht aktives Zuhören?“, „Wie gebe ich Feedback?“ und „Wie frage ich richtig?“ Diese Fragen bildeten den roten Faden des ersten Workshops für Lehrlingsausbilder (Ausbilder der Lehrwerkstätte, Meister und Lehrlingspaten). Er fand am 1. und 2. März 2017 statt.

 

Körpersprache entscheidet

 

Gesprächshaltung und –führung wurden ebenso diskutiert wie der Umgang mit schwierigen Situationen. Das Gesprächs- und Konfliktverhalten der Teilnehmer stand im Mittelpunkt der Informationen und Übungen.

Die Teilnehmer lernten, dass das Wie einer Nachricht zu 93 Prozent entscheidet, wie diese beim Vis-a-Vis ankommt. Die Erkenntnis: Körpersprache ist entscheidend, Inhalte weniger.


Beim Zweiergespräch von Christian Hoffmann (l.) und Erich Klein hören die anderen Teilnehmer genau zu.

Beim Zweiergespräch von Christian Hoffmann (l.) und Erich Klein hören die anderen Teilnehmer genau zu.


... und gefilmt wird auch noch (v.l.n.r.: Erich Klein, die filmende Trainerin Ingrid Nirnberger, Christian Hoffmann).

… und gefilmt wird auch noch (v.l.n.r.: Erich Klein, die filmende Trainerin Ingrid Nirnberger, Christian Hoffmann).


Gruppenarbeit (v.l.n.r.): Robert Wachter, Christian Zechmeister, Michael Berger.

Gruppenarbeit (v.l.n.r.): Robert Wachter, Christian Zechmeister, Michael Berger.

Auch die Social Media-Sucht Jugendlicher wurde in einem Vortrag beleuchtet. Und kaum ein Aspekt des menschlichen Miteinander ausgespart: vom Eisbergmodell und vom Inselmodell zum Thema Kommunikation bis zum männlichen „Tunnelblick“. Dieser Begriff rührt aus einer Studien-Erkenntnis, die besagt, dass Männer dazu neigen ihren Blick in die Ferne zu richten, während Frauen einen 45o-Blickwinkel haben. Die Konsequenz: Frauen finden die Butter im Kühlschrank besser.

 

„Sesselkreis“ und „Fliegender Teppich“

 

Zahlreiche Übungen brachten handgreifliche „Kommunikationserfahrungen“: Beim „Sesselkreis“ ging es darum, um einen Sesselkreis zu gehen und den nächststehenden Sessel weiterzugeben, ohne ihn kippen zu lassen. In der „Zombie“-Übung waren alle „Mitspieler“ aufgefordert, durch Blickkontakte und Zurufe den „Zombie“ in der Mitte von ihnen umzuleiten.

Wie lässt sich der Teppich – auf dem wir stehen – umdrehen, ohne dass wir heruntersteigen? Dieses Problem lösten die Teams bei der Übung „Der fliegende Teppich“.


Der „Sesselkreis“.

Der „Sesselkreis“.


„Japanisch Knobeln“ zwischendurch zur Auflockerung.

„Japanisch Knobeln“ zwischendurch zur Auflockerung.


Der Wuschelball signalisiert, dass sein/seine BesitzerIn gerade am Wort ist – wie hier im Bild Melanie Mittermayer.

Der Wuschelball signalisiert, dass sein/seine BesitzerIn gerade am Wort ist – wie hier im Bild Melanie Mittermayer.

Das Motto einer anderen Übung lautete: „Findet die zwei fehlenden Teile heraus! Mit verbundenen Augen!“ Auch beim „Reality Check“ ging es ums Zusammenfügen; diesmal eines Puzzles. Danach hieß es: „Was hat mich als Lehrling motiviert?“ und „Was hat mich als Lehrling demotiviert?“ Die Antworten wurden in Gruppen erarbeitet.

 

Hör‘ mir doch zu!

 

„Das Thema ‚aktives Zuhören‘ hat mir persönlich am besten gefallen“, sagt Rene Schneider/Meister M3x. Und erzählt: „Gleich nach dem ersten Tag habe ich diese Technik beim Abendessen mit meinen Kindern versucht. Wir haben sehr gute und lange Gespräche geführt.“


Ulrike Glas und Robert Wachter erklären zu Beginn den Workshop-Ablauf.

Ulrike Glas und Robert Wachter erklären zu Beginn den Workshop-Ablauf.


Ulrike Glas und Robert Wachter erklären zu Beginn den Workshop-Ablauf.

Die Teilnehmer des Ausbilder-Workshops (v.l.n.r.): Rene Schneider, Robert Wachter, Karl Neuberger, Ulrike Glas, Christian Hoffmann, Paul Fekete, Christian Zechmeister, Markus Geissler, Melanie Mittermayer, Erich Klein, Erwin Prenner, Michael Berger.


Mit verbundenen Augen mussten Teile zu einem Ganzen zusammengefügt werden.

Mit verbundenen Augen mussten Teile zu einem Ganzen zusammengefügt werden.


Lehrwerkstättenleiterin Ulrike Glas erklärt die Beweggründe für den Workshop für Lehrlingsausbilder: „Wir konzentrieren uns bei der Ausbildung der Lehrlinge meist nur auf die fachlichen Kompetenzen, sprich auf die Vermittlung der Ausbildungsinhalte. Die richtige Kommunikation mit dem Lehrling wird dabei vorausgesetzt. Dabei ist gerade das Miteinander- Reden und vor allem auch das aktive Zuhören so wichtig für ein erfolgreiches Zusammenarbeiten.“ Und: „Der Pilotworkshop hat uns bestätigt, dass es hier Trainingsbedarf gibt. Das Feedback der Teilnehmer war sehr positiv.“

Der Teilnehmerkreis setzte sich zusammen aus Ausbildern der Lehrwerkstätte, Meistern und Lehrlingspaten. Geleitet wurde der Workshop von Ingrid Nirnberger vom Unternehmensberatungsinstitut „gruppe 42“.

Geschafft! (Michael Berger).

Geschafft! (Michael Berger).

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Text: Kristin Engelhardt, Fotos: Helga Mayer, Ingrid Nirnberger