Lithium
… besitzt ein sehr niedriges Normalpotential. Daher kann es in Batterien als Anode verwendet werden. Diese Lithium-Batterien haben eine hohe Energiedichte und können eine besonders hohe Spannung erzeugen.
Bei Lithium-Ionen-Akkumulatoren werden Lithiummetalloxide wie Lithiumcobaltoxid als Kathode und Graphit oder andere Lithiumionen einlagernde Verbindungen als Anode geschaltet.
Der langjährige Partner in Entsorgungs- und Recycling-Fragen, die Firma Saubermacher, forschte sechs Jahre lang, um einen Recycling-Prozess für Lithium-Ionen-Batterien zu entwickeln. Heute ist das Unternehmen mit seiner deutschen Tochterfirma Redux Recycling GmbH der einzige österreichische Anbieter für das anspruchsvolle Wiederverwertungsverfahren.
Das Werk Aspern ist eines der ersten Unternehmen in Österreich, das dieses Verfahren nutzt; seit März 2017.
60 Kilogramm pro Jahr
Lithium-Ionen-Batterien werden bei Opel Wien in speziellen roten Boxen gesammelt. Diese Boxen gibt es in jeder Abteilung. Ihr Inhalt wird in der von den Umweltmanagern eigens eingerichteten zentralen Sammelstelle nächst der Batterieladestation auf der C-Achse zusammengeführt und alle drei Monate von Mitarbeitern von Saubermacher in feuerfesten ASP-Containern (=Abfall-Sammel-Behälter für pastöse und feste Sonderabfälle) abtransportiert.
Pro Jahr fallen in etwa 60 Kilogramm solcher Batterien an. Die Lithium-Ionen-Batterien stammen vor allem von Akku-Schraubern und Maschinensteuerungen.
Die Umwelt-Manager Sepp Fangl und Gregor Trunk erklären die Gründe für das spezielle Entsorgungs- und Recycling-Verfahren: „Für Lithium-Ionen-Batterien gelten besondere Brandschutzregeln und Gefahrguttransport-Vorschriften.“ Zur Erinnerung: Die Gefahren von Lithium-Ionen-Akkus wurden im Jahr 2016 durch die Rückrufaktion für das Galaxy Note 7 von Samsung bekannt.
Fangl und Trunk fahren fort: „Wir haben alle Umweltansprechpartner im Werk Aspern in die Entscheidung mit eingebunden und noch im Jahr 2016 Vorbereitungen für das Sammeln von Lithium-Ionen-Batterien bei Opel Wien getroffen. Im März 2017 gab es von einem externen Experten der Intergeo GmbH, der Opel Wien bei Umweltthemen berät, Schulungen für die Umweltansprechpartner im Werk. Außerdem erhielten Anfang April alle MitarbeiterInnen in den Teamgesprächen kurze Einführungen zum Thema.“
„Bei der Entsorgung von Lithium-Ionen-Batterien
die Pole unbedingt abkleben!“
Besonders wichtig ist den Umweltmanagern die Ermahnung: „Bei der Entsorgung der Batterien die Pole unbedingt abkleben! Es können durch Restladungen Kurzschlüsse entstehen. Auch Wasser-Einfluss stellt eine Gefahr dar.“
Wichtig! Vor dem Entsorgen müssen die Pole der Lithium-Ionen-Batterien abgeklebt werden.
⇒ So sind die Pole von Lithium-Ionen-Batterien richtig abgeklebt.
Zuerst werden die Batterien am Saubermacher-Standort in Unterpremstätten/Steiermark entladen und zerlegt; ein wegen Stromschlag- und Brand-Gefahr risikoreiches und schwieriges Unterfangen. Danach muss in einer thermischen Behandlung der Elektrolyt entfernt werden. Gerald Schmidt, Leiter des Kompetenzzentrums Batterien der Saubermacher AG erklärt dazu: „Nur ganz wenige Anlagen weltweit sind in der Lage mit der explosionsartigen Verbrennung und den dabei entstehenden giftigen Gasen umzugehen.“
Komplexes Recycling
Der Saubermacher-Experte beschreibt weiter: „Dann werden die Batterien in einer Spezialanlage aufgearbeitet, um Aluminium, Kupfer, Aktivmasse und Eisen herauszuholen und der weiteren Verwertung zuzuführen. Das passiert zurzeit noch in Graz. In Bremerhaven soll bis Jahresende eine neue Anlage fertiggestellt werden.“ Und verweist auf weitere Gefahren: „Die in den Batterien enthaltenen Stoffe wie zum Beispiel Kobalt sind krebserregend. Daher müssen die Anlagen entsprechend ausgelegt sein. Ein anderes Problem ist, dass es ganz verschiedene Aktivmassen gibt, die ganz unterschiedlich verwertet werden müssen.“
Die wertvollsten Stoffe, die beim Recyceln von Lithium-Ionen-Batterien anfallen, sind: Kobalt, Nickel, Kupfer, Aluminium und Lithium.
Stand Mai 2017