Dort, wo früher am Asperner Flugplatz Flugzeuge landeten und abflogen und Autorennen stattfanden, wohnen heute mehr als 6.000 Menschen und mehr als 120 Betriebe haben ihren Standort. 2014 startete die Besiedlung eines der größten Stadtentwicklungsgebiete Europas, der Seestadt Wien. Bis 2028 soll es in der Seestadt Wohnraum für 20.000 Menschen und 20.000 Arbeitsplätze geben.
Opel Wien war von Anfang an um gute Nachbarschaft bemüht: mit Informationen bei Hausbesuchen, Einladungen zu Werksrundgängen. Außerdem wurde die Zahl der Messpunkte für die jährlichen – gesetzlich vorgeschriebenen – Lärmmessungen erhöht und das Thema Geräuscherzeugung noch genauer beobachtet.
Lauschangriff
„In der Zwischenzeit haben wir uns noch viel mehr angestrengt“, berichtet Christian Weisgram/Facility Area Manager heute. „Ich habe immer wieder Anrainer in ihren Wohnungen besucht und von ihren Balkonen zum Werk hin gelauscht. Um zu hören, wo besondere Lärmquellen liegen.“
Danach folgten Anfang 2017 Umbauten und Investitionen. „Wir haben eine Absaugungsanlage am Dach umgebaut“, berichtet Weisgram. Die Kaminabdeckung der Absaugungsanlage wurde versetzt und in ihrer Abblasrichtung geändert.
2016 folgte die Installation einer vollautomatischen Lärmmessungsanlage auf einem Hochmast im Norden des Werksgeländes. „Eine gute Nachbarschaft ist uns eben wichtig“, sagt der Facility Area Manager. Das Mikrophon dieser Anlage belauscht alle Geräusche des Werks und seiner Umgebung und sendet dazu Signale an die Zentrale Leittechnik des Werks.
„Geht der Lärmpegel über das gewünschte Ausmaß hinaus, wird ein Alarm ausgelöst und die Instandhalter vom Facility Management rücken sofort aus, um der Ursache auf den Grund zu gehen.“ Wobei die in der Leitzentrale einlangende Geräuschinformation genau aufschlüsselt, ob ein Vogel kreischt, ein LKW brummt oder das Problem einer technischen Anlage vorliegt. „Wir können das alles mithören“, beschreibt Weisgram.
Ständig auf der Hut
Nicht genug mit diesen Aufwendungen. „Wir haben eingeführt, dass die Instandhalter bei ihren täglichen Rundgängen am Dach auch besonders auf Lärmprobleme achten.“ Die Eindrücke der Rundgänge werden akribisch im Instandhaltungssystem Maximo dokumentiert. Um allenfalls Abhilfemaßnahmen einleiten zu können. Auf dem Freigelände rund ums Werk haben die Werksschutz-Mitarbeiter bei ihren täglichen Rundgängen auch die Aufgabe potenzielle Lärmverursacher aufzuspüren.
Last, but not least werden Instandhaltungsmaßnahmen vorausblickend vorgenommen: „Wir tauschen zum Beispiel an den Zuluft- und Abluft-Anlagen schon im Vorhinein die Keilriemen, damit diese nicht zum Rutschen kommen und dadurch quietschen.“
Stand März 2018